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Essener Impressionen-Eins

Von Maawio Samstag 14.09.2019, 16:12

Die Herberge zur Heimat, - heute das Hotel Essener Hof

Wenn man zwischen dem Handelshof und dem Haus der Technik die Treppe zur Teichstrasse hinunter geht, blickt man auf die außergewöhnliche Fassade eines Hotels…



„Der Essener Hof“…
Hinter diesem heutigen Namen verbirgt sich eine Geschichte…
Im Jahr 1883 ist hier ein Haus für – meist mittellose – wandernde Handwerksgesellen entstanden, die „Herberge zur Heimat“. Der evangelische Pfarrer Lenssen hatte private Geldgeber für eine Stiftung gefunden; mitfinanziert wurde die „Herberge“ durch das Hotel und „Gasthaus zur Heimat“, dem späteren Hotel „Vereinshaus und heutigen „Essener Hof“
Quelle: Geheimnisvolles Essen, Günter Streich, Peter Happel, Wartberg Verlag

Entstehung der Gebäude



Bereits im Herbst 1887 fand im gerade fertig gestellten Versammlungssaal, der später einem Anbau weichen musste, eine Sitzung evangelischer Gemeindeglieder statt. Ein Jahr später, am 10./11. November 1888, wurde das Haus mit dem Namen Gasthaus und Herberge zur Heimat mit einer Festrede des Oberbürgermeisters Erich Zweigert eröffnet. Doch schon im Juli 1889 dachte man über einen Verkauf des Gebäudes nach, da es als unrentabel eingestuft wurde. Man überlegte, es als Gemeindehaus an die evangelische Kirchengemeinde abzutreten. Darauf folgte am 31. Oktober 1889 die Gründung eines Garantiefonds und ein neuer Hausvater wurde eingestellt, der ein Jahr später jedoch wieder gekündigt hat. Dafür wurde am 13. Oktober 1891 August Bosse angestellt, dessen Nachfahren noch heute den Betrieb führen. Zu dieser Zeit hatte das Haus, bis auf wenige Salons mit Doppelbett und Waschgelegenheit, Mehrbett-Schlafsäle und Gemeinschaftsbäder auf den Gängen. Den Vorsitz der Stiftung übernahm in diesem Jahr Pfarrer Klingmann, da sein Vorgänger, Superintendent Lenssen, verstorben war. 1893 wurde das angrenzende Grundstück an der Teichstraße für 12.075,95 Mark zugekauft, was durch inzwischen besser laufende Geschäfte ermöglicht wurde. Fünf Jahre später begannen die Arbeiten am Anbau und am Umbau des vorhandenen Hauses, was in Summe rund eine Million Mark kostete. Schließlich fand am 11. Januar 1904 die Einweihung des Hotels Vereinshaus statt. 1912 änderte sich erneut der Vorsitz der Stiftung, den Heinrich Johannsen übernahm. Im selben Jahr erfolgte der Abbruch und Neubau des Vorderhauses. Hierzu gab es eine Schätzung, die, einschließlich Grundstück, einen Verkehrswert von 1,5 Millionen Mark ergab. Am 1. Oktober 1921 wurde Alfred Bosse neuer Geschäftsführer.



Schließung der Herberge 1935
Die Herberge, die von Beginn an vielen wandernden Handwerkern diente, musste am 1. Oktober 1935 aus finanziellen Gründen geschlossen werden, wobei Teile davon dem Hotel angegliedert wurden. Im Gebäudeflügel an der Teichstraße ließ sich unter anderem der Reichsmütterdienst nieder.

Zweiter Weltkrieg und die Folgen
Durch schwere Luftangriffe und Brandstiftungen wurde das Hotel Vereinshaus zu etwa drei Vierteln zerstört. Der große Saal brannte 1944 aus. Die Wehrmacht beschlagnahmte das Gebäude. Nach Kriegsende richtete das Rote Kreuz im Erdgeschoss eine Betreuungsstelle für heimkehrende Kriegsgefangene ein. Das Hotel wurde provisorisch Stück für Stück wieder instand gesetzt und dem Betrieb übergeben. 1946 konnten die Gäste wieder über fließendes Wasser verfügen. Erst 1948, bedingt durch die Währungsreform und den folgenden wirtschaftlichen Aufschwung, schritt der Wiederaufbau schneller voran, so dass am 1. August 1952 auch das neue Restaurant eröffnet werden konnte.

Der „Essener Hof“
Essener Hof ist seit 1975 der Name des ältesten noch existierenden Hotels der Stadt Essen, das bis dahin erst Herberge zur Heimat und dann Hotel Vereinshaus hieß. Bis Mitte der 1970er Jahre trug das inzwischen abgerissene Kruppsche Privathotel am Limbecker Platz in Essen diesen Namen.



Das Hotel heute
Das 4-Sterne-Hotel heißt heute mit vollständigem Namen TOP City & Country Line Hotel Essener Hof und wird noch immer in den Händen seiner Stiftung geführt wobei es 55 Angestellte hat
Zu den 123 Hotelzimmern gehören vier so genannte Langzeit-Apartments. Das Hotel ist klimatisiert und stellt kabellosen Internetzugang zur Verfügung. Seit 1996 bietet das Unternehmen neben fünf Bankettsälen für bis zu 100 Personen das Restaurant Treff Langeoog und die Minibar Moonlight Express. 1992 wurde zum als Garten neu angelegten Innenhof hin ein Frühstückszimmer eingerichtet.


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