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Werra-Radtour

Von Feierabend-Mitglied Montag 15.10.2018, 21:05

Eine Werra-Radtour müsste oberhalb von Eisfeld beginnen, so war sie auch geplant. Aber ein Kollege und ich konnten erst einen Tag später starten, so verpassten wir die Etappe Eisfeld - Meiningen. 2012 war die Werra-Radtour ein Geheimtipp, wer den aktuellsten gedruckten Reiseführer dabei hatte, wurde immer wieder durch Baustellen, neue Radwege und veraltete Wegweiser irritiert. Ich hatte aus dem Internet ein paar aktuelle Erfahrungen kopiert und fand vieles bestätigt.

Meine erste Etappe führte von Meiningen nach Bad Salzungen, wir waren also in Thüringen unterwegs. Es gab Anstiege und Abfahrten, eben auf einer ehemaligen Bahntrasse. Malerische Ortschaften, eine die von der stark befahrenen Bundesstraße durchschnitten war. Bad Salzungen erweckte das Interesse von Lüneburgern, da beide Städte eine Solequelle mit Kurzentrum besitzen.

Für die nächste Etappe testete ich am Vorabend die ersten Kilometer für 2 Alternativen. Radweg an einer stark befahrenen Straße war nicht mehrheitsfähig. Feldweg, um einen mühsamen Anstieg zu vermeiden, führte dazu, dass wir unsere Räder über einige quer liegende Bäume heben mussten. Ging aber. So kamen wir nach Vacha und nun war die Grenzziehung zwischen Thüringen und Hessen völlig unüberschaubar. Das muss zur Zeit des 'Eisernen Vorhangs' eine trostlose Gegend gewesen sein. Anschließend merkte man, dass der Kali-Abbau grenzüberschreitend eine wichtige Rolle gespielt hat. Zwischen Lauchröden und Herleshausen wechselten wir die Werraseite und damit die Bundesländer. Das lag an der gebuchten Übernachtung.

Der dritte Tag wird erfahrungsgemäß kritisch. Eisenach mit der Wartburg lag so nahe an der Route, dass der Wunsch zu einem Abstecher aufkam. Zeit und Kräfte sparen durch die Eisenbahn schien für Leute möglich, die keine Fahrpläne lesen können. Nachdem ich sie davor bewahren konnte, wussten sie: 'früher aufstehen'. Mein Partner ließ auch prompt einiges im Zimmer liegen, aber ich bin nachtragend. Ich gehörte zu denen, die nach ursprünglicher Planung und etwas gemütlicher nach Eschwege radeln wollte. Ein Unentschlossener, der erst den Wartburg-Fans nachradeln wollte, meldete sich irgend wann per Handy und gehörte ab Creuzburg wieder zum Hauptfeld. Wir machten Station in Mihla, Treffurt und Wanfried. Außerdem konnten wir in Eschwege schon das Lokal fürs Abendessen aussuchen.

Von Eschwege nach Hann Münden kamen wir natürlich durch den Teil von Bad Sooden-Allendorf, in dem wir 'Am Brunnen vor dem Tore' singen mussten. Die Melodie ging ganz gut, das mit dem Text weniger. Japaner sind da angeblich wesentlich besser vorbereitet. In Hann Münden erlebten wir den ersten heftigen Regenschauer auf dieser Tour, aber da saßen wir längst unter dem Vordach einer Gaststätte. Die Nacht war gewittrig, aber am nächsten Morgen schien wieder die Sonne.

Wer von Anfang an dabei war, fuhr mit dem Niedersachsen-Ticket nach Hause. Wir beiden Nachzügler und einer, der nicht genug kriegen konnte, machten an der Weser weiter. Kurz hinter der Weserquelle ist das schon ein beachtlicher Fluss. Kleine Ortschaften mit beachtlicher historischer Vergangenheit. Und nun der unübersichtliche Wechsel zwischen Niedersachsen und Hessen. Karlshafen ist eindeutig hessisch.

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