Ein Eichhörnchen als pfiffiger Architekt

Erinnert Ihr Euch?

Hansimicki hat sich hier schon - , gut erzogen, wie er es wohl ist - vor einiger Zeit als der gemeinsame Freund meiner Nachbarin und mir vorgestellt. Das Außenfensterbrett vor ihrem Arbeitszimmer nutzt er als ziemlich sicheren Bauplatz für seinen Kobel und lässt sich von uns immer abwechselnd mit Nüssen verwöhnen. Zwar nimmt er auch gnädig Walnüsse an, bevorzugt allerdings Haselnüsse und vergräbt diesen Schatz sorgsam in verschiedenen Kübeln und auch Blumenkästen. Ja, wir bilden uns ein, das Haselnusssträuchlein, das bald darauf im Garten sprießt, soll sein Dank für den hervorragenden Service sein.

Ein paar Jahre später:
Wir blieben ihm treu und deshalb er uns. Doch mit zunehmendem Alter werden wohl auch jene niedlichen Tierchen anspruchsvoller und so kommt es zu dem, was ich Euch jetzt nicht vorenthalten möchte:
Schon immer war meine Nachbarin Hundeliebhaberin gewesen. So schenkten ihr eines Tages Bekannte zwei sehr naturgetreu gestaltete Terrier aus Stein, die sie neben den Hauseingang stellte. Ob diese Tiere dann dazu beigetragen haben, dass bei ihr noch nie eingebrochen wurde, wage ich denn doch zu bezweifeln. Aus grauem Stein,erschienen sie ihr doch zu traurig aussehend und so spendierte sie beiden vor Weihnachten eine Nikolausmütze mit weißem Bommel.

Eines Tages ist die Mütze weg. Wir suchen den ganzen Vorplatz ab, nichts. Auch ein alter Kinderhandschuh bleibt unauffindbar. Klar, dass wir vermuteten, dass sich Nachbarskinder vielleicht einen Scherz erlaubt haben. Es soll sich bald aufklären. Als sie nämlich am Nachmittag Hansimickis halbfertiges Heim auf ihrer Fensterbank betrachtetet, ruft sie mich laut lachend an. Unser Eichhörnchen hat den Kinderhandschuh ins Dach eingebaut und den Boden seines Heimes mit der arg vermissten Nikolausmütze geschmückt. Entweder dient sie als Teppich oder, was wahrscheinlicher ist, als extra kuschelige Matratze.

Tja, der Clou folgt ja noch:
Das Kerlchen besitzt ein sehr sicheres Stilempfinden und befindet infolge den weißen Bommel als für würdig, Luxuskopfkissen zu spielen. Fix hat er ihn abgeknabbert und ihn passend für optimale Bequemlichkeit oben auf die Mütze gelegt …

Als Besitzer einer solchen Herrschaftsvilla wird er bestimmt jedes Eichhörnchenmädel erobern können, gg.