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Ja keinen Frust des trüben Wetters wegen!!

Von tastifix Montag 18.01.2021, 15:16

Traurig sein, weil draußen die Hölle los ist, der Sturm beinahe die Bäume entwurzelt, den Gartenzaum fast aus den Angeln hebt und der Regen auf die armen Fenster und Türen eindrischt? Ich doch nicht!
Frühmorgens blicke ich aus dem Fenster:
„So ein Mist!“
Damit richte ich allerdings gegen das Unwetter so gar nichts aus. Darum ringe ich mir dann lieber ein bemühtes Lächeln ab:
„Was soll`s!“
Ich suggeriere es mir so lange ein, bis ich dann wirklich davon überzeugt bin.

Wieder besserer Laune trällere ich vor mich hin (hört ja keiner!) und überlege, was ich mit dem Tag denn anfangen möchte.
´Eventuell trotzdem ein Spaziergang, gar Wanderung?`
„Du hast ´nen Knall!“, meldet sich meine innere Stimme.
Ich bin empört.
„Wieso? Ich bin jahrelang bei jedem Wetter unterwegs gewesen!“, trumpfe ich auf.
„Dann mach mal. Viel Spaß, kommst als klatschnasses Ferkel wieder heim!“
Ihr Argument wirkt und ich lasse seufzend den Gedanken an einen ausgiebigen Matschausflug fallen. Mich zu hause zu beschäftigen, habe ich ja wirklich noch nie Schwierigkeiten gehabt.

„Könnte ja gründlich putzen!“
„Haste gerade gestern gemacht oder willste ´ne Staubkörnchenlupensuche starten?“, hält meine innere Stimme dagegen.
Dass die mich aber auch nicht in Ruhe lassen kann, verflixt!
„Du bist ja so neunmalklug. Dann schlag mir mal was vor. Aber was Vernünftiges, klar!?“
Eigenartig: Sie schweigt, hat aber mit ihren Sticheleien meinen Grips aktiviert.
„Mit Tochter Drei und Vier werde ich über deren Freunde diskutieren. Das macht Spaß und ich erfahre sicherlich unwahrscheinlich interessante Neuigkeiten über die zwei engagierten Kavaliere. Ist dieses Thema erschöpft, könnten wir ja mal die neuesten Modekreationen kritisch durchkauen und uns danach vielleicht sogar mit den Kirchen-Skandalen auseinander setzen. - Dann wird unser meist recht niedriger Blutdruck garantiert blitzschnell in die Höhe sausen. Dies wiederum ist gut für den Nachwuchs und auch für mich.“

Zufrieden lehne ich mich zurück. Zu früh gefreut. Meine innere Stimme hat sich selbst wiedergefunden und legt los:
„Tja, damit ist höchstens der Vormittag gerettet. Und nachmittags ... ??“
Wenn ich wüsste, wo die ihre Kehle hat, würde ich eben diese jetzt ein wenig unsanft zudrücken.
„Mittags koche ich!“
Ausgetrickst?
„Gut! Pommes plus Würstchen dauern ne halbe Stunde!“
„Essen müssen wir ja dann auch noch!“
„Eine Viertelstunde, höchstens!!“
Ich koche innerlich:
„Am Nachmittag werde ich lesen!“
„Länger als anderthalb Stunden hältst Du es nicht durch. Und dahann ...?“

Jetzt hat sie es zu weit getrieben. Diese Gemeinheiten am laufenden Band schreien nach Rache.
„Dann schreibe ich eine Geschichte über Deine Dreistigkeit mir gegenüber und veröffentliche sie im Internet!!“
Ohne zu überlegen, versetzt sie:
„Na uuund!!?“
Diese Frechheit reicht:
„D i e k a n n d a n n j e d e r l e s e n!!!“
Keine Antwort. Wohltuende Stille.


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