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Unsere Stadtspaziergänger von links: Erich, Hannelore, Margot, Renate, Peter, Kerstin, Elisabeth, Heide und Günther unser Fotograf (nicht auf dem Foto)

Verborgene, reizvolle Höfe und geschichtsträchtige Bauten

Das idyllische und geschichtsträchtige Viertel um die Kirche St. Michael mit seinen reizvollen Höfen lernten neun Mitglieder der "aktiven Hobbygartler" und der Regio-Gruppe Fürth unter sachkundiger Führung der Tourismus-Information am 10. Juni 2017 näher kennen.

Der Rundgang begann an der der Kirche St. Michael.


St. Michael ist die älteste noch stehende Kirche in der Stadt Fürth, die den Dreißigjährigen Krieg überlebt hat. Ihre Anfänge gehen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Zur Erinnerung an ihre Kirchen-Weihe wird alljährlich ab dem 29. September (Michaelstag) oder ab dem Samstag danach die Michaels-Kirchweih, besser bekannt als "Fürther Kärwa"gefeiert.

Evang. Pfarrhaus, stattliche Gebäude und reiches Fachwerk mit Giebel zum Kirchenplatz, um 1700 erbaut.

Im Schrödershof 1
Ältester bekannter Besitzer war der Erlanger Hofrat Christian Friedrich Goeckel, der das Haus 1768 von seiner Mutter, geb. Lochner aus einer Fürther Pfarrerfamilie, erbte. 1786 kaufte der Brillenfabrikant Friedrich Schröder das Haus und betrieb dort sein für Fürth wichtiges Gewerbe. Nach ihm ist der ganze Platz als "Schrödershof" benannt worden. Später übernahm sein Sohn Erhard Schröder das Anwesen, ehe es 1872 - 1933 dem Brillenfabrikantenfamilie Ammann gehörte.Die Fachwerkfront wurde im 19. Jahrhundert in besonders schönen Mustern verschiefert.

Das heutige Altstadtviertel um St. Michael bildete bis ins 19. Jahrhundert das Zentrum Fürths. Der Rundgang spannt einen weiten Bogen von der Gründung Fürths, über die Herrschafts- und Wohnverhältnisse im ländlich geprägten Marktflecken bis hin zur heutigen belebten Altstadtszene zwischen Kneipenlandschaft und zum Teil vorbildlich sanierter Bausubstanz Lebensverhältnisse im Fürth des 19. Jahrhunderts
wurden ebenso lebendig erhalten wie liebevoll gestaltete Hinterhöfe.Dachformen und Fassadengestaltung wechseln sich ab. So sind neben einfachen Fachwerkbauten, Sandsteinhäuser mit barocken Schweifgiebeln zu finden, die den Aufschwung der Stadt im 18. Jahrhundert dokumentieren. Besonders in der Gustavstraße und dem "Grüner Markt" reiht sich eine urige Kneipe an die andere und gerade im Sommer scheint diese Straße ein einzig langer Biergarten zu sein.

Hier am Heiligenberg 7 befand sich das Ehemalige Gasthaus "Zur Mist´n" (zeitweise auch "Zum Mondschein“) und so kam es zu seinem Namen: Vor dem Haus war ursprünglich eine mit Brettern verdeckte Mistgrube angelegt. Als sich zur Zeit der Kärwa am 8. Oktober 1875 eine Gruppe von 20 Nürnbergern auf dieser niederließen, brach die Bretterabdeckung und die Gruppe fand sich inder Grube wieder. Aus Schadenfreude und der hinlänglich bekannten Antipathie gegen die Nachbarstadt und ihre Bewohner taufte man die Wirtschaft so "Zur Mist'n".

Der Stadler(s)hof, vorbildlich restauriert ist nach seinem ehemaligen Besitzer benannt. Um 1700 besaß ein Brauer das Anwesen, der auch Landwirtschaft betrieb. Deshalb wurde der Hof mit bäuerlichen Wirtschaftsgebäuden umbaut. Der berühmteste Bewohner war der ansbacher Münzmeister Conrad Stutz (1582-1662)

In diesen Fachwerkgebäude ist die Szene-Kneipe "Stubenhocker" untergebracht. Hier soll es den Erzählungen nach gute "Hamburger" in verschiedenen Varianten geben.

Der Marktplatz (umgangssprachlich auch Grüner Markt) genannt. Der "Grüne Markt" hat seinen Namen von dem Gemüsemarkt ("Grüne Ware"), der auf ihm abgehalten wurde.


Der Gauklerbrunnen auf dem Marktplatz Er besteht aus auf dem ganzen Platz verstreuten Figurengruppen in deren Mitte sich ein Brunnen zum Thema "Gaukler" befindet. Der "Gauklerbrunnen" ist im Jahre 2004 von Harro Frey aufgestellt worden.

