Nathalies Lied
Von
Loraina
Samstag 29.06.2024, 20:35
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Loraina
Samstag 29.06.2024, 20:35
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< Bist du schon mit den Hausaufgaben fertig ? <
< Ja, Mama, ich habe Deutsch und Mathe gemacht. <
< Aber du hast noch etwas, ich sehe es an deinem Gesicht. <
< Ja, also, da ist, ich muss < druckst Nathalie herum.
< Na, lass mich raten.
Du musst wieder für Musik ein Lied lernen, ist es das ? <
< Ja, genau. <
< Das ist nicht gerade deine Stärke.
Obwohl Tante Amelie neulich meinte, du hättest eine schöne klare Stimme.
Da haben wir zu ihrer Geburtstagsfeier Happy Birthday gesungen.
Als Klavier und Gesangslehrerin hat sie ein gutes Gehör dafür. <
< Ich kann einfach die Melodie nicht halten, auch wenn ich mich noch so anstrenge, Mama. <
< Du brauchst dich nicht zu quälen damit.
Wir müssen es einfach so annehmen, wie es ist.
Du bist ja sonst eine gute Schülerin in den anderen Fächern,
und hast deine besonderen Fähigkeiten und Stärken. <
Nathalie geht in die 3. Klasse einer Spezialschule, in der Kinder mit besonderen künstlerischen Fähigkeiten und anderen Talenten gefördert und diese auch im Unterricht beim Lernen angewendet werden, und die schulischen Leistungen enorm verbessern.
Nathalies Talente liegen im Theater und Kabarett spielen, im Sprachen lernen
wie Französisch und Spanisch, und sie schreibt selbst Geschichten.
< Du kannst dann nach draußen spielen gehen, meine Süße,
ich hab dich sehr lieb. <
< Ich hab dich auch ganz doll lieb, Mama. <
Auf dem Spielplatz ist nur ein Mädchen zu sehen, sie turnt gerade auf dem großen Klettergerüst. Sie hangelt geschickt von einer Stange zur nächsten.
Als sie Nathalie sieht, springt sie herunter.
< Hallo, wer bist du, ich habe dich hier noch nie gesehen. <
< Ich heiße Emma, ja ich bin neu hier, wir sind gerade erst vor kurzem hierhergezogen, weil ich in diese Spezialschule gehen werde. <
< Ich heiße Nathalie, ich besuche auch diese Schule, es gefällt mir dort sehr,
ich gehe in die 3. Klasse. <
< Ja, ich gehe auch in die 3. Klasse. <
< Au fein, dann lernen wir beide in derselben Klasse zusammen. <
< Super finde ich das. <
< Wenn du willst, können wir Freundinnen sein. < schlägt Nathalie vor.
< Ja, das möchte ich gern. < willigt Emma ein.
Die beiden Mädchen mögen sich von Anfang an.
< Weshalb möchtest du in unsere Schule gehen? < fragt Nathalie.
< Weil ich gut in Geräteturnen bin, und auch in Rhythmischer Sportgymnastik.
In beidem möchte ich gefördert werden. <
< Das klingt gut. Ich möchte in meinen schauspielerischen und schriftstellerischen Talenten gefördert werden. <
< Oh, du bist Schauspielerin. Wann und in welchem Stück spielst du im Theater? Welches Buch schreibst du gerade, und wann kann ich es kaufen. <
Sie albern herum und tun so, als wären sie schon Erwachsene und würden in diesen Berufen tätig sein.
Emma gibt nochmal einige ihrer Turnkunststücke zum Besten.
Sie turnt flink und behende wie ein Äffchen, sie ist sehr gelenkig, es scheint ihr
alles mühelos zu gelingen.
Zwischendurch macht sie lustige Ansagen.
Beide sind vergnügt, machen viel Quatsch und lachen.
Nach jeder kleinen Vorstellung klatscht Nathalie.
Sie versucht, diese nachzuturnen.
Nun ist sie dran.
Sie spricht einige ihrer Rollentexte, in denen sie schon mitgespielt hat,
und versucht es, ein wenig theatralisch darzustellen.
Manches ist für Emma gar nicht so einfach, es zu erraten.
Die Kinder toben herum und sind ganz ausgelassen vor Freude.
Fast hätten sie die Zeit vergessen.
