Barenboim hört auf

Gestern machte in der Klassik-Szene eine Nachricht die Runde: Daniel Barenboim legt sein Amt als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden, in das er auf Lebenszeit gewählt wurde, nieder. Aus gesundheitlichen Gründen. Wir wünschen ihm Genesung und einen schönen Lebensabend. Mit 80 darf man sich schon mal aus dem aktiven Musikbetrieb zurückziehen! Der argentinisch-israelische Künstler blickt auf eine lebenslange Karriere zurück, die schon als Kind anfing. Ein wahrer Kosmopolit, der viele Sprachen fliessend spricht, und der sowohl als Pianist als auch als Dirigent eine Weltkarriere machte. Ich persönlich bewundere ihn am meisten für seinen unermüdlichen Einsatz für Frieden in Nahost, für seinen Mut, sich politisch einzubringen. Er wagte es, in einer Rede in der Knesset (israelisches Parlament) die israel. Siedlungspolitik in den Palästinenergebieten zu kritisieren, was zu einem Riesen-Eklat führte. Ebenso wagte er es, in Israel Wagner zu spielen ud bekam dafür ordentlich Gegenwind!. Er war Mitbegründer des "West-Eastern Diva Orchestra", in dem junge Israelis neben jungen Palästinensern und anderen Arabern sitzen und einträchtig musizieren.
Ja, das geht! Respekt Daniel Barenboim!