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Babettchen sucht einen Mann

Von activia Samstag 17.04.2021, 12:26

Ihr kennt Babettchen nicht? Macht nichts - ich erzähle euch trotzdem von ihr.

Babettchen ist eine Frau, so um die 70. Das gibt sie natürlich nicht zu, denn sie ist der Meinung, dass sie gut und gern als 50-jährige durchgeht. Stimmt, wenn man ihr Äußeres betrachtet. Sie ist vermutlich immer noch ein zartes Wesen, chic gestylt - von der gesträhnten Lockenpracht bis hinunter zu den perfekt pedikürten Füßchen. Jedenfalls ist das das „Bild", dass ich von der Babett meiner Jugendzeit in Erinnerung habe. Aber haben wir uns nicht alle mehr oder weniger im Alter verändert??

Schon immer hat Babettchen es hervorragend verstanden, den Beschützerinstinkt bei der holden Männlichkeit zu wecken. Das war schon in der Schulzeit so, und das hat sich im Lauf der gemeinsam verbrachten Jahre nicht geändert. Zart und ein wenig hilflos kam sie daher und schnappte sich immer den Jüngling, den wir anderen Mädels nur aus der Ferne anschmachteten. Irgendwann, am Ende unserer gemeinsamen Schuljahre trennten sich unsere Wege. Aber ein lockerer Kontakt blieb dennoch. So erfuhr ich dann ganz beiläufig von ihrer Heirat mit einem jungen, vermögenden Arzt. Babettchen schmiss kurzerhand ihr Studium und war fortan die treusorgende Hausfrau, ausgestattet mit einem ausgeprägten Repräsentationstalent. Natürlich sorgte ihr Gatte dafür, dass es ihr an nichts fehlte und sie über genügend Hauspersonal herrschen konnte.

Die Ehe hielt nur 5 Jahre, dann vergnügte sich der Herr Doktor mit anderen Damen, die nicht ganz so zart besaitet waren wie Babettchen. Die aber sorgte mit einem tüchtigen Anwalt dafür, dass der Ex-Gatte ihr ein ordentliches „Schmerzensgeld" zahlen musste.

In ihrem Schmerz über den untreuen Ehemann, der sie, so erzählte sie es jedem, der es hören wollte, nur ausgenutzt hatte, fand sich ziemlich schnell ein „Tröster". Dieses Mal war es ein Geschäftsmann mit einer gutgehenden Firma... Babettchen hatte das schon vorher herausgefunden...Dass er verheiratet war, störte sie kein bisschen. Warum sollte sie Mitleid mit der Frau haben? Mit ihr hatte doch auch niemand Mitleid gehabt. Nein, ein schlechtes Gewissen oder irgendwelche Skrupel störten Ihren „Schönheitsschlaf" nie.

Es dauerte gar nicht lange, da zog Babettchen in das Riesenhaus ihres neuen Liebhabers, der seiner Frau inzwischen den Laufpass gegeben hatte. Wieder läuteten für Babettchen die Hochzeitsglocken. Aber wieder war die Liebe nur von kurzer Dauer. Dann war auch Ehemann Nr.2 weg und Babettchen wieder ein bisschen reicher.

Aber fürs Alleinsein war Babettchen so gar nicht geschaffen. Trotz ihres Vermögens fehlte ihr jemand, der sie verwöhnte, ihr sagte, wie toll sie immer noch aussah...und an den sie sich in ihrem Riesenbett ankuscheln konnte.

Sie machte sich auf die Suche. Schon eine ganze Weile verfolge ich ihr Bemühen, den „einzig richtigen" Mann zu finden. Welche Kriterien sie dafür zu Grunde legt, verrät sie mir nicht. Schon einige Male dachte ich, dass diese Suche nun endlich ein Ende hätte, wenn Babettchen mir wieder etwas von einer neuen „Eroberung" vorschwärmt. Nur sind diese Männer dann wieder sehr schnell in der Versenkung verschwunden. Ist Babettchen einfach nur zu wählerisch?? Nein, mir scheint, sie hat einfach noch nicht genug vom Suchen!

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