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Eine kleine Gaunerei

Von Feierabend-Mitglied Montag 10.08.2020, 10:20

Auf dem Marsfeld, vor "la Tour Eiffel", dem genialen Turm des Monsieur Gustave Eiffel, haben wir Sonntags immer Touristen abgezockt. Ich hab das von den marokkanischen und algerischen Jungs gelernt, die alle etwa in meinem Alter waren und auch in "Les Halles" arbeiteten. Der Unterschied war nur, sie gingen nicht zusätzlich zur Schule.
Und das ging so: Einige der Jungs arbeiteten in der Versteigerungshalle für Blumen, den Halle aux fleurs. Und da "fielen" dann ausgerechnet immer Samstags drei, vier Kartons Rosen, Nelken und andere frische Blumen vom Wagen. Bei hunderttausenden Blumen, die täglich gehandelt wurden, war das nichts. Die konnten die Jungs doch nicht liegen lassen, also nahmen sie die Blumen mit nach Hause.
Sonntags, auf dem Marsfeld machten wir uns dann an die Touristen heran. Die Herren bekamen die abgeschnittenen Blumenblüten zum Anstecken an das Revers und wurden dann überredet, den Damen auch eine Rose zu schenken. Ah, Paris, die Stadt der Liebe ..........und siehe da, es funktionierte. Wir verkauften die Blumen für einen neuen Franc das Stück und teilten dann die Beute brüderlich auf.
Ich durfte übrigens nur mitmachen, weil ich auf die deutschen Touristen angesetzt wurde, die ich mit beachtlichem französischen Akzent auf deutsch ansprach.
"Ist er nicht niedlich, der Kleine, und wie gut er deutsch gelernt hat!" sagten sie und kauften die Blümchen. Das brachte uns immer ein ordentliches Taschengeld ein, an manchen guten Sonntagen soviel wie mit der Arbeit der halben Woche in den Markthallen.

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