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Lust und Frust eines Orgelkonzertes

Von speedygonzalez Samstag 24.07.2021, 17:34

Als glücklicher Inhaber einer Karte zu einem Orgelkonzert, dem "BachOrgelfestival" in der Thoamskirche !!! war ich doch sehr gespannt und hab mich rechtzeigig auf die Socken gemacht.

Ganz entschieden vorab, es war ein Meisterstück des kommenden Kantors und ich habe es richtig genossen, wieder einmal in einer Kirche ein Orgelkonzert zu hören.

Was einem aber nebenbei auch durch den Kopf geht:
draußen war eine 50m Schlange von Karteninteresenten, es war freie Platzwahl. Doch draußen waren es ca 30°C und die Schlange wurde immer länger. Rechts und links saßen in den schattigen Sesseln der Restaurants und Cafes Menschen, die des Orgelkonzertes abhold, sich lieber ein Eiscafé und ein kühles Bier gönnten.
Seufz.
Endlich setzte sich die Schlange in Bewegung und der Eingang schlurfte näher heran. Ich bekam meine Karte und kam ins Kühle. Die Bänke kannte ich ja schon, also einen Eckplatz, damit ich etwas zum Anlehnen haben würde. Habe ich auch gefunden. Hinter mir nahmen zwei Damen Platz, die sich offensichtlich seit Äonen nicht mehr gesehen hatten und nach lutherianischer Manier des Langen und des Breiten und lauthals ihre Probleme debattierten. Ich war schon versucht, mir einen neuen Platz zu suchen, in kath. Kirche wird nicht so lauthals gequatscht, wie auf dem Marktplatz.
Zweiter Eindruck, die Sitzplätze sind erbärmlich. Das ist die eigentlich Währung, mit der Orgelkonzerte gezahlt werden. Wohin mit den langen Beinen. Vorne das Unbehagen der Beine, unten das des Sitzens, hinter mir zwei Lautsprecher.
Erlösung - es begann.
Hinten dran Gottseidank Ruhe.
Der Orgelspieler war wirklich gut, sonst wäre er nicht hier in der Thomaskirche.
Doch manchmal hatte ich den Eindruck, er wolle die Kirchenmäuse vertreiben. Man stelle sich vor, mit diesen kleinen Öhrchen und dann aller Orgelpfeifen auf einmal!
Es gab auch ruhigere Phasen wobei ich ein wenig ins Sinnen kam. Vor mir eine ziemlich Glatze. Ob ein Floh von dort mit einem Sprung eine ganze Reihe überspingen könnte oder einen Zwischenstop bräuchte?
Pause
Der Organist stritt sich mit den zwei Cherubim, rechts und links um die Noten, welche er lieber hätte.
Doch schnelle Einigung, es ging weiter. Normalerweise steht neben dem Spieler immer nur ein Cherubim und blättert um. Das können Orgelspieler nicht, haben sie nicht gelernt, muss ein Umblätterer, oder Cherubim sein. Hier waren es zwei, weil sich abwechseln einer immer die Ohren zuhalten musste.
Mein Hintern schrie um Hilfe.
Dann wurde es echt hektisch auf den Tasten. Man könnte meinen, da wäre ein klitzekleiner Tastifix, so ca 5cm groß, der über die Tasten rennen würde und der Orgalnist versuche, ihn zu fangen.
Wer hatte hier das Sagen: die Tasten, die Pfeiffen oder die Finger.

Ich suchte Erholung für meinen gequälten Hintern in einem der bequemen Sessel draußen bei einem kühlen Schwarzbier.

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