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Ihr bekommt uns nicht klein...

Von Rosenrot09 Donnerstag 30.07.2020, 22:22

Die Drohmails des NSU 2.0 zeigen, dass engagierte Frauen zur Zielscheibe von Beschimpfungen und Drohungen im Internet werden. Doch, woher kommt dieser Hass?
Als Gökay Akbulut spätabends ihre E-Mails abruft, liest sie die gleichen Drohungen, die vor ihr schon andere Frauen erhalten haben. Das Schreiben enthält Morddrohungen, von Abschlachten und anschließendem Vergasen ist die Rede. Unterzeichnet mit "NSU 2.0".
Auch die hessische Linken-Fraktionschefin Janine Wissler, die Kabarettistin Idil Baydar und die Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz gehören zu den Empfängerinnen der Drohnachrichten vom NSU 2.0. Basay-Yildiz hatte im Prozess um die Morde des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) Opferfamilien vertreten.
Psychologin Anne Otto, Autorin des Buches "Woher kommt der Hass? Die psychologischen Ursachen von Rechtsruck und Rassismus" erläutert, dass es sich um Menschen mit Dominanzsicht und Menschenfeindlichkeit handelt.
Ihr Hass betrifft diverse Minderheiten: Muslime, Sinti und Roma, Homosexuelle oder eben auch Frauen.
Die Psychologin mahnt: "Wir dürfen nicht vergessen: Sprache schafft Wirklichkeit", aber die Sprachverrohung gibt es nicht nur im Netz sondern auch real. Dass auf Worte Taten folgen, bereitet auch den Betroffenen Sorge. Der Mord an Walter Lübcke, die Attentate von Halle und Hanau stecken Gökay Akbulut schwer in den Knochen. Einigen rechtsterroristischen Angreifern – darunter denen aus Halle und Hanau – wiesen Ermittler nicht nur Ausländerfeindlichkeit oder Antisemitismus nach, sondern auch Sexismus oder Frauenhass. In den USA hat vergangene Woche ein Anwalt, der sich selbst als "Streiter gegen den Feminismus" bezeichnete, den Sohn einer Bundesrichterin erschossen und ihren Mann schwer verletzt. Die Frau selbst blieb unverletzt.
Gefordert sind: Solidarität, Zuspruch und Zusammenhalt.
Akbulut betont, wie wichtig ihr die zivilgesellschaftliche Unterstützung ist. "Wir müssen uns gemeinsam konsequent gegen diese Drohungen positionieren – und einfordern, dass strukturelle Probleme in den Sicherheitsbehörden aufgearbeitet und die Fälle aufgeklärt werden."
Denn die Hassbotschaften richten sich an Alle, gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung!

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