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Durch Koksofen und Meistergang

Von Maawio Dienstag 15.10.2019, 17:48 – geändert Montag 20.03.2023, 21:14

Hallo Zusammen!

Gestern war Industriekultur angesagt…
Eine Führung auf der ehemaligen Kokerei Zollverein: Der Weg der Kohle auf der Kokerei
Das Wetter war super, und ich machte mich auf den Weg nach Zollverein, um endlich mal die Führung in der ehemaligen Kokerei mit zu machen.
Eine Gruppe von etwa 15 Leuten hatten sich eingefunden, und es begann alles ganz harmlos mit einem interessanten Vortrag. Dann ging es über Treppen hoch hinauf, ich wollte streiken aber ich hielt durch. Oben angekommen hatte ich Pudding in Knie und Waden.



Und dann habe ich nur geschaut, ein traumhafter Blick über unserer Stadt bis hin zu den angrenzenden Nachbarstädten.

Anschaulich wurden uns die Arbeitsgänge von der Kohle bis zum Koks erklärt
Die Kokerei auf Zollverein muss eine riesige Anlage gewesen sein…



Geschichte
Die Kokerei wurde in den Jahren 1957 bis 1961 in Anbindung an die Zentralschachtanlage Zollverein XII errichtet. Die Gestaltung der Kokerei übernahm der Industriearchitekt Fritz Schupp. Am 12. September 1961 wurde der erste offizielle Ofen gedrückt. Im Jahre 1961 verfügte die Kokerei über 192 Koksöfen bei einer Kapazität von 5000 t Koks täglich. 1973 wurde die Zahl der Öfen von 192 auf 304 erweitert und die Leistung auf 8000 t Koks pro Tag erhöht. Zwischenzeitlich waren bis zu 1100 Menschen beschäftigt. Um 8000 t Koks zu erzeugen benötigt man 10500 t Kokskohle (Fettkohle). Die Differenz von 10500 t zu 8000 t sind die flüchtigen Bestandteile Gas, Teer, Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Benzol.



Das Hauptprodukt Koks wurde für die Verhüttung in der Eisen- und Stahlgewinnung eingesetzt. Bis zu 4 Millionen Kubikmeter Kokereigas wurden täglich von Teer, Ammoniak (NH3), Schwefelwasserstoff und Rohbenzol gereinigt. Ein Teil des Gases (45 , wurde zum Beheizen der Öfen verbrannt. Die Temperatur betrug dort 1350 °C, um die Temperaturen von 1000 bis 1100 °C in den Öfen aufrechtzuerhalten. Der übrige Teil (55 des Gases wurde auf 8 Bar komprimiert und ins Ruhrgasnetz gedrückt. Die Nebenprodukte wie Rohteer und Rohbenzol wurden an die chemische Industrie verkauft. Ammoniak wurde zu Salz für die Landwirtschaft umgewandelt. Der Schwefelwasserstoff wurde zu Schwefelsäure verarbeitet.



Aufgrund der Stahlkrise in den 1990er Jahren und der damit fallenden Koksnachfrage wurde die Kokerei am 30. Juni 1993 stillgelegt.

Sie ist heute ein Architektur-Welterbe und Industriedenkmal. Gemeinsam mit der unmittelbar benachbarten Zeche Zollverein wurde die ehemalige Kokerei im Jahr 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Bis dann mal wieder, Eure Maawio

Infos:
www.zollverein.de/ ... /durch-koksofen-und-meistergang


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