Radtour Neiße-Oder 2011

06.08.2011
An diesem Tag saßen wir lang im Zug, von Hamburg bis Dresden im EC nach Prag, von Dresden nach Zittau im 612er, unsere Räder immer dabei. Zittau durfte auf eigene Faust besichtigt werden, dafür waren 2 h eingeplant. Als erstes entdeckte ich die abfahrbereite Dampflok. Ein kleiner Schauer wurde mühelos im Café überstanden. An der Neiße entlang ging es zum Kloster Marienthal zur ersten Übernachtung. An Radweg und Klosteranlagen waren noch Spuren vom letzten Neiße-Hochwasser zu sehen.
07.08.2011
Nun gab es die Mini-Etappe von 20 km bis Görlitz, damit wir fast einen ganzen Tag zur Besichtigung hatten. Zum ersten Mal im Leben mal kurz zu Fuß oder mit Rad über die Brücke nach Polen. Der Akku vom Fotoapparat war frisch aufgeladen und am Abend verweigerte das Blitzlicht nach so vielen Aufnahmen.
08.08.2011
Von Görlitz nach Bad Muskau standen 71 km auf dem Programm. Die Spitze verfuhr sich gleich bei der Ausfahrt aus Görlitz weil sie nicht mit einer so steilen Strecke gerechnet hatten, dass wir schieben mussten. 2. Frühstück in Rothenburg, provisorisches Mittagessen in Bad Muskau, wir kamen gerade zu einem Imbiss, als es anfing zu schütten. Ab 15:00 waren wir im Muskauer Park unterwegs, mit dem Rad! Der ist so weitläufig mit dem Teil auf polnischem Gebiet. Auch beim Fürst-Pückler-Eis mussten wir kurz unterstehen.
09.08.2011
Geplant waren 62 km bis Guben, es wurden aber 78 km. Der Rosengarten in Forst war kein Umweg, aber er kostete Zeit. Kneipe am Bahnhof Forst suchen war ein Umweg und nutzlos. Ein paar heftige Schauer zwangen zum Unterstehen. Auch in Guben konnte man über die Brücke nach Polen. Die Unterkunft war weit außerhalb, eine Art Feriendorf, etwas kitschig.
10.08.2011
Bis Frankfurt/O sollten es 62 km sein, diesmal wurden es 73 km. Bald nach dem Start kamen wir zur Einmündung der Neiße in die Oder. Als wieder eine schwarze Wolke drohte, flüchteten wir nach Neuzelle zum Unterstehen. Dann ein kurzes Referat in Eisenhüttenstadt über Städtebau, Mittagessen in Fürstenberg. Vor 17:00 Gepäck und Räder in der Pension lassen und zu Fuß durch die Stadt auf der Suche nach dem Abendessen. Für eine Großstadt war wenig los. Noch ein Abendlick über die Oder.
11.08.2011
Unsere Unterkünfte in dieser Woche waren sehr unterschiedlich, wir waren recht zufrieden, diese Pension war allerdings ein Reinfall. Bei der ursprünglichen Planung kamen wir auf 88 km bis Hohenwutzen. Das machte einige Sorgen, wenn da noch etwas dazu käme. Dann ging es auch noch im Nieselregen los, die Hälfte verpasste eine Beschilderung und durfte noch ein paar km neben der Bundesstraße radeln. Wir fanden uns wieder, trotzdem wurde es ein Tag der Zweiergruppen. Mein Partner und ich suchten am Grenzübergang Küstrin eine Fernfahrerkneipe und wurden auch fündig. Endlich hörte auch der Nieselregen auf. Auf 50 km Natur, Natur, Natur auf dem Oderdeich. Nur der Panzer in Kienitz und die Theaterwaggons in Groß Neuendorf. Hohenwutzen ist beschaulich.
12.08.2011
Die Pension war mit 6 Gästen ausgebucht, das Frühstück fast mit Familienanschluss. 55 km sollten es bis Gartz werden, tatsächlich kamen wir auf 65 km. Kanalschleuse bei Hohensaaten, Nationalpark Unteres Odertal mit Nationalparkhaus. Der Radweg wurde gerade renoviert und die Umleitung