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Seelenkampf 2

Von tastifix Montag 28.04.2025, 12:08

Adam öffnet die Tür. Auch sie knarrt nicht, auch sie quietscht nicht. Aber die Lautlosigkeit ist eine andere. Es ist die Stille des Friedens. Fasziniert blicken die beiden Männer, Tobias verzaubert, Adam trotz allem noch wachsam dem Geiste seiner Mutter gegenüber, in den Raum dahinter. Sie schauen in ein strahlendes Licht und vernehmen leise Musik, von unsichtbaren Geigen gespielt. In jenem Licht schreitet ein Kind. selig lächelnd, langsam auf die Männer zu. Dann steht es neben ihnen.
„Mein Bruder!“, spricht es Adam an. „Und Du, Tobias: Fürchtet Euch nicht! Adam, in Deinem Herzen waren wir immer zusammen, nie getrennt! Folgt mir in meine himmlische Welt!“
Während es so spricht, richtet das Gute den Blick auf das Böse, das sich schreiend und fluchend unter diesen Worten krümmt und windet. Die Magie der Hölle ist machtlos. Die Fratze der Mutter verzerrt sich, ihre Gestalt zerreißt in Fetzen , verblasst und verschwindet in den schwarzen Abgrund der ewigen Verdammnis. Hinter ihr verschließt sich die Höllentür wieder und wird nie mehr Bedrohliches freigeben.

Dankbar fallen Adam und Tobias fallen auf die Knie und bekreuzigen sich.
„Werdet Ihr mit mir gehen?“, fragt das Kind ein zweites Mal.
„Noch nicht, nooch ist es zu früh!“, stammelt Adam. „Doch nun werde ich Tobias alles erzählen. Auch er wird im Herzen mit Dir verbunden sein!“
Ein Leuchten geht über das Kidnergesicht.
„Braucht Ihr Hilfe, dann ruft mich jederzeit! – Ich gehe jetzt zurück in meine Welt!“
Einen Moment streichelt es noch Adams Hand. Wieder erklingt jene zarte Musik. Das Kind tritt zurück in den Raum. Lautlos schliesst sich die Tür hinter ihm.

Der Gang, der isie so viel Schrecken hat durchstehen lassen, ist nicht mehr düster und kalt. Es ist, als ob Tausende von Fackeln entzündet worden sind. Die beiden Männer empfinden den neuen Frieden und gehen gtohrn Herzens ihres Weges. Dann, in Adams Kabine, stellt Tobias die Frage aller Fragen:
„Adam, bitte erzähle mir. Was ist damals geschehen?“
„Tobias, meine Eltern waren sehr arme Leute, die tagtäglich ums Überleben kämpften. Ich, ihr ältester Sohn, war ein Wunschkind, für das sie viele Opfer brachten. Doch die Jahre gingen ins Land und die Ehe meiner Eltern war beinahe schon zerrüttet. Trotzdem kam noch ein Geschwister, mein Bruder, zur Welt. Mittlerweile aber hasste meine Mutter meinen Vater, wünschte ihn zur Hölle. Genauso fing sie an, meinen Bruder zu hassen. Sie gab ihm kaum zu essen und kümmerte sich nicht mehr um ihn. Eines Tages dann passierte es: Nach einem schlimmen Streit mit meinem Vater stürzte sie sich voller Gram und in unbezähmbarer Wut auf meinen wehrlosen Bruder, prügelte ihn blutig und würgte ihn d zu Tode.“

Er verhält einen Augenblick, holt tief Luft um f#hrt fort:
„Wie zu erwarten, ereilte sie die Gerechtigkeit und sie endete am Galgen. Während sie mit dem Tode rang, verfluchte mein Vater sie:
„Dein Geist soll niemals Ruhe finden, die Dämonen der Hölle Dich solange quälen, bis Dich eines Tages der Himmel in Gestalt Deines eigenen Sohnes für immer vernichtetn wird!“
„Und Dein armer Bruder?“, fragt Tobias erschüttert.
„Du bist Zeuge, mein Freund!“, erwiedert Adam. „Er war ein unschuldiges Kind. Die Heimat eines solchen Kindes ist der Himmel.“
Noch lange sitzen die beiden Männer zusammen. Das Band des gemeinsamen Geheimnisses macht ihre Freundschaft noch inniger.

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