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Osterpicknick mit meinen Zwergen 2

Von Feierabend-Mitglied Dienstag 23.03.2021, 07:03

Wir hatten kein Programm gemacht, spontanes sollte den Nachmittag bestimmen. Es gab Wettspiele für die Kinder, Eierlaufen, Sackhüpfen u.a. Dabei gab es einen großen Konflikt.Thomas hatte zweimal verloren und er nakam einem Wutanfall vom Feinsten. Er brüllte, schlug nach den anderen Kindern, spontan griff ich ihn, legte meine Arme um seinen kleinen Körper und hielt ihn ganz fest. Er kämpfte, spuckte, trat nach mir und war völlig außer sich. Noch war nicht der Zeitpunkt gekommen, mit ihm zu reden. Ich war dankbar, dass niemand der Erwachsenen eingriff, alle Augen waren auf uns gerichtet, die Erwachsenen vertrauten mir. Thomas schrie: “Wenn ich mit Papa kämpfe gewinne ich immer, ich bin stärker, als du." Nun trat bei ihm eine Erschöpfungspause ein, nun konnte ich mit ihm reden.

"Nein Thomas", sagte ich ganz liebevoll, während ich ihn weiter festhielt. "Ich bin stärker als du, ganz sicher!" Er guckte mich ganz verheult an. "Thomas,hör jetzt gut zu, ich bin stärker als du, nur darum kann ich dich beschützen."Kurze Pause, ich spürte, wie er sich entspannte, Ich ließ ihn los, er schlang seine kleinen Arme um mich und sagte: "Gitti, das stimmt, ein Glück bist du stärker." Wir waren beide erschöpft, ich war so berührt, weil er etwas ganz Wichtiges verstanden hatte.Alle klatschten, Thomas rannte in Omas Arme und alles war gut.
Dann übernahm ein Vater, nun waren die Erwachsenen dran. Ein Spiel werde ich nie vergessen, weil es so urkomisch war. Zwei Mütter stellten eine Flasche mit größerer Öffnung auf den Boden, banden sich eine Schnur um den Bauch und befestigten hinter sich daran einen Löffel. Nun mussten sie durch allerlei Verrenkungen versuchen, den Löffel ohne die Hände zu benutzen, in die Flasche zu bekommen. Wir lachten Tränen, die Kinder jubelten, feuerten an, sie sahen ihre Eltern aus einer anderen Perspektive. Dann wiederholten zwei Väter zur Freude aller dieses Spiel. Als aber zwei Omas nun dran waren, da gab es kein Halten mehr.So ging langsam ein herrlicher Nachmittag zu Ende, strahlende, müde Kindergesichter, lächelnde, entspannte Eltern und dankbare Großeltern, für die dieser Tag ein besonderes Erlebnis war.

Viele fleißige Hände räumten auf, während die Zwerge fangen spielten, einige waren eingeschlafen, und die Babys schrieen nach einer frischen Windel.Wir machten einen großen Schlußkreis, inzwischen waren viele fremde Zaungäste dabei und sangen noch zwei Abendlieder mit dem Akkordeon. Die Großeltern konnten die Texte am besten und ich sah einige Tränen laufen.Wir nahmen unseren vollen Bollerwagen und gingen mit vielen Umarmungen und Winken in alle Richtungen auseinander. Es war ein gelungenes Fest, zu dem jeder etwas beigetragen hatte und das Gemeinschaftsgefühl wieder ein Stück wachsen konnte.

In mir ist dieses Erlebnis tief in meiner Erinnerung verankert und ich denke, auch bei den Erwachsenen und meinen Zwergen. Das sind so Sternstunden, die auch in Krisenzeiten tröstlich sind und dankbar machen.

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