Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

11 6

Das freundliche " Nein", bei dem man dennoch "echt

Von Kagi Mittwoch 05.08.2020, 00:08

Für ein gutes Miteinander...in der Beziehung, am Arbeitsplatz, unter Freunden...braucht es beides: Mein Ja und mein Nein.
Ich stelle mir das so vor: Wenn ich anderen zeigen möchte, wo meine Grenzen sind, dann bin ich "echt" mir und den anderen gegenüber. Das ist also etwas, das auch der Andere akzeptieren sollte. Dabei aber können Missverständnisse entstehen...je nachdem, wie ich mein "nein" zu etwas rüber bringe. Missverständnisse möchte ich vermeiden! Das ist gar nicht so einfach!
Ich muss mich ja abgrenzen, wenn ich "nein" zu etwas sage, das ein anderer will. Da fühlt sich manch einer eventuell " verletzt. Warum?

Um zu erklären, was ich unter einer Abgrenzung verstehe, benutze ich gern das Bild von einem Garten mit einem Zaun. Ich stelle mir vor, jeder Mensch und sein Leben ist wie ein blühender Garten mit einer Grenze und einem Gartenzaun. In unserem Lebensgarten wächst alles, was wir tun, dazu unsere Gedanken und Gefühle, unsere Absichten und Pläne. Hier kümmern wir uns um unseren Körper, um unsere Zeit, um unsere Kontakte und Aktivitäten. Was jeder von uns in seinem Garten anpflanzt, ist allein seine Sache. Jeder trägt für sich selbst die Verantwortung.
Mein eigener Zaun zeigt anderen Menschen, dass man in meinem Garten nicht einfach ungefragt etwas pflücken oder ablegen darf. Es ist mein Hoheitsgebiet und da bin ich zuständig, nur ich allein. Mein Gartenzaun lässt sich öffnen, denn er hat eine Pforte, die ich ( und nur ich ) auf- und zumachen kann. Ich kann andere Menschen in meinen Garten einladen und auch etwas von ihnen annehmen. Ich kann zu anderen Menschen Ja oder Nein sagen oder um Bedenkzeit bitten.
Natürlich haben alle meine Mitmenschen auch ihren eigenen Lebensgarten, der von einem Zaun umgeben ist. Und das, was die Anderen in ihrem Garten anpflanzen, ist deren Sache. Dafür sind sie verantwortlich. Und es ist ganz gut möglich, dass meine Mitmenschen ganz andere Meinungen, Gefühle und Aktivitäten anpflanzen, als ich selbst. Das Leben, das meine Mitmenschen leben, ist ihre Sache. Es geht mich im Prinzip wenig oder gar nichts an. Das gilt auch für Menschen, die mir sehr nahe stehen.
Ein Zaun kann deutlich anzeigen, wo mein Einflussbereich endet und der des anderen anfängt.
Bei einem Miteinander muss man immer gemeinsam über die Grenzen verhandeln....so sehe ich es. Dabei ist festzulegen, wo jeder seinen eigenen Bereich hat, wie die Aufgaben verteilt werden, und wer für was verantwortlich ist.
Wenn jemand meint, er muss dem Gegenüber etwas aufschwatzen, dann ist es vielleicht sinnvoll, zu fragen, ob Hilfe oder sonstiges erwünscht ist. Natürlich hat der andere das Recht, darauf mit "Ja" oder "Nein" oder "bitte Bedenkzeit" zu antworten.
Jedenfalls ist das eine angenehmere Art, sein "Nein", wenn man etwas nicht möchte, auszudrücken. Kein schroffes "Nein", sondern ein freundliches, aber doch klares unmissverständliches "Nein", das besser ist, als still zu halten und zu schweigen.

Ich gebe zu, meine Geschichte zum Thema ist sehr bildlich dargestellt, aber vielleicht und hoffentlich so verständlich, dass der Leser versteht, was ich sagen möchte.

Bin gespannt und hoffe auf wenigstens einige Stellungnahmen.
Danke schon jetzt!

Herzlichst Karin

Du möchtest die Antworten lesen und mitdiskutieren? Tritt erst der Gruppe bei. Gruppe beitreten

Mitglieder > Mitgliedergruppen > Sei nicht nett sei echt > Forum > Das freundliche " Nein", bei dem man dennoch "echt