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Seltsames Erlebnis auf der Insel Chios

Von Feierabend-Mitglied Donnerstag 08.04.2021, 22:56

1994 war ich mit einer Freundin auf der Insel Chios. Wir freuten uns beide, aber es war noch nichts geöffnet. Wir waren die einzigen Touristen am Ort, Restaurants waren noch geschlossen, es gab nur einen kleinen Supermarkt von einer Frauenkooperative, bei der wir auch ein Zimmer hatten. Wir schlenderten am nächsten Tag durch den Ort und sahen ein großes offenes Zimmer, aus dem ein herrlicher Duft in unsere Nasen zog. Dort blieben wir stehen, schauten etwas unschlüssig. Da kam ein freundlicher Grieche an die Tür und lud uns ein, Platz zu nehmen und einen griechischen Kaffee mit ihm zu trinken. Er erzählte uns, dass er jeden Tag kocht und etliche Männer bei ihm essen, er sei kein Restaurant und jeder zahlt, was er möchte. Seitdem gingen wir jeden Abend zum Essen zu ihm, er kochte wunderbar und meist waren noch andere, sehr alte Griechen dort.

Zu Fuß erkundeten wir die Insel, es gab viele Bunker und Militäranlagen, atmosphärisch fanden wir es manchmal bedrückend. Eines Tages wollten wir zum Tempel des Apoll, ein Weg von etwa 3 Stunden. Nachdem wir den Ort verlassen hatten hörte die Straße auf und es begann ein Eselspfad, der kein Ende nahm. Kein Haus, kein Mensch oder Tier weit und breit. Nach ca. 4 Std, war der Weg zu Ende und vor uns lag das Meer, rechts und links hohe Berge und keine Straße oder Ortschaft in Sicht. Christine ging es nicht gut, sie fühlte sich schwach, hatte Hunger und fragte mich: "wie sollen wir jetzt zurückkommem? Ich kann nicht mehr!" Sie setzte sich erschöpft auf einen Stein. ich lebe nach dem Prinzip, es gibt immer einen Weg.
Ich bat sie, mich einige Zeit ganz in Ruhe zu lassen und entfernte mich einige Meter.Vor mir lag das Meer und die Sonne, ich schloss die Augen, atmete tief und ging ganz nach Innen. Ich sprach mehrmals mein Mantra: “Es gibt immer einen Weg" und visualisierte ein Auto und nach einigen Minuten sah ich vor meinem inneren Auge ein rotes Auto. Ich war sehr überrascht und ging zu Christine und sagte mit fester Überzeugung, wir werden gleich von einem roten Auto abgeholt. Christine lachte mich aus, ja sie wurde sogar etwas wütend. Ich stand auf diesem Eselspfad, es dauerte etwa eine viertel Stunde, da kam ein kleiner roter Fiat. Ein Ehepaar hielt an, sie sagten, sie wollten zum Tempel des Apoll, hätten sich aber total verfahren. Ich sprach mit ihnen und zeigte, dass der Weg am Meer zu Ende ist und ob sie uns bis zu unserem Ort mitnehmen könnten. Ein nettes Gespräch ergab sich auf Englisch, es waren Niederländer, sehr freundliche Menschen. Wir stiegen ein und sie brachten uns bis zu unserer Ferienwohnung.

Christine sprach an diesem Abend nicht mehr mit mir und zog sich zurück. Am nächsten Tag meinte sie nur, ich wäre ihr jetzt total unheimlich, weil es keinerlei Erklärung gab und sie mit diesem Erlebnis nicht klarkommt. Noch heute nach vielen Jahren erzählt sie immer wieder diese Geschichte,

Ich versichere euch, dass dieses Erlebnis so wahr ist, wie ich es beschrieben habe.

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