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Es fing mit einem Grünling an

Von Feierabend-Mitglied Freitag 14.08.2020, 08:08


Er flog von einem hohen Baum durch das offene Fenster, war aber noch zu klein, um sich vom Boden zu erheben. Wir fütterten ihn mit einer Pipette, kauften einen Käfig, den er aber nur zum Schlafen benutzte. Er flog frei in der ganzen Wohnung. Wenn er müde war setzte er sich auf eine Schulter der Töchter, oder bei mir, legte das Köpfchen unter den Flügel und ließ sich in den Käfig setzen. Fritz gehörte nun zur Famile, als er stark genug war öffneten wir das Fenster, damit er in die Freiheit konnte. Er drehte eine Runde und kam zurück und nach drei Versuchen gaben wir auf.

Nach etwa einem Jahr waren wir beim Frühstück, meine Töchter tranken Tee, dann sagten wir, tschüss Fritz, bis heute Abend. Es war ein trauriger Abend, Fritz war nicht zu finden, schließlich sahen wir ihn in dem halbvollen Teeglas meiner Tochter, er war ertrunken.

Eine Woche später kamen meine Töchter vom Flohmarkt, Hände in den Hosentaschen und schuldbewusstes Gesicht. " Zeigt bitte, was ihr da habt!" Es waren zwei Springmäuse, eine weiß, die andere schwarz. Sie hießen Napoleon und Bonaparte. Wenige Tage später schleppte ich einen Goldhamster an, den mir im Kindergarten ein Junge in die Hand drückte. Er hatte ihn gekauft, aber Mutter wollte ihn nicht .

Ich arbeitete im Frauenhaus und fand im Keller eine Kiste mit einem winzig kleinen Kater, halb verhungert und verlaust. Die Kinder fütterten ihn heimlich mit Brotresten, denn Tiere waren im Haus verboten. Tierarzt, mühsam und mit Liebe aufgepäppelt, kurze Zeit später lag ein kleines Kätzchen vor meiner Wohnungstür. Ein Zettel einer Bekannten lag daneben, "Wenn du sie nicht willst lasse ich sie einschläfern." Mein Töchter waren entzückt: " Mama, wir kümmern uns, bitte behalten!

Das dritte Kätzchen kam auf unvorbereitete Weise zu uns. Ich war in einer Straße mit vielen Altbauten und Gemüsegeschäften. Ich hörte ein Geräusch, guckte nach oben, da sah ich, dass ein Mann ein Kätzchen aus dem Fenster im 3. Stock warf. Es landete genau vor meinen Füßen und blutete aus der Nase. Tierarzt um die Ecke, verletzter Kiefer, aber sonst gesund. Dies kleine schwarze Etwas wollte ganz offensichtlich zu mir.

Katze Nr.4 brachte meine Tochter an, eine Freundin bat sie, weil ihre Mutter schwanger war und keine Katze mehr wollte. Katze Nr.5 maunzte und jammerte die halbe Nacht vor meiner Tür in der 4.Etage. Ich wollte kein weiteres Tier, aber nach 3 Std, Hartnäckigkeit war ich weichgeklopft und ließ sie ein, pitschenaß, verdreckt, aber überaus selbstbewusst. Sie spielte sich als Chefin auf und erst nach einem heftigen Kampf war die Rangordnung hergestellt. Alle Katzen waren fast noch Babys, als sie zu uns kamen, sie starben in 2 Wintern und waren 22-25 Jahre alt. Meine Töchter kümmerten sich rührend um alle Tiere, auch als sie schon eine eigene Wohnung hatten. War ich verreist oder im Krankenhaus, dann blieben sie in meiner Wohnung. Es gäbe viele Geschichten über unseren Privatzoo zu erzählen.

© Brigitte Böck

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