Beide müssen um 19 Uhr zuhause sein, und jetzt ist es schon 10 vor 7
Die beiden Freundinnen verabschieden sich voneinander, und freuen sich sich darauf, sich schon morgen wieder in der Schule und sogar in derselben Klasse zu sehen. Das ist nun an jedem Wochentag möglich, und ihre Freizeit können sie immer miteinander verbringen.
Gut gelaunt schlendert Nathalie nachhause.
Vergnügt hüpft und springt sie, und singt vor sich hin.
Immer wieder dieselben Tonfolgen wiederholt sie, daraus wird auf einmal eine Melodie, und dann kommt noch eine neue Melodie dazu, sie verbindet die beiden miteinander. Nun wiederholt sie diese nochmal.
Moment mal, das ist ja wie ein Lied, wie die Strophe von einem richtigen Lied,
ich habe mein eigenes Lied erfunden.
Und das beste dabei ist, ich kann dabei gar nicht falsch singen,
ich kann die Melodie halten, es klingt ganz harmonisch.
< Du musst aber einen schönen Nachmittag verbracht haben, so fröhlich wie du bist. < empfängt sie ihre Mama.
< Ich habe eine neue Freundin gefunden, und wir haben schön miteinander gespielt. <
< Das freut mich sehr. <
< Und stell dir vor, sie ist erst vor kurzem mit ihren Eltern hierher gezogen,
wegen ihren besonderen Talenten in Geräteturnen und Rhythmischer Sportgymnastik kommt sie auch in meine Schule, sie geht in meine Klasse.
Nathalie erzählt ihrer Mama noch einiges von ihren fröhlichen, ideenreichen Spielen. Am nächsten Schultag verbringen Nathalie und Emma gemeinsam die Zeit in den Pausen. In der 4.Stunde ist Musikunterricht.
Wie von fern hört sie ein Mädchen eine Strophe vom Lied singen.
< Nathalie, du singst uns jetzt die 2.Strophe vor. < dröhnt die Stimme der Lehrerin an ihr Ohr. Sie erhebt sich zögernd von ihrem Platz.
< Ich hoffe, du hast gut geübt < sagt Frau Weber, die Musiklehrerin,
< und kannst es uns diesmal besser als die anderen Male davor vorsingen.
Nicht, dass ich dir wieder eine 5 eintragen muss. <
Nathalie gibt sich die größte Mühe, aber sie singt völlig daneben.
Die anderen Kinder lachen, was sie noch mehr verunsichert.
Frau Weber spielt die ersten Tönen auf dem Klavier an und singt vor.
Es nützt alles nichts, sie kann nicht richtig nachsingen, auch nach einigen Versuchen singt sie immer falsch.
< Was soll ich nur machen mit dir, du kannst doch nicht wegen Musik sitzenbleiben. < Die Musiklehrerin ist ganz verzweifelt.
< Sie müssen ihr noch eine Chance geben, bitte Frau Weber, sie soll ein ganz leichtes Lied singen. < sagen die Kinder.
Nathalie schaut hilfesuchend zu Emma.
Die nickt ihr aufmunternd zu.
Da fällt ihr das selbst erfundene Lied von gestern auf dem Nachhauseweg ein.
< Ich weiß ein Lied, das ich richtig singen kann. < sagt sie auf einmal ganz selbstbewusst.
< Na schön, da bin ich aber gespannt, dann fang mal an. <
< Ich habe nur den Text vergessen. <
< Es reicht, wenn du es auf la la singst. <
Nathalie singt mit einer klaren, sicheren Stimme, voller Begeisterung
und ausdrucksvoll. Die Kinder hören begeistert zu.
Dann klatschten alle, die Lehrerin ist ganz überwältigt, und trägt Nathalie
eine 1 ins Klassenbuch ein.
Als es Nathalie am Nachmittag ihrer Mama erzählt, kann die es erst gar nicht glauben.
< Na, du flunkerst aber. < sagt sie.
Dann erzählt sie ihrer Mama, wann und wodurch ihr ihr eigenes Lied eingefallen ist. Ihre Mama ist überglücklich, und sie verbringen noch einen schönen Tag miteinander.
In der Zwischenzeit ist es ein beliebtes Spiel geworden, die Kinder erfinden eine Melodie, und die anderen versuchen es nachzusingen,
ähnlich machen sie machen es auch mit Rhythmus klatschen.
Die Musiklehrerin hat es auch in den Unterricht übernommen.
Nathalie hat auch schon einige ihrer Gedichte vertont, und beim Vorsingen im Chor beim Talentewettbewerb den 1. Platz belegt.