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Die Bärenbrüder

von Carlos Fiddigeigei geschrieben und von Elke Egalis liebevoll illustriert.


Es waren einmal drei verspielte Bärenbrüder, die Arian, Arthos und Agonis hießen. Sie lebten mit ihrer Bärenmama vergnügt in den wilden Bergen von Albanien.
Den ganzen Tag tollten sie miteinander herum und konnten vom Spielen gar nicht genug bekommen. Abends lagen sie dann dicht an den warmen Pelz von Mama gekuschelt, wenn die ihnen Geschichten erzählte vom Großen- und Kleinen Bären, die oben am nachtblauen Himmel in Sternbilder verwandelt, auf sie herunter schauten.


Es war ein Leben, wie es schöner nicht hätte sein können.
Einmal, da waren sie alle beim Beerensammeln, als Mama schnuppernd ihre Schnauze in die Luft streckte.

Irgendetwas beunruhigte sie. Ein Duft lag in der Luft, ein schlechter Duft.


Ehe sie ihre Kinder zusammenrufen konnte, um zu fliehen, sah sie Gestalten, die aufrecht auf zwei Beinen liefen, die sie vorher noch nie gesehen hatte.

In den Händen trugen sie Stöcke, aus denen Feuer kam und auf einmal knallte es entsetzlich und dann sah und hörte sie nichts mehr. Ihr Herz stand still und ihre Bärenseele flog hinauf in den Himmel zu ihren Sternen im Großen- und dem Kleinen Bären.


Diese bösen Gestalten aber fingen die Bärenkinder ein, sperrten sie in einen Käfig und verkauften sie alle drei an einen Zirkus, der am Strand des großen Meeres die drei Bärenbabys zur Belustigung von Touristen ausstellte.


Mit Stachelstöcken wurden sie gezwungen zu tanzen und andere Kunststücke zu vollführen. Taten sie nicht was die Zirkusleute von ihnen wollten, wurden sie geschlagen und bekamen kaum zu fressen.


Abends aber kuschelten sich die drei aneinander wie sie es bei ihrer Mutter gewohnt waren und sie weinten bittere Bärentränen und sahen hinauf zu den Sternbildern, wo ihre Mutter nun so fern war.


Eines Tages kamen Menschen, so nannte man die Gestalten auf den zwei Beinen, die eine ganz andere Sprache sprachen als ihre Peiniger und verhandelten lange mit dem Zirkus am Touristenstrand.


Und eines Tages am frühen Morgen holte man sie aus dem viel zu engen Käfig und verstaute sie auf einem Auto.
Das war eine ganz neue Erfahrung für die drei Brüder. Nach einer langen Fahrt durften sie endlich aussteigen und bekamen nach langer Zeit eine ordentliche Mahlzeit. Dann konnten sie frei in den Wald laufen, wie sie es in den Wäldern von Albanien gewohnt waren.


Alle Menschen dort waren so nett zu ihnen, dass sie fast ihre Mama vergaßen, aber abends, abends, wenn alles ganz still um sie herum war und es Nacht wurde und die Wölfe den Mond anheulten, dann sahen Arian, Arthos und Agonis hinauf zu ihren Sternenbildern, dem Großen und Kleinen Bären und sie dachten an ihre Mama, die von dort oben über sie wachte.


Und sie sind nicht gestorben und leben noch heut!


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