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Maria fand die beste Lösung

Von ehemaliges Mitglied Donnerstag 05.11.2020, 06:09


Nach einer Beerdigung wurde ich noch zum so genannten Leichenschmaus eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen erzählte mir dann Frau N., eine Verwandte des Verstorbenen, die als Köchin bei einem Arzt angestellt ist, folgende Begebenheit:
Die Tochter des Hauses fuhr weg, und Frau N. winkte ihr unter dem Garagentor nach. Dabei stieß sie unversehens an das Tor, das überschnappte, heruntersauste und mit Wucht auf den schönen Mercedes des Arztes aufschlug. Eine ansehnliche Delle war das Ergebnis. Der Mercedes war der Augapfel des Arztes, und noch dazu war der Arzt ein sehr energischer und manchmal jähzorniger Mann, »ein Löwe«.

Erschüttert wandte sich Frau N., die eine große Marienverehrerin ist, nun an die Muttergottes. „Den Schaden ungeschehen zu machen, das geht nicht mehr; aber hilf doch, liebe Muttergottes, dass es wenigstens nicht so schlimm abgeht und es kein großes Theater gibt! Du hast doch eine so große Macht bei Gott. Hilf, Muttergottes, dass das gut abgeht." So und in ähnlicher Weise betete sie voll Vertrauen. Und nun hören und staunen Sie, welch geniale Lösung Maria, die kluge Jungfrau und Mutter fand: Kurze Zeit nach dem Unfall kam der Arzt aus dem Haus, ging auf das Auto zu. Er bemerkte nichts, öffnete den Wagen und setzte sich hinein. Da gewahrte er, dass die Garagentür nicht ganz geöffnet war. Er stieg aus und wollte die Garagentür ganz hinaufschieben, und da geschah es: Anscheinend fasste er nicht richtig zu, so dass die Garagentür nach vorne überschnappte und zum zweiten Mal auf den schönen Mercedes auf dieselbe Stelle aufschlug. Frau N. hatte heimlich aus dem Fenster zugeschaut, und als sie den Krach hörte, war es für sie wie himmlische Musik in den Ohren.
Verärgert fragte der Arzt seine Frau, ob sie denn die Garagentüre nicht ganz aufgemacht hätte — Frau N. zog sich vor- sorglich etwas zurück, um nicht auch angesprochen zu werden — und den ganzen Nachmittag war der Arzt natürlich bedrückt und verschlossen wegen seines Missgeschicks. Bis zum heutigen Tag weiß er nicht, dass der Schaden am Mercedes schon vorher passiert war.
Man kann sich wirklich keine günstigere Gebetserhörung in diesem Falle vorstellen und es ist anzunehmen, dass auch Maria mit einem gütigen und verständnisvollen Lächeln auf das dankbare Aufatmen ihrer treuen Dienerin herabgeschaut hat, die auf diese Weise nun ganz ungeschoren davongekommen ist.


Aus dem Buch "Die schönsten Mariengeschichten"
von Stadtpfarrer Karl Maria Harrer, München

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