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KNEVELLÜTT UN SÖTJEMAID Teil 8

Von egalis Freitag 29.05.2020, 23:31

Dor snoov dat heel dicht d’rbi un dat Stiekelswien trappel heran. Sach ok glieks, wor de Hark in d’ Steel stunn un schoov sük an de Kraih mit upricht Stiekels vörbi. He piek hum so düchdig in d’ Liev, dat he to hüppken anfung. Denn weer Piekedi bi de Stee in ’t Kruud anlangt, wor Sötjemaid leeg to slapen. Dat Stiekelswien rull sük vör dat Wichtje in un keen een kunn mehr an hum vörbi un dat lüttje Minske wat andoon.
De Kraih weer rein buten Künn. Mit sien tosamen kleevd Flögels kunn he keen Balans hollen un danz as besopen van een Been up ’t anner. So luud as dat noch eets gung, krakeel he dör de inweevd Snabel. Man wat he wull, kunn nüms verstahn. De swarte Ogen wassen an ‘t tinkeln un keken naar vergrellt.
He harr woll an levsten all dat lüttje Goodje um sien Foten to upfreten mucht, wenn he ’t man kunn!
Miteens fung de Kraih an, sien Snabel an Tacken un Grashalms oftofrieven. Sien Krakeleree wurr düdelker. Lüttjemann hör sowat, dat klung as:
„Tööv man, bün ik eerst weer freei, denn maak ik van di Dwargenbreei!“

Knevellütt kreeg Nood. Tomal full hum de starke Tiek Kniepdikött in. He reep in ‘t Holt herin: „Kniepdikött, kumm gau her! De Kraih geiht as ’n Mallen tokehr!“

Dat leet nich lang up sük wachten, dor harrn twee faste Kniep- un Grieptangen een Been van de Kraih to faten. De harr sien Snabel al freei kregen un wull dat Hirsktiek snappen. Man he strumpel, sack na vörnt un ehr dat he wuss wat hum geböhr, stook sien Snabel deep in de Grund.
De Kraih weer mit sien Benen an spaddeln un kreeg so ok sien Flögels weer löss. Mit de un sien Steert un de Been, de nich besehrt wass, stemm he sük in de Grund un kunn so sien Snabel herut trecken.
Nu fung he eerst an to futern un mook een Lawei un wull Knevellütt an de Kraag! Man dor geev ’t miteens een gewaltigen Flutteree in de Busken. Mit Gegalp un Schellen un open reten Snabels suusden Hoogsteertjes um de Kraih umto.

Immer noch wat Vögelkes kwammen anflogen. De Kraih kunn sük anners nich helpen: He is wegflogen un hett sük sinoit nich weer in disse Kuntrei sehn laten.
In de Ogenblick, wor de Kraih blot noch as Punktje in de Feernte to sehn was, wook Sötjemaid up.

Übersetzung:
Da schnaubte das ganz dicht dabei und der Igel trippelte heran.
Sah auch gleich, wo er gebraucht wurde und schob sich an der Krähe mit aufgerichteten Stacheln vorbei. Piekte sie tüchtig in den Bauch, dass sie an zu hüpfen fing. Dann war Piekedich bei der Stelle im Kraut angelangt, wo Sötjemaid lag und schlief. Der Igel rollte sich vor dem Mädchen ein und keiner konnte mehr an ihm vorbei und dem kleinen Wesen etwas antun.
Die Krähe war richtig außer Verstand. Mit ihren zusammengeklebten Flügeln konnte sie kein Gleichgewicht halten und tanzte wie besoffen von einem Bein aufs andere. So laut es ging, krakeelte sie durch den eingewebten Schnabel.
Aber was sie wollte, konnte niemand verstehen. Die schwarzen Augen funkelten und guckten entsetzlich wild.
Sie hätte wohl am liebsten all die kleine Schar um ihre Füße auffressen mögen, wenn sie 's man konnte! Auf einmal fing die Krähe an, ihren Schnabel an Zweigen und Grashalmen zu reiben. Ihr Krakeelen wurde deutlicher. Knevellütt hörte so was, das klang wie:
„Warte man, bin ich erst wieder frei, dann mach ich von dir Zwergenbrei!"

Knevellütt bekam Angst. Auf einmal fiel ihm der starke Käfer Kneifdichkaputt ein. Er rief in den Wald hinein: „Kneifdichkaputt, komm schnell her.
Die Krähe geht wie ein Verrückter zu kehr!"
Das ließ nicht lange auf sich warten, da hatten zwei feste Kneif- und Greifzangen ein Bein von der Krähe zu fassen. Die hatte ihren Schnabel frei gekriegt und wollte den Hirschkäfer schnappen. Aber sie stolperte, sackte nach vorn und ehe sie wusste, wie ihr geschah, steckte ihr Schnabel tief in der Erde. Die Krähe strampelte mit ihren Beinen und bekam so auch ihre Flügel wieder frei. Mit denen und ihrem Schwanz und dem Bein, das nicht verletzt war, stemmte sie sich in die Erde und konnte so ihren Schnabel herausziehen.

Nun fing sie erst an zu schimpfen und machte einen Krach und wollte Knevellütt an den Kragen! Aber da gab es mit einem Mal ein gewaltiges Flattern in den Büschen. Mit Geschrei und Schelten und aufgerissenen Schnäbeln sausten Zaunkönige um die Krähe herum.
Immer noch mehr Vögelchen kamen angeflogen.
Die Krähe konnte sich anders nicht helfen: Sie ist weggeflogen und hat sich niemals nicht wieder in diesem Gebiet sehen lassen.

In dem Moment, wo die Krähe bloß noch als Pünktchen in der Ferne zu sehen war, wachte Sötjemaid auf.

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