Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

28 14

London auf der Tower Bridge,

Von Karni 12.01.2020, 17:09

und das mit unseren Fahrrädern. 2014
Fotos---machte eine Japanerin für uns. Eigentlich wollten wir schon seit 6 Tagen in Paris sein.
Aber wie nun, London??? Dafür braucht es keinen Plan, aber eine abenteuerlustige Ehefrau, und gute Fahrräder.
Eigentliches Ziel Paris, Besuch unserer Tochter. Die 860km bis Paris waren wir schon einmal geradelt. Einen Tag vor unserer Abreise Anruf der Tochter, sie bekommt für eine Woche Besuch aus Montreal, ob wir??? Später??? Kein Problem. Aber meine Frau:,, Jetzt haben wir gepackt, und wir haben Südostwind, und dann radeln wir auch morgen los. Machen dann eben einen Umweg über Unna, und besuchen meinen Bruder.“ Nach Unna, das hatten wir schon ein paarmal geradelt, von Erlangen 418km, aber diesmal wollte sich meine Frau von ihrem neuen Smartphonnavi leiten lassen. Die Gesamtstrecke wurde dadurch etwas kürzer, aber wir fuhren dafür 19km auf einer Mountainbike-Marathonstrecke, die uns gehörig durchrüttelte, und Zeit kostete. Und der Winterberg blieb uns auch nicht erspart. Nach 4 Tage radeln, kamen 2 Tage Pause grade recht. Anruf der Tochter—erneuter Besuch-ob wir??? Entscheidung meiner Frau, nutzen wir den Rückenwind. Also auf nach Münster, dann auf den Fernradweg 1, und der führt uns nach Calais. Dann an der Küste lang bis zu Seine, und die geht ja nach Paris, und den Weg sind wir ja auch schon geradelt. Also los. Münster, dann Arnheim. Hier durchkreuzten wir das Schlachtfeld vom 2. Weltkrieg, ( mein Vater hatte an der Schlacht teilgenommen, und war froh, dass er als Koch nur seine Küche verteidigen musste, und nicht an den Massenschlächtereien an den Engländern teilnehmen musste, so nannte es mein Vater es rückwirkend ) In Niederlande genossen wir die tollen Radwege, und die Vorfahrt der Radler. Durch Utrecht ( sehenswert, die Fahrradparkplätze) ging es weiter nach Den Haag. Hier gerieten wir in eine Militärparade. 6 Stunden sollte die dauern, und zeigte das Niederländische Militär beginnend mit der Gründung der Niederlande. Nach 2 Stunden gelang es uns durch ein Parkhaus dem Inneren Ring zu entkommen. Hatten aber auch noch gesehen, dass die Niederländer sogar mal Gebirgsjäger und Skijägerkompanien hatten. In Rotterdam wollte ich meiner Frau die Werft zeigen, auf der wir 1975 2 Großtanker in Betrieb gesetzt hatten, aber die Werft gab es nicht mehr. Unser Quartier hatten wir damals in Brielle, und hier fand ich sogar noch das Restaurant, wo wir Bratkartoffeln mit gebackenen Muscheln genossen hatten. Machten wir jetzt auch wieder und die schmeckten immer noch sehr gut. Weiter ging es über die Dämme bis Vlissingen. Dann mit einer Fähre, und weiter nach Belgien. Wir bewunderten die herrlichen Sandstrände der Belgischen Küste, nicht bewunderten wir die Hotelburgen. Dünkirchen. Die Werft, auf der ich 1977 gearbeitet hatte, bestand nicht mehr. Weiter nach Calais. Meine Frau: ,, Wenn wir jetzt durchfahren, kommen wir immer noch zu früh bei Tochter an. Also, in London war ich noch nicht.