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Buchlesung am 7. Nov. 2019 bei Blacky

Von gittelis Freitag 15.11.2019, 14:57

Donnerstag, 7. November 2019, elf Uhr: Letzter Lesetreff des Jahres.
Ort der Tat: Blackys Domizil.
Teilnehmer: Christine und Blacky, Heide und Hagen, Brigitte und Siegmar, nomoko und Arno; sozusagen die „alte Garde“.

Thema diesmal: Ayelet Gundar-Goshens Buch „Löwen wecken“.

Ayelet Gunda-Goshen, geboren 1982, studierte Psychologie in Tel Aviv, später Film und Drehbuch in Jerusalem. Für ihre Kurzgeschichten, Drehbücher und Kurzfilme wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ihrem ersten Roman - „Eine Nacht, Markowitz“, den sie 2013 veröffentlichte, wurde der renommierte Sapir-Preis für das beste Debüt Israels zugesprochen. Es folgten „Löwen wecken“ 2015, das als TV-Serie verfilmt wurde. Und „Lügnerin“, 2017 erschienen.

Löwen wecken. Wir haben uns durch die 424 Seiten auch ein bisschen hindurch gequält. Nicht, weil der Stoff uninteressant wäre. Nur, weil zu viele Nebenschauplätze eingestreut sind. Interessanter Hauptschauplatz aber ist eine Garage in einem abgelegenen Stadtteil von Tel Aviv. Gegenstand der Handlung ist das Verhalten von Menschen in unüberschaubaren Stresssituationen.
Was ist geschehen: Ein Neurochirurg überfährt einen illegalen Einwanderer. Es gibt keine Zeugen, und der Mann wird ohnehin sterben – warum also die Karriere gefährden und den Unfall melden? Doch tags darauf steht die Frau des Opfers vor der Haustür des Arztes und macht ihm einen Vorschlag, der sein geordnetes Leben komplett aus der Bahn wirft.

Gundar-Goshen stellt den Leser mit ihrem Buch vor die Frage: Wie würdest du in einer solchen Situation handeln? Kritiker meinen: „Diese Frage schwebt über dem Roman, der die Grenzen zwischen Liebe und Hass, Schuld und Vergebung und Gut und Böse meisterhaft auslotet.“
Der Arzt Etan Grien war von Tel Aviv nach Beer Scheva (in die Wüste) versetzt worden. Der Grund: Er wollte gegen die Machenschaften seines Mentors vorgehen. Der aber blieb, er musste gehen. Und in Gedanken fährt er in seinem neuen Tätigkeitsort nach der Arbeit mit seinem schnellen Jeep ziellos durch die Gegend, bewundert den Mond – und überfährt einen Eritreer. Damit beginnt für ihn ein Leben in Lügen, ein Zwang, heimlich kranke Eritreer zu behandeln. Das fordert die Ehefrau des Toten, und er denkt, das fordert sie, weil er ihr den Mann genommen hat.

Doch es alles ganz anders. Interessant und auch spannend bis zum Schluss. Denn erst dann werden dem Leser über die wahren Beweggründe des Handelns der Eritreerin, der Hauptperson. die Augen geöffnet.

Nomoko


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