DER LAUF

Unser Leben gleicht einem Fluss.
Mit der Quelle tritt er ein in die Welt. Viele Ein- und Zuflüsse lassen ihn wachsen. Mal fließt er ruhig dahin, mal muss er über Stromschnellen.
Steine und andere Hindernisse hemmen seinen Lauf. Begradigungen lassen ihn schneller fließen. Nach vielen Kilometern ist er am Ziel:
Er mündet in einen anderen, größeren Fluss und dieser dann in das Meer.

Mit unserer Geburt geraten wir in die Welt.
Wachsen und Lernen sind das Programm für uns. Nicht immer läuft alles glatt. Die Schule des Lebens ist keine einfache. Auch hier müssen Hindernisse überwunden werden. Die Erfahrungen werden mehr, gute wie unangenehme. Wenn wir alle einigermaßen heile überstehen, können wir von Glück sagen.
Noch einmal haben wir Glück, finden wir einen Menschen, der an unserer Seite ist, der uns durch die Stromschnellen des Lebens begleitet und den ruhigen Verlauf mit uns genießt.
Bis einer von beiden sein Ziel erreicht hat und diejenigen allein lässt, allein lassen muss, mit denen dieser Mensch verbunden war.

©Elke Bontjer-Dobertin