“ Ich schon, mehrmals, und den Kanal hatte ich im Zuge einer Störungsbehebung auf der Fähre in einer Nacht 6x kreuzen dürfen. In Dover, wir hatten grade die Fähre verlassen, sprach uns ein Radler an. Ein englischer Inder. Er wollte Istanbul erreichen, und fragte, wie er am besten durch Deutschland käme. Unsere Antwort, am Rhein runter, und dann die Donau lang bis Constanza am Schwarzen Meer, lässt sich gut fahren, hatten wir schon geradelt. Mein Schwager hatte für uns Karten aus einem alten Autoatlas gerissen, wir hatten ja mit der Tour nicht gerechnet, und die übergaben wir ihn. Er gab uns seine Karten bis London, und die Empfehlung ab Canterbury den Zug zu nehmen. Dann tauschten wir gegenseitig Geld, und verabschiedeten uns. Linksverkehr. Solange du im Verkehr mit schwimmst, kein Problem. Aber wenn dir auf einer schmalen Straße jemand entgegenkommt, dann gibt es Probleme. Der englische Autofahrer hält an. Er lässt uns vorbeifahren, denn er geht davon aus, dass Menschen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind vom Festland kommen, und die dann automatisch nach rechts ausweichen. Was wir natürlich auch taten. Die Kathedrale in Canterbury besichtigten wir nicht, umgerechnet 27.-€ war uns das nicht wert. Günstig war zu unserem Erstaunen die Übernachtung. Wie empfohlen nahmen wir den Zug, und waren deshalb schon um 9:30 Uhr mitten in London. Unterkünfte? Jede Menge, aber alle belegt. Nein, nicht alle. In der 5. von uns befahrenen Straße das letzte Haus? Nicht grade vertrauenserweckend, aber wir hatten keine Wahl. Zimmerbelegung erst ab 16:00 Uhr, aber unsere Fahrräder und das Gepäck durften wir schon unterbringen. Wir wanderten los. Wie sich dann herausstellte, war die Abgabe der Fahrräder ein Fehler, denn London ist sehr Fahrradfreundlich ausgebaut. Wir erwanderten die Sehenswürdigkeiten. Abends, Menschenmassen vor den Pubs, alle mit Bier in der Hand. Auf unsere Frage ob das hier immer so sei? Nein. Ein Abend so warm wie heute, daran kann sich keiner mehr erinnern. Auch wir genossen das englische Bier. Am nächsten Tag radelten wir die Sehenswürdigkeiten nochmal ab. Auf der Tower-Bridge sprach uns dann ein Radler an. Meine Frau fragte ihn nach dem Radweg nach Paris. Er fuhr dann 3km vor uns her, und brachte uns zu einen günstigen Einstieg, und er erklärte uns die Schilder auf die wir achten müssen, und nannte uns einige Ortschaften, die wir durchfahren müssen. Hatten ja keine Karten. Der Radweg aus London raus war ein 2,5m breiter blauer Streifen. Links von uns die Busse, rechts der Hauptverkehr. London ist groß, aber nach 23km endete der Streifen, es kam ein genanntes Dorf, und meine absolut genervte Frau stürzte sofort in ein Cafe. Wir fanden die Beschilderung. Die erwies sich eher Lückenhaft, aber eine große Hilfe waren die genannten Ortschaften, und so erreichten wir Brighton. Das Strandleben war bei dem Wetter mau, aber wir radelten den Strand bis Newhaven ab. Hier nahmen wir dann die Fähre nach Dieppe. Fanden den Radweg nach Paris. 2 Stunden hinter Dieppe begann der Regen. 2 Stunden brauchten wir noch bis zum nächsten Bahnhof. In Paris regnete es nicht mehr. Mit dem Fahrrad quer durch Paris war mal wieder ein Abenteuer, aber meine Frau ist da sicherer als manches Navi. Und jetzt hatte Tochter auch Platz.

Du möchtest die Antworten lesen und mitdiskutieren? Tritt erst der Gruppe bei. Gruppe beitreten

Mitglieder > Mitgliedergruppen > Kreativ Schreiben > Forum > London auf der Tower Bridge,