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Ds Geheimnis des gestohlenen Ostereies

Von tastifix Mittwoch 08.04.2020, 14:56 – geändert Donnerstag 09.04.2020, 18:23

In der Hasenstadt Mümmelhausen herrschte schlimme Aufregung ...

Zuerst verdächtigten alle die Osterhasenschulkinder.
„Wir machen so etwas Böses nicht!“, protestierten die Kleinen.
„Genau, unsere Kinder würden nie klauen! Ist ne Frechheit, das zu denken!“, klang es von allen Seiten.
Bürgermeister Hopps musterte die Kinder, die ganz traurig guckten:
„Ich glaube Euch! Aber wir müssen unbedingt heraus finden, wer denn nun ...“
Die Erwachsenen schauten sich an und sagten:
„Nein, von uns war es keiner. Doch wer denn dann?“

Zum Nachdenken braucht man manchmal etwas länger und Hasen erst recht. Dann entschieden sie:
„Lauscher soll den Fall übernehmen!“
Alle nickten. Lauscher war ein sehr tüchtiger Hasenpolizist und hatte schon einige Verbrechen aufgeklärt. Bürgermeister Hopps schickte also Flitzi, eines der schnellsten Hasenkinder, zum Haus des Polizisten.
„Mümmel, Flitzi!“, meinte der erstaunt. „Ist etwas passiert?“
„J..Ja!“, stotterte Flitzi. „Jemand hat ein Ei geklaut!“
„Das darf doch nicht wahr sein! - Warte, ich komm mit!“
Lauscher rückte seine Brille zurecht und griff sich Notizblock und Bleistift. Beide waren wichtig, damit er aufschreiben konnte, wenn ihm etwas Ungewöhnliches auffallen würde.

Flitzi wischte voran und Lauscher folgte ihm in hastigen Sprüngen. Auf dem großen Marktplatz angekommen, befragte der Polizist die Hasen, ob sie Fremde im Ort gesehen hätten.
„Nein ... Oder Ihr vielleicht?“, drehte sich ein Hase zu den Anderen um.
Doch die schüttelten den Kopf.
´Dieser Diebstahl ist ja so gemein. Auch, wenn es sich nur um ein kleines Ei handelt!!`.
„Hm!“, machte Lauscher. „Wir brauchen einen Plan. Sonst finden wir nie den Dieb!“
„Wir müssen hinter jedem Baum und Strauch nachgucken!“, meinten die Osterhasenkinder mit vor Aufregung roten Ohren.
„Vielleicht hat der Täter es ja unterwegs abgelegt, weil ihm das Tragen zu lästig wurde!“
„Nehmt vorsichtshalber Eure dicken Möhrenknüppel mit, damit Ihr Euch verteidigen könnt, falls der irgendwo lauert und Euch dann angreifen will!“

In den nächsten Stunden waren die Hasen sehr beschäftigt, doch sie fanden weder das Ei und den Dieb erst recht nicht. Selbst in den umliegenden Feldern war keine Spur zu entdecken.
„Wir müssen noch drüben im Wald suchen!“, bestimmte Lauscher.
Bürgermeister Hopps befahl:
„Also los, aber fix! Besser für uns, wir erwischen ihn, bevor es dunkel wird.“
„Moment, bin gleich wieder da!!“
Ehe die Hasen fragen konnten, was er denn vor habe, war der Polizist verschwunden. Nach wenigen Minuten kam er mit einem kleinen Rucksack auf dem Rücken zurück.
„Da sind auch die Hand-/Pfotenschellen drin, wenn ich den dann verhafte!“
“Prima!“, lobte der Bürgermeister.

„Dürfen wir mit?“, bettelten die Kleinen.
„Nein, Ihr bleibt hier. Ist viel zu gefährlich!“
Traurig guckten die Hasenkinder den Polizisten an. Einem der jüngsten Häschen kullerte gar eine Träne übers Gesicht. Lauscher aber mochte keinen kleinen Hasen weinen sehen:
„Du, pass auf: Deine Mama hat doch ein Telefon. Wenn wir den Dieb gefunden haben, ruf ich Dich an. Du erfährst es dann als Erster!!“
Prompt hörte der Kleine auf zu weinen und lachte wieder.

