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Hach, wahrlich nett!!

Von tastifix Dienstag 06.04.2021, 14:23

Es war einmal eine etwas ältere Frau, die sich sehr nach etwas sehnte. Viele andere Menschen übrigens genauso ...
„Wie soll denn jetzt alles weitergehen?“, seufzte sie oft.
Früher hatte die Tagesschau zum täglichen Pflichtprogramm gezählt. Früher!

Doch nun war sie es leid: Von morgens bis abends schien es nur noch ein einziges Thema zu geben.
„Nein, muss ich zugeben, es gibt noch ein zweites, das allerdings eng mit dem ersten verknüpft ist!“
Klar war Information wichtig, sicherlich genauso wichtig, möglichst auf dem neuesten Informationsstand gehalten zu werden. Aber in dieser Weise und dann noch von Tag auf Tag oft total widersprüchlich?
„Kein Wunder, wenn die Leute verunsichert sind und manche Panik bekommen!“

Und trotzdem drängte es sie zunehmend, sich intensiv mit dem zweiten Thema auseinanderzusetzen. Es stellte sich nämlich heraus, dass man jene Pandemie ´Corona` auf Dauer nur in den Griff bekommen und das inzwischen auf den Kopf gestellte Leben eventuell wieder einer gewissen Normalität zuführen könnte, wenn nach und nach die ganze Bevölkerung geimpft werden würde.
Seufzend griff die Frau zum Telefon und rief 116117 an. Klar ahnte sie, dass es nicht so ganz unkompliziert ablaufen würde. Und richtig:
Es meldete sich eine freundliche Stimme:
„Leider sind alle Leitungen belegt, doch sind wir schnellstmöglich für Sie da. Legen Sie nicht auf, bleiben Sie am Apparat! Voraussichtliche Wartezeit beträgt 8 Minuten.“
Na ja, das kannte sie ja schon und übte sich in Geduld, lauschte ergeben der sich alle zwei Minuten wiederholenden Melodie, gefolgt von der gleichbleibend freundlichen Bitte, doch weiter zuzuhören und wartete …

Fast schämte sie sich dessen, aber die Sekunden, in denen ihr Blick die Uhr streifte, häuften sich. Ab und an war sie kurz davor, aufzugeben. Aber was hätte es ihr gebracht? Nur einen weiteren späteren Versuch!
Immerhin wechselte die Musikbeschallung ab und an, zwischendurch wars nur mehr ein eigenartiges Knacken. Dies war garantiert zwischengeschaltet worden, um die Anrufer erstens wach und zweitens bei Laune zu halten.
Zwei Minuten:
´Hm, kann ja noch dauern!`
Vier Minuten:
´Ganz ruhig! Bald biste ja dran!`
Es begann allmählich zu nerven.
„Och nee!!“
Sechs Minuten:
´Hats Warten überhaupt noch Sinn?`

Es vergingen zwei weitere Minuten. Es blieb dabei, sie hing weiterhin am Telefon und horchte aufmerksam auf jeden Ton, der vielleicht tatsächlich die Kontaktaufnahme zu einem der Mitarbeiter hätte bedeuten können.
„Zwecklos, das wird nie etwas!“
Gerade wollte sie aufgeben, als sich denn endlich doch etwas tat.
´Gibts ja gar nicht. Juchuuh!`
Die Warterei hatte sich anscheinend wohl doch gelohnt. Wieder vernahm sie eine freundliche Stimme, doch diesmal eine andere:
„Würden Sie uns einen Gefallen tun und uns die Frage beantworten, ob Sie mit der Beratung zufrieden waren …??“

Ihren Impftermin machte die Frau dann innerhalb weniger Minuten online fest.

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