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Ein Foto ohne mich? Denkste!!

Von tastifix Dienstag 12.02.2019, 12:08

Topsys Geschichte im Internet über eines der Lieblingshobbys der Zweibeiner hatte mich, einen vierbeinigen virtuellen Freund mit dem tollen Namen Quinny sehr beschäftigt, denn im Gegensatz zu ihr schwärmte ich dafür.
Eines Tages wünschte sich Martina, meine zweitjüngste Ersatzschwester, dringend ein schönes Foto von sich für irgendeinen Verehrer.
´Wieso eigentlich? Sie hat doch mich!`
Ich war enttäuscht. Oder vielleicht gar eifersüchtig?
„Mama, knipst du mich gleich mal?“
„Klar. Am besten im Wohnzimmer.“
Ich war zwar gerade unten im Keller gewesen, aber bei dem Wort ´Knipsen` fegte ich wie ein geölter Blitz die Treppe hoch, musterte erst Martina kritisch, dann noch kritischer mein Frauchen, um vielleicht erraten zu können, wann die Beiden wohl im Kaffee-Kuchen-Zimmer verschwinden würden.
´Wuff, Frauchen hält ja schon die Kamera in der Hand. Nichts wie hinterher!`
Zu ihrem Pech blieb die Wohnzimmertür einen Spalt offen.
´Mich trickst ihr nicht aus!`
Ich stupste mit der Schnauze ein paarmal dagegen, der Spalt wurde breiter und ich wischte hinein.
„Dich können wir hier jetzt nicht gebrauchen!“, meinte Frauchen.
„Mama, heute darf Quinny wirklich nicht mit drauf!“
´Das wollen wir doch erst mal sehen!`
Schwer beleidigt ignorierte ich den mehr als deutlichen Hinweis, drängelte mich an Frauchen vorbei und landete mit einem kühnen Sprung neben Martina auf dem Sofa.
„Nein, Quinny, runter!“, schimpfte sie.
„Quinny, ab!“, kommandierte Frauchen.
„Ich bleib oben!“, trotzte ich, rückte die Pfoten zurecht, setzte mich kerzengerade in Positur und wartete.
„Was hab ich gesagt??“
Frauchen wurde strenger, was eigentlich nicht so oft vorkam.
´Dann eben anders!`
Kurz entschlossen - denn es ging fast um Sein oder Nichtsein - strich ich mit den Pfoten von oben nach unten über meine Ohren und bildete mir ein, dass die dann noch ein etwas tiefer als sowieso schon zum Boden schlappen würden. Danach duckte ich mich etwas, hielt den Kopf schief, schielte Martina mit einem erbarmungswürdigen Blick aus den Augenwinkeln flehend an und setzte dem Ganzen mit einem betont schüchternen Schwanzwedeln das I-Tüpfelchen auf. Im ersten Moment guckte Martina noch ungehalten, danach aber schon weniger, darauf noch weniger und dann:
„Ach, Quinnylein, du Süßer! Na gut, meinetwegen ...“
„Ja, aber, du wolltest doch ...“, wagte Frauchen es noch anzumerken.
„Mama, ist doch egal. Er ist ja so niedlich!!“
´Warum nicht gleich so?`, dachte ich, vergaß mein Jammerkostüm. setzte mich stattdessen stolz auf und schmalzte fröhlich von Frauchen zu Martina und von Martina zu Frauchen und immer so weiter … Es wurde übrigens ein richtiges Starfoto. Der Star darauf war eindeutig ich. Davon war jedenfalls ich fest überzeugt. Wuff!!

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