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Die Entstehung des größten Wallfahrtsortes Irlands

Von ehemaliges Mitglied Montag 29.03.2021, 19:26


Knock, ein Geschenk der Königin des Himmels

Knock, ein unauffälliger, ländlicher Ort im Westen Irlands, in der Grafschaft Mayo gelegen, ist in unserer modernen Zeit zu einem großen Marienwallfahrtsort geworden. Jährlich wird er von beinahe 1 Million Pilger besucht. Maria schenkte hier der ganzen Welt eine große Botschaft ohne Worte.
Es geschah am 21. Januar 1879 abends zwischen 19,30 und 21,30 Uhr. Magarete Beirne, die Schwester des Mesners, ging hinaus, um die Kirche abzuschließen. Auf dem Rückweg fiel ihr eine ungewöhnliche Helligkeit über der Kirche auf. Aber es kam ihr nicht in den Sinn, der Sache nachzugehen. Sie dachte nicht weiter darüber nach und ging heim.
Kurze Zeit danach begab sich Mary McLoughlin, die Haushalterin des Pfarrers, auf den Weg zur Witwe Beirne, die gerade vom Urlaub zurückgekehrt war. Frau McLoughlins Weg führte All der Südseite der Kirche vorbei, wo sie drei Figuren entdeckte. Sie dachte so bei sich: „Eigenartig, dass der Herr Pfarrer nichts von diesen Figuren erwähnte. Er hat sie sicher von Dublin, der Hauptstadt des Landes, oder von sonst wo geliefert bekommen." Auch sie kümmerte sich nicht mehr darum und eilte weiter zu der Witwe.
Eine halbe Stunde später ging die Pfarrhaushälterin in Begleitung von Mary Beirne, der 26jährigen Tochter der Witwe, zurück. Da entdeckte Mary Beirne ohne vorher etwas von Frau McLoughlin gehört zu haben, auch die Figuren am Südgiebel. Sie fragte: „Warum stellt der Pfarrer denn diese Figuren an den Giebel?" Als sie näher herankam, schrie sie ganz aufgeregt:

„Das sind ja gar keine Statuen, sie bewegen sich ja. Es ist die Jungfrau Maria!" Und sie rannte nach Hause und in die ganze Nachbarschaft, um Allen das Ereignis mitzuteilen.
Bald versammelte sich vor dem Gotteshaus eine kleine Menschenmenge im strömenden Regen. Nur an der Giebelwand regnete es nicht.
Die bedeutendste Figur, die sich am meisten von allen anderen hervorhob und auch etwas höher als die beiden anderen stand, war die Gottesmutter. Sie trug einen weiten weißen Um- hang, der hinten am Hals befestigt war, und eine funkelnde Krone schmückte ihren Kopf. Ihre Hände waren in Schulterhöhe erhoben, und ihre Augen richtete sie zum Himmel empor. Es schien, als ob sie betete. Zu ihrer Rechten stand der hl. Josef. Er faltete die Hände und neigte den Kopf demütig zu Maria. Auf ihrer linken Seite sah man den Evangelisten Johannes, so bezeugte es Mary Beirne. Sie glaubte dieselbe Figur wieder zu erkennen, die in einer Kirche als der hl. Johannes zu sehen ist. Er war wie ein Bischof gekleidet. In der linken Hand hielt er ein Aufgeschlagenes Buch; den rechten Arm hielt er hoch, den Mittel- und Zeigefinger ausstreckend, so, als ob er predigen würde.

Neben ihm erkannte man deutlich einen Altar mit einem Lamm darauf, das die drei Figuren ansah. Hinter dem Lamm ragte ein Kreuz empor. Dieser Altar bildete den Mittelpunkt der Giebelerscheinung. Dadurch, dass 16 Seher die Erscheinung erleben durften, konnte jede Einzelheit genau festgehalten werden.
So betonte Mary Beirne, dass alle Figuren lebensgroß waren. Dem dreizehnjährigen Patrick Hill fiel eine wunderschöne Rose auf der Stirne Mariens auf. Um das Lamm herum sah er Engel mit Flügel sich bewegen. Alles zeigte sich in grellem Licht. Die Pfarrhaushälterin erzählte von vielen goldenen Sternen, die sich um das Lamm gruppierten.

Sogar noch aus einem Kilometer Entfernung bewunderte ein Bauer, Patrick Walsh, das überaus helle Licht an der Südseite der Dorfkirche. Nach zwei Stunden verschwand das Ereignis und der Regen prasselte wieder an die Wand, so, als ob nichts geschehen wäre.
Das wunderbare Geschehen breitete sich schnell aus und viele Gläubige, darunter auch Kranke, besuchen den hl. Ort und erfahren bis zum heutigen Tag immer wieder große Gnadengeschenke der himmlischen Mutter.

Am 31. August 1879, zehn Tage nach der Erscheinung, fand die erste Heilung statt: Ein zwölfjähriges Mädchen wurde während der Messe in Knock geheilt. Ihre Eltern, Herr und Frau P. J. Gordon aus dem Ort Claremorris, bezeugten die Taubheit und Schmerzen im linken Ohr der Delia. Verschiedene Male mussten sie während der Nacht die entsetzlichen Schmerzen mit allen möglichen Medikamenten lindern. So beschlossen die Eltern, Delia mit nach Knock zu nehmen. Während des Gottesdienstes wurde das Mädchen von so heftigen Schmerzen befallen, dass sie laut zu schreien begann. Frau Gorden trug sie hinaus zur Giebelwand, um dort weiterzubeten. Die Mutter holte ein Zementstückchen aus der Mauer, machte das Kreuzzeichen darüber und steckte es in Delias Ohr. Sofort hörten die Schmerzen auf, und sie konnte auch wieder mit dem Ohr hören. Für ihr weiters Leben war sie vollkommen geheilt.
Ein anderes Gnadengeschenk soll hier noch erwähnt werden: Eine ziemlich außergewöhnliche Besucherin in Knock war Fräulein Mary Francis Cusack, bekannt unter dem Namen „Schwester von Kenmare". Sie war mit ihren steifen Kniegelenken eine hilflose Invalidin. Mary Francis gehörte der anglikanischen Kirche an und war Mitglied einer Schwesternvereinigung in London. Im Jahre 1858 konvertierte sie zum katholischen Glauben und trat später in ein Kloster in Irland ein. Durch ihre Schriften, in denen sie politische und soziale Fragen aufwarf, stand sie unter internationalem Ruf und wurde bald Mittelpunkt einer Anzahl von Kontroversen. Fasziniert von der Erscheinungsgeschichte in Knock, reiste sie dorthin und besuchte gleich das Fleckchen Erde, an dem die Erscheinung stattgefunden hatte, um ihre Gebete aufopfern zu können.
Plötzlich fand sie sich selbst auf den Knien — vollständig geheilt. Nicht alle Heilungen ereigneten sich unmittelbar vor dem Heiligtum. Etliche sind auch aus der Ferne, durch das Auflegen eines Steines aus der Giebelwand, bekannt geworden:
Erzbischof Murphy von Hobart in Australien litt unter einer schweren Augenkrankheit. Er konnte weder die Messe lesen, noch das Brevier beten. Eine Krankenschwester reichte ihm einen Stein aus Knock, und sogleich wurde er geheilt. Aus Dank- barkeit besuchte er dann den Ort Knock.
Und noch viele weitere unfassbare Gnadenerweise unserer Mutter könnten hier beschrieben werden.


Aus dem Buch "Die schönsten Mariengeschichten"
von Stadtpfarrer Karl Maria Harrer, München

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