Beitrag von Doris ( Dosch )
Bernstein fasziniert mich, ich wollte schon jahrelang das Bernsteinmuseum besuchen. Also auf nach Ribnitz-Damgarten, der Bernstein ruft...
Bernstein hat die Menschen schon immer begeistert. Er galt in allen Dynastien und zu allen Zeiten als ein Zeichen von Luxus und Macht. Daher wurde er schon früh als Schmuck verarbeitet. Auch heute hat er seinen "Preis"..., die prachtvollen Ketten und Ohrgehänge würden mir schon gefallen. Vielleicht wurde mein träumender Blick registriert, ich habe ja bald einen "runden" Geburtstag... Das Deutsche Bernsteinmuseum präsentiert die größte Bernsteinausstellung Europas mit 1500 Exponaten auf einer Ausstellungsfläche von 1000 Quadratmetern. Viel Glas spiegelt den Glanz des Bernsteins wider, die Exponate sind großzügig in Vitrinen ausgelegt. Die umfangreiche Sammlung gibt einen Einblick in die Naturgeschichte und Geologie des fossilen Harzes und führt durch die Kunst- und Kulturgeschichte des Baltischen Bernsteins. Gewaltige Eindrücke..., man muss sicher mehrmals kommen, wenn man alles sehen und geschichtlich einordnen will: einmalige Bernsteineinschlüsse und wertvolle Bernsteinkunstwerke des 16. und 17. JH und künstlerische Bernsteinarbeiten des 20. JH. Ich wusste nicht, dass nur etwa jedes 500. Bernsteinstück einen Einschluss hat und die Stücke mit vollzählig erhaltenen Zeugnissen des damaligen Lebens wissenschaftlich besonders wertvoll sind. Mir war auch nicht bekannt, dass Bernstein bereits in der Steinzeit zu Anhängern und Perlen verarbeitet wurde und dass der Bernstein in der Eisenzeit durch seine Wertschätzung als "Träne der Sonne" an Bedeutung gewann. Die Griechen schätzten den Bernstein als Edelstein, den sie als Tauschmittel für Luxusgüter aller Art nutzten, wie schon bei Homer erwähnt und beschrieben. Man liest von Römern und Wikingern, wo das begehrte Material kunstvoll verarbeitet wurde. In Rom trieb nicht nur der Kaiser mit dem Bernstein einen verschwenderischen Luxus, man trank aus Bernsteingefäßen und wohlhabende Damen färbten ihr Haar bernsteinfarben. Von den Bernsteinstraßen hatte ich schon gehört, auf welchen das "Gold des Nordens" in den Mittelmeerraum transportiert wurde. Im Mittelalter verarbeitete man den Bernstein fast ausschließlich zu Gebetsketten (Rosenkränzen), auch in der Medizin hielt der Bernstein Einzug, man schreibt ihm auch Heil- und Schutzkräfte zu. "Die Blütezeit des Bernsteins war das 16./17. JH. Besonders der brandenburgisch-preußische Hof ließ von Schnitzern in Königsberg und Danzig kostbare Kunstgegenstände anfertigen, die als Diplomaten- und Hochzeitsgeschenke an die europäischen Fürstenhöfe gelangten. Das beeindruckendste Kunstwerk aus Bernstein war eine Wandtäfelung, die der preußische König Friedrich I. für sein Berliner Schloss herstellen ließ. Friedrich Wilhelm I. schenkte es 1716 dem russischen Zaren Peter I. Seit 1945 gilt das legendäre Bernsteinzimmer als verschollen."
Quelle: Prospekt Deutsches Bernsteinmuseum, Lexika (Stand 2007).