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Fortsetzung der kleinen Weihnachtsgeschichte

Von Feierabend-Mitglied 22.12.2019, 18:41

"Wie kannst Du es wagen, ein Menü voller Kohlenhydrate und Fett zu planen. Du verwendest Zucker in Unmengen beim Backen. Es muss alles glutenfrei und ohne Weizengetreide sein. Das essen muß vegetarisch, am besten vegan sein. Und bitte keine Laktose!!!!", kreischte das giftgrüne Männchen. Es fiel vor Aufregung fast um. " Hast du die letzten 12 Monate verpennt?", fragte es pietätlos. "Hast du die Zeichen der Zeit verschlafen? Kein Menschenkind will mehr Gänsebraten essen... Kein Menschenkind will einen fetten Stollen mit Butter als Nachtisch haben. Er spuckte regelrecht das Wort Butter aus. Nicht mal deine eklige Pilzsuppe isst man auf Erden gern, weil du sie mit Gänsefonds ansetzt und mit Gänseschmalz verfeinerst, Igitt!!! Weist du nicht, dass alle Menschenkinder ihre Ernährung umgestellt haben? Das Männchen schüttelte sich vor gespielten Entsetzen und blinzelte listig.
"Wer bist du?", fragte mit schwacher Stimme Frau Holle. " Ich bin der Lenensretter der Menschenkinder!" Das Männchen plusterte sich wie ein eitler Pfau auf. Es stampfte mit dem Fuß auf den Boden und war verschwunden.

Nun war guter Rat teuer. Was sollte ich tun? Frau Holle war inzwischen vor Erschöpfung eingeschlafen. Wo blieb der Weihnachtsmann??? Ich raste in den dichten Wald. Irgendo mußte er doch sein. In meiner Not schrie ich laut um Hilfe! Nichts geschah. Ich schaute mich suchen um. Inzwischen war ich schweißgebadet. Besonders sportlich war ich ja noch nie. Hätte ich doch bloß auf meine Kinder gehört und mich körperlich im Fitnessstudio statt in der Küche betätigt. Große Reue packte mich. Ich fiel in eine Schneewehe und wimmerte. Da kam das Christkind mir zu Hilfe geeilt."Was ist mit die gute Frau", fragte es mit lieblicher Stimme. Es hatte ein bezauberndes Kleidchen und Mäntelchen an, es glitzerte und funkelte im Schnee, eine Augenweide, ein Traum von einem Kleid. Wenn dies das giftgrüne Mänchen sah, ohje!, dann wehe dir du hübsches Christkind!
Ich schaute mich ängstlich um. Endlich konnte ich von Frau Holles Pein berichten. Mir kullerten die Tränen übers Gesicht. Das kann doch nicht sein, dass man Weihnachten Tofu und veganen Braten essen und genießen darf. Das Weihnachtsfest mit dem wunderschönen geschmückten Tannenbaum gibt es doch schon 500 Jahre lang. Verschlossene Türen, Heimlichkeiten, die Vorfreude der Kinder, glänzende, neugierige Augen, kochen und backen, Kerzen am baum und gemeinsames Festessen gehören doch zu jedem Weihnachtsfest. Das alles soll verpönt und verboten sein?
Ich dachte nach. Der Vatikan in Rom hatte es nicht geschafft, den immergrünen Baum zu vertreiben. Seit 1982 mussten die Priester den größten Tannenbaum vor dem Petersdom schmücken und aufstellen, obwohl der Baum nicht zum kirchlichen Weihnachtsbrauch gehörte. Ensetzt schüttelte iuch den Kopf. Was war nur geschehen??? So viele Fragen und keine Antwort darauf. Wer steckte dahinter? Das häßliche giftgrüne Männchen vielleicht?
Ich ahnte nicht dass es noch schlimmer kommen sollte. Sonst wäre ich bestimmt weggelaufen. Ich gehöre nicht gerade zu den mutigsten Menschenkindern.
Plötzlich stapfte jemand mit schweren Schritten durch den Tannenwald, es war der Weihnachtsmann. Er zog ein gesicht wie drei Tage Regenwetter. Er war wütend. Seine Stimme grollte wie ein herannahendes gewitter. Ohjeh!! Mir fiel vor Schreck das Rezept vom Weihnachtsmenü in den Schnee. Mit donnernder Stimme fluchte er."Was hat man mit meinem wundersamen Weihnachtsbaum gemacht? Erst ersetzt man meinen einzigartigen Baum durch eine kaukasische Nordmanntanne. Dann düngt man sie mit Mineralien so stark, dass das Tannengrün blau und silbern wird und kein Zweig zu viel oder zu wenig vorhanden ist. Die Tanne duftet nicht und wirft bei Trockenheit keine Nadeln ab. Die Menschenkinder züchteten den perfekten Tannenbaum. Dieses Ding nennt man dann noch scheinheilig " Biotanne oder ökologische Tanne". Wer hat den Schwachsinn den Menschenkindern beigebracht? Wo steckt dieser Wicht? Ich will ihn sehen!", so brüllte er durch das Gehölz. Die Äste erzitterten und der Schnee fiel von den Zweigen. Nach ein paar Schnaufern hatte sich der Weihnachtsmann wieder unter Kontrolle und sprach mit fester Stimme:
Dieser von mir auserwählte Baum steht für Liebe, Glaube und Hoffnung.
Dieser immergüne und duftende Baum steht für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Dieser Baum soll das Böse vertreiben und dem Frühling Kraft spenden.


Fortsetzung folgt

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