Metallbaukästen

Gerne denke ich an den großen Märklin-Metallbaukasten zurück, den mein Vater uns Kindern geschenkt hatte. Er bot so viel Auswahl an Leisten sowie Schrauben und anderen Kleinteilen, so dass wir lenkbare Lastwagen mit Ladeflächen bauen konnten, auf denen wir uns dann Tüten mit Knabberzeug zulieferten. Deren Inhalt hielt erwartungsgemäß nie lange vor.

Aus der Vergangenheit zurück in die Gegenwart: Heutzutage findet man kaum noch Märklin und wenn, dann extrem teuer. Doch bieten andere Frmen Artikel an, deren Prinzip dem von Märklin ähnelt, die aber weitaus erschwinglicher sind.

Seit einigen Jahren fühle ich mich zunehmend oft an jenes Spielzeug erinnert. Manchmal kommt es mir vor, als stünden dort Märklinbaukästen auf zwei Beinen. Zunächst entdecke ich kene Piercings nur an Ohrläppchen, dann aber erobern sie sich mit der Zeit den ganzen Körper, selbst an verborgenen Stellen, bezüglich derer ich nur mit Schaudern an jene Piercings denke Aber auch der Anblick eines dieser Schmuckstücke, als Stecker durch die Zunge getragen, macht mir arg zu schaffen.
„Warum nur tun Menschen sich das an?“
Ich werde es wohl nie verstehen.

Ähnliche Gedanken hege ich, wenn ich Tatoos sehe. Sie stechen zu lassen, ist mit Schmerzen verbunden. Mit unnötigen Schmerzen, die bewusst der Schönheit wegen in Kauf genommen werden. Sichrhlich: Ein kleines Tatoo zum Beispiel auf der Schulter kann, je nach Motiv und dies ist reine Geschmackssache, wirklich recht charmant wirken. Doch hat sich eine regelrechte Tatoo-Sucht entwickelt, für die ich kein Verständnis mehr aufbringen mag. Inzwischen sind die, die keine tragen, eindeutig in der Minderheit. Anscheinend ist man ohne Tatoos und ohne Piercings out und altmodisch.

Ab und an sitze ich in der Bahn einem menschlichen Exemplar gegenüber, über und über mit Piercins „gespickt“ sowie vom Kopf bis zu den Füßen tätowiert und außerdem mir leider noch extrem unsympathisch. Zu den gewählten Motiven sage ich besser nichts weiter. Ich finde es abstoßend. Die Tatoos im Gesicht verstecken optisch fast den Metallring an der Nase.
´Schrecklich!`
Ich will es nicht denken, komme aber nicht umhin:
`Eigentlich praktisch! An dem könnte man … Und ich wäre diesem Anblick nicht länger ausgesetzt!`

Wichtig: Jeder soll machen, was er will. Jeder empfindet etwas Anderes als schön. Für mich jedenfalls käme es nicht infrage.