Törööööööö

Törööööööö

„Ihr könnt sagen und spotten soviel ihr wollt. Ich steh dazu, ich vermisse die Menschen“. Die Elefantendame Mangala im Münchner Tierpark Hellabrunn ist richtig erbost. „Panang“ ruft sie „was glaubst du, warum Gajendra seit Tagen am Tor zum Außenbereich steht? Er vermisst die Kinder, die ihn staunend betrachten.“ Temi mischt sich ein. „Ich bin froh, daß wir hier im warmen stehen können. Draußen liegt Schnee und es ist bitter kalt. Corona-Lockdown bis 14. Februar hab ich die Pfleger sagen hören. Solange also mindestens werden wir keine Menschen im Zoo besichtigen können.“ Mangala ist ärgerlich. „Was du sagst, Temi, das zählt doch nicht. Du hast am 11. November den kleinen Otto geboren. Gestern haben die Wärter ihn gewogen, er hat gerade mal lächerliche 192 Kilo. Der dürfte sowieso nicht ins Freigehege. Also mußt du sowieso hier drin bleiben!“
„Törööööö“ meldet sich Gajendra, „Schluß mit den Streitereien. Das blöde Corona, was immer das sein mag, macht hier alle verrückt. Hört ihr nicht, daß sich die Giraffen, die Löwen, sogar die Pinguine in der Wolle haben, was dämlich ist, weil sie keine haben, nur weil alle nicht raus dürfen zum Menschen besichtigen. Ihr habt es gehört, vor 14. Februar kommen die Menschen nicht wieder. Findet euch damit ab. Sucht euch eine Beschäftigung. Bringt dem kleinen Otto das Trompeten bei, soll er doch Temi auf die Nerven gehen.“