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Künstlerinnen im 19. Jahrhundert

Von EwigerBrunnen01 Samstag 22.04.2023, 10:49

Für Ehemänner, Väter und Brüder wurden Frauen ihrer Familie als Eigentum betrachtet, über die sie nach Belieben verfügen konnten.

So erging es z.B. Clara Schumann und Fanny Mendelssohn - der Schwester des berühmten Komponisten Felix. Sie galt als das begabteste Kind der Familie, wurde aber musikalisch überhaupt nicht gefördert – sie war ja "nur" weiblich. 1829 schrieb Fanny an Carl Klingemann, einem gemeinsamen Freund der Geschwister:
„Dass man übrigens seine elende Weibsnatur jeden Tag, auf jedem Schritt seines Lebens von den Herren der Schöpfung vorgerückt bekommt, ist ein Punkt, der einen in Wut und somit um die Weiblichkeit bringen könnte, wenn nicht dadurch das Übel ärger würde.“
Fannys Vater weigerte sich seiner Tochter in musikalischer Hinsicht beizustehen. Während er seinem Sohn den Beruf als Musiker zugestand, empfahl er seiner Tochter Fanny, Musik als Zierde, als angenehmen Zeitvertreib zu betrachten; u.a. schrieb er Fanny: „Beharre in dieser Gesinnung und diesem Betragen, sie sind weiblich, und nur das Weibliche ziert die Frauen“.

Obwohl das Geschwisterpaar innig miteinander verbunden war, änderte dies doch nichts daran, dass sich Felix gegen die Publikationen von Fannys Kompositionen aussprach. Er hatte noch nicht einmal Bedenken, bei der Druckverlegung seiner Lieder Op. 8 und Op. 9 sechs Lieder von Fanny als seine eigenen auszugeben. Es war gegen seine Ansicht und Überzeugung dabei zu helfen, dass Werke seiner Schwester unter ihrem Namen veröffentlicht wurden.

Clara Schumann wurde als Pianistin enthusiastisch gefeiert, während man ihren Kompositionen skeptisch gegenüber stand. Aber sie hat es verstanden, beides miteinander zu verbinden und auch durchzusetzen, dies war ihr aber erst im vollen Umfange möglich, als sich Robert Schumann bereits in einer Anstalt befand und sie sich somit seiner Bevormundung entziehen konnte.

Clara Schumann Pianoconcerto in A minor, Op.7

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Notturno Fanny Hensel geborene Mendelssohn-Bartholdy

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Mich macht es einfach fassungslos, mit welcher Selbstgefälligkeit und Arroganz die Männer bis ins 20. Jahrhundert Frauen behandelten und beurteilten. Frauen, die sich gegen diese Normen auflehnten – wie z.B. George Sand, Geliebte von Chopin - wurden verächtlich und argwöhnisch betrachtet. Nur wenige sahen in einer Frau den Menschen und nicht das Geschlecht. Es ist wirklich ein Segen, dass es Frauenrechtlerinnen gab, die gegen diese unsinnige Einstellung zur Weiblichkeit kämpften und somit den heutigen Frauen den Weg zur Selbstbestimmung und Entscheidungsfreiheit ebneten.

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