Seelenkampf 1
Von
tastifix
Montag 28.04.2025, 12:06
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tastifix
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Wir befinden uns im Mittelalter. Am Rheinufer ankert ein Handelsschiff, dessen dunkle Konturen sich geheimnisvoll gegen den vom Vollmond erhellten Nachthimmel abzeichnen. An Deck erkennt man zwei Gestalten. Es sind der Bootsbesitzer Adam und sein Freund Tobias.
Nachdem Adam Tobias das imponierende Steuerrad, den Maschinen- und den Lagerraum gezeigt hat, führt er ihn durch einen langen, schmalen Gang, nur von wenigen Fackeln beleuchtet, auf seine Kapitänskabine zu. Auf den Wänden zucken bizarre Schatten, das Bodenholz knirscht unter ihren Schritten. Überhaupt herrscht eine eigentümlich bedrückende Atmosphäre, die sich als Zentnerlast auf Adams Gemüt und erst recht auf das seines Gastes legt. Die Unterhaltung verstummt, Adams Miene gleicht plötzlich einer Maske. sein Blick flackert.Tobias wird es unheimlich zumute. Furcht beschleicht ihn.
Nach der Hälfte des Weges bleibt Adam plötzlich stehen. Er ist kalkweiß geworden, die Hände zittern und und seine Stimme bebt vor mühsam unterdrückter Panik.
„Irgendetwas ist hier, Adam, irgendetwas stimmt nicht!“, dringt Tobias in ihn.
Er hat das ungute Gefühl, dass sie nicht mehr allein sind, sondern von allen Seiten beobachtet werden. Adam schweigt. Aus weit aufgerissenen Augen starrt er auf die rechte Wand. Tobias folgt seinem Blich und erkennt eine mit schweren Holzbalken verbarrikadierte Tür. Eiseskälte strömt ihnen von dort entgegen. Tobias schaudert es.
„Adam, was bedeutet dies? - Lass uns weiter gehen!“, drängt er flüsternd.
Er will fort, fliehen vor diesem unheimlichen Sog. Noch immer erhält er keine Erklärung. Stattdessen bewegt sich Adam wie eine Marionette von unsichtbarer Hand gezwungen, willenlos auf jenen Eingang zu. Entsetzt umklammert Tobias seinen Arm und will ihn zurückhalten.
„Adam, nein. Mir graust es! - Sie sind um uns, nicht wahr? Sie, die Dämonen aus der anderen Welt!?“
Diesmal bekommt er eine dermaßen schreckliche Antwort, dass ihm der Atem stockt.
Stöhnend boxt Adam die beiden Holzbalken aus ihren Haltevorrichtungen Klammern und lässt sie zu Boden krachen. Wie hypnotisiert stieren die beiden Männer auf die Tür, unfähig, doch noch die Flucht zu ergreifen und so dann dem übermächtigen Einfluss des Unirdischen zu entgehen und harren dessen,was das Schicksal ihnen zuguedacht hat. Wie von Geisterhand öffnet die schwere Tür lamgsam. Kein Knarren, kein Quietschen, nichts. Dies martert sie zusätzlich und verdammt sie zur völligen Widerstandslosigkeit. Nun steht der Eingang des Schreckens weit offen. Gräuliche Nebelschwaden wabern ihnen entgegen. In diesem Grau formen sich schemenhafte Gestalten. Es sind Körper Verstorbener, welche sie aus leeren Augenhöhlen durchbohrend fixieren. Mehr nicht, sie halten QAbstand.
Auf einmal jedoch tritt eine von ihnen vor, verwandelt sich dabei von einem schemen in eine alte Frau mit edlen Gesichtszügen und lächelt sanft. Mit lieblicher Stimme lockt sie:
„Komm zu mir in diese meine Welt, damit wir für immer vereint sind! Dich erwartet die Unsterblichkeit! – Koomm ... !!!“
Die Stimme wird drängender und schleicht sich betörend in Adams Herz: Es ist seine Mutter, die ihn zu sich ruft.
Doch weckt der heuchlerische Adam aus dem Bann. Er erkennt das Böse, welches ihm aber nichts anzuhaben vermag, denn er ist ein Ehrenmann. Das Gute ist sein Schutzschild und auch das seines Freundes. So verfliegt ihre Furcht trotz des Gedankens daran, was ihnen vielleicht noch begegnen könnte. Derweil wagt sich das Wesen, das Adams Mutter ist, noch näher und setzt all seine dämonische Energie ein, um Adam und Tobias doch noch in seine Gewalt zu zwingen. Mit lieblichen Worten ist es ihnen nicht beigekommen. Nun zeigt es sein wahres Gesicht, eine abscheuliche Fratze der Verlogenheit und brutal erscheinende Krallenhände, die in ihrer Schrecklichkeit von etwas künden, von dem bislang allein Adam Kenntnis hatte. Ein Geheimnis, dass er viele Jahre lang ifür sich behalten hat.
„Du musst Dich nicht fürchten. Sie hat keine Macht über uns. Wir sind zu stark. Uns schützen die Geister des Guten, warte ab!“
Durch Adams Worte aufgerüttelt aus der Hypnose des Grauens, gelingt es Tobias, dem höllischen Einfluss ebenfalls Widerstand entgegen zu setzen. Noch ist er nicht fähig, Fragen zu stellen, aber das Vertrauen zu seinem Freund ierweist sich als mächtiger als die dämonische Zauberkraft.
„Wir sind behütet!!“, versichert Adam ein zweites Mal.
Seine Mimik ist nicht länger die eines Gehetzten, sondern zeugt von aufkeimender Zuversicht. Ohne den Geist seiner Mutter aus den Augen zu lassen, wendet er sich zur linken Wand. Auch dort findet sich eine Tür. Jedoch ist sie weder mit Symbolen der Brutalität versehen noch gewaltsam verschlossen. Auf ihr ist ein weißes Kreuz gemalt, sonst nichts. Sind es Adams Worte, die ihn haben gelassener werden lassen oder ist es sein eigener Glaube? Oder beides? Er weiß es nicht. ...