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Planung für eine größere Anschaffung Teil 2

Von Feierabend-Mitglied Samstag 06.06.2020, 18:11

Drei Tage später,
schon beim Frühstück waren alle ganz aufgeregt: "Gitti, ich hab' mir überlegt....", "wir könnten doch alle...", "meine Mama hat gesagt....".
"Jetzt frühstücken wir erst mal in aller Ruhe, dann setzten wir uns zusammen und reden darüber und jeder kann uns seine Ideen erzählen!" sagte ich, und das taten wir dann auch. Ich gab die Regeln vor und erklärte den Kindern, dass sonst alle durcheinander reden und wir nur die Hälfte verstehen. Wir setzten uns auf die Erde in einen Kreis, ich hatte Stift und Block zum Aufschreiben und Kathrin bekam ein Körbchen mit vielen kleinen Tischtennisbällen. Jeder, der etwas sagen wollte sollte die Hand heben, Kathrin gab dann dem, der reden darf einen Ball und die anderen hörten zu. Es dauerte ein paar Minuten, bis das klappte und dann kamen die ersten Vorschläge. Das Warten war nicht leicht, weil es regelrecht aus ihnen heraussprudelte. Ich sagte, ich schreibe alles auf und dann werden wir sehen, was wir machen können.

Jerome meinte:" Um die Ecke ist doch die U-Bahn, da sind manchmal Leute, die Musik machen und die bekommen Geld. Das können wir auch und du spielst Gitarre oder Akkordeon."

Simone: "Wir gehen zum Bürgermeister, der hat doch viel Geld".
Robert sagte: " Wir könnten doch im Treppenhaus singen, an jeder Tür klingeln und sagen, wofür wir das Geld brauchen."

Lisa schlug vor:" die Praktikantin kann ganz toll Kuchen backen, wenn sie 2 oder 3 macht, dann stellen wir einen Tisch vor den Kindergarten und verkaufen die Stücke."
Robert: "ich bekomme manchmal von Oma 10 Mark in mein Sparschwein, die geb' ich dazu."
"Auhja" riefen alle, "ich hab auch Geld in meinem Sparschwein!"

Kathrin schimpfte: "ich hab keinen Ball gegeben und jetzt müsst ihr wieder still sein und warten, bis ihr von mir einen Ball bekommt ."
Micha hatte einen besondere Vorschlag: "Wir schreiben einen Brief an die Heinzelmännchen und fragen sie, ob sie uns ganz viel Glitzerstaub aus dem Heinzelmännchenbergwerk schicken und das verkaufen wir dann."

Meine Liste füllte sich und ich lobte meine Kleinen, freute mich über die vielen Ideen und ihre Begeisterung.
Dann war Felix dran: " Mein Vater ist Chef, der hat viel Geld und zwei Autos, der kann doch den Wagen bezahlen. Das hab ich ihm gestern beim Abendbrot gesagt und da war er sauer mit mir. Gitti, vielleicht kannst du mal mit ihm reden."

"Nun noch David und Niklas", sagte ich. David erzählte, dass er neulich mit Mama und Papa auf einem Flohmarkt war und da saßen Kinder auf einer Decke und verkauften Spielzeug. "Ich hab so viel, womit ich gar nicht mehr spiele, weil ich schon zu groß dafür bin." Und Niklas meinte, er hat ein neues Fahrrad bekommen, weil das alte zu klein ist und wir könnten das doch auch verkaufen.

Hier beendete ich erst einmal das Gespräch, morgen würden wir über die einzelnen Ideen sprechen. "Ihr seid einfach super und gemeinsam schaffen wir das, ich bin stolz auf euch!"
Am übernächsten Tag gingen wir in den Vorraum der U-Bahn, hatten ein Sparschwein mitgenommen und sangen mit der Gitarre eine halbe Stunde lautstark unsere Lieder. Das hat nicht nur uns Spaß gemacht, sondern auch vielen Menschen, die wissen wollten, wofür wir das Geld brauchen. Wir zählten im Kindergarten die ersten 92.50 DM.

Fast alle Vorschläge wurden umgesetzt und unser Sparschwein füllte sich. Der größte Erfolg war der Flomarkt am Rathaus Schöneberg, aber davon erzähle ich ein anderes Mal.



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