Der frisch restaurierte, ehemalige Gasthof "Goldener Schwan")

Im Hof vom ehemaligem Gasthof "Goldener Schwan" erbaut 1681, restauriert 2016/2017 befindet sicher dieser interessante Fachwerkbau mit Laubengang. Zum Gasthof gehörte früher auch eine Landwirtschaft.

In der Gustavstraße (von den Fürthern auch "Kneipenmeile") genannt.

Im historischem Gasthaus "Zum alten Rentamt" wurde 1903 die SpVgg Fürth gegründet.

Das schmalste Haus in der Altstadt. Lange Zeit war hier eine Schmiedewerkstatt beheimatet. Der gesamte Hof hieß von 1692 an bis ins 20. Jahrhundert "Pötzinger Hof".

Gustav-Ecke Waagstraße - Café/Bistro "Die Bar". Gebäude aus Sandstein. Obergeschoss auf der Giebelseite mit Fachwerk. Seitlich mit Schiefer verkleidet. Erbaut vermutlich Mitte des 18. Jdert.

Im Hof der Pfarrgasse 5

Stattliches Vordergebäude mit Tor zur ehemaligen Kürschner-Werkstatt. Der einzige erhaltene Industriehof in der Altstadt St. Michael. Die Gebäude stammen aus dem 17./18. Jahrhundert.

Auf dem Grund eines früheren Bauernhofes entstand um 1720/30 ein stattliches Vorderhaus. 1862 fand eine Aufstockung des Gebäudes statt und eine Durchfahrt für den Kürschner Nepomuk Baur angelegt, womit wohl auch die Gleisanlagen im Fabrikhof zu erklären sind, die zum Rückgebäude führten. Auf dem Fabrikschlot nisten schon seit geraumer Zeit Störche. Der Schlot wurde aufwendig unter Mitwirkung des Altstadtvereins restauriert.

Stattliches Gebäude. Erdgeschoss aus Sandstein, Obergeschoss mit Fachwerk und Erker. Satteldach mit Fenstergauben.

Schmucker Wohnhof. Früher mit Schlafstellen für die Industriearbeiter die sich keine Wohnung leisten konnten. Im 18./19. Jahrhundert war Wohnraum knapp und teuer.

Schmucker Wohnhof. Im zweiten Stock des rückwärtigen Gebäudeteils befand sich im 1. Drittel des 18. Jahrhunderts die "Gabrielschul". Sie war eine Stiftung des Gabriel Löw Fränkel für einen Gelehrten, der die Tora und den Talmud studieren und lehren sollte. Die Gabrielschul ist ein Beispiel für die jüdische Gelehrsamkeit in Fürth, aber auch für die selbstverständliche Möglichkeit einer solchen Einrichtung mitten unter den Christen. Bis 1836 diente die "Schul" als privater Gebetsraum.

Waaggasse 3 und 5.

Ehemaliger Gasthof "Rotes Ross", zweigeschossiger Sandsteinbau mit Volutengiebel und Fachwerk im Obergeschoss und Aufzuggaube, erbaut 1664, der Giebelreiter stammt von 1862.

Der Giebelreiter ist ein Dachreiter, ein Dachaufbau der häufig als kleiner Turm, auf dem Giebel aufsitzt. Auch zu finden bei historischen Rathäusern und auf alten Schulhäusern (z.B. in Schniegling)

Das "kleinste Haus" von Fürth befindet sich im Altstadtviertel St. Michael in der Waagstraße. Erbaut wurde dieses Haus Mitte des 18. Jahrhunderts. Es besteht aus dem Erdgeschoss mit Mansardenwalmdach und hat lediglich 2 Zimmer. Heute befindet sich darin das Café "Lebenslust".

Frühere Freibank mit Fachwerk versehenes Nebengebäude.

Hier befand sich früher die "Fürther Freibank". Die Bürger konnten hier billig Fleisch kaufen. Heute ist hier eine Galerie und die Bürgervereinigung St. Michael beheimatet. Eine weithin bekannte Veranstaltung ist die Altstadtweihnacht. Wöchentlich findet auf dem Waagplatz ein Bauernmarkt mit regionalen Produkten statt. Angeboten werden Obst und Gemüse, Käse, Honig.

Am Waagplatz endete unser Spaziergang durch das Altstadtviertel St. Michael mit seinen schmucken Höfen. Anschließend kehrten wir noch im Gasthaus "Gelber Löwe" ein und erholten uns von dem zweistündigem, lehrreichen Rundgang.

Quelle: Tourismus-Führung vom 10.06.17/Geschichtsverein Fürth/Fürth-Wiki/Ergänzungstexte Ronhofer68/Fotos Ronhofer68

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