„Auf gehts!“, kommndierte Lauscher.
Er und der Bürgermeister hoppelten eilig voran und alle anderen Hasenmänner hinterdrein. Sie durchscharrten jedes Laubbüschel, umkreisten jeden Baum und suchten sogar entlang des Baches Mümmel, nach dem Mümmelhausen seinen Namen trug. Nichts! Das Ei blieb verschwunden. Schon bald wurde es dämmerig. Die erschöpften Hasen wollten die Suche bereits aufgeben, als Bürgermeister Hopps stehen blieb:
„Pssst! Leise!“
Verunsichert und ängstlich lugten alle umher.
„Dort drüben, da bewegt sich etwas!“, flüsterte Lauscher. „O je! Ein Fuchs!“ - ´Wie gut, dass ich ... !!`
Ganz leise öffnete er den Rucksack, holte ein winziges Fernglas heraus und beobachtete den Fuchs genauer.
„Hört mal: Der trägt etwas. Der hat das Ei!!“
„Aber weshalb klaut er denn ausgerechnet solch ein kleines?“

„Weil es kein gewöhnliches Ei ist ...“, erklärte der Bürgermeister.
„Wiiiee???“
„Ja, es birgt ein Geheimnis. Bestimmt ist der Fuchs im Hühnergehege gewesen, in der Todesangst hat ihm das Huhn jenes Geheimnis verraten und ihm jenes Ei überlassen, damit er es am Leben lässt!!“
„Ein Geheimnis??“
„Als das Huhn es gelegt hatte, war es sehr stolz, denn es hatte eine besonders schön glänzende Schale. Keine andere Henne hatte ein solch tolles Ei gelegt. Und dann, als sie es mit dem Schnabel zurecht rücken wollte, da ...“
„Wieso weißt Du überhaupt davon!?", unterbrachein ihn die Anderen.
"Als ich meine Hühner am Morgen besuchte, zeigte das Huhn mir stolz das Ei. Und weil es so stolz war, verriet sie mir dessen Geheimnis."
"Und, was ist denn nu mit jenem Ei?", drängten die Anderen neugierig.
"Wenn ein braver Hase mit der Pfote kräftig auf das Ei klopft, dann wird ihm geholfen, wann immer er Hilfe braucht!“
„Wie denn das?“
„Das werdet Ihr bald sehen! - So, wir rennen jetzt von vorne, von den Seiten und auch von hinten alle gleichzeitig auf den Fuchs zu und schlagen Haken kreuz und quer durcheinander. Keine Bange. Den kriegen wir!!“

Die Hasen taten, wie er gesagt hatte. Überrumpelten den überraschten Fuchs, der gar nicht mehr dazu kam, etwa anzugreifen. Stattdessen ließ er erschrocken die Beute fallen und wollte fliehen. Doch schon sausten die Möhrenknüppel auf ihn nieder, wieder und wieder. Verzweifelt bäumte sich der gemeine Kerl auf und versuchte sich noch zu wehren. Aber ... Einer der Hasen hatte sich inzwischen das Ei geschnappt. Er wusste, was er jetzt machen musste und klopfte mit der Pfote fest auf die Schale. Mit pochendem Herzen wartete er darauf, was wohl geschehen würde. Im selben Moment leuchtete das Ei flammendrot. Der grelle Schein traf den jammernden Fuchs. Urplötzlich verstummte jener und vermochte sich nicht mehr zu rühren.

Der Bürgermeister Hopps, die Möhrenhasenarmee und vor allem Polizist Lauscher jubelten. In aller Ruhe legte Lauscher dem Fuchs die Pfotenschellen an.
„So, der bleibt jetzt den ganzen schönen Sommer lang im Gefängnis! Der klaut keinem mehr etwas!“

Lauscher hatte nicht vergessen, was er dem Osterhasenkind versprochen hatte. Er kramte sein Telefon aus dem Rucksack und rief es an:
„Du, wir haben den Dieb!“
Und dann erzählte er ihm noch, dass das Ei ein Zauberei war und wie sie denn den Fuchs gefangen hatten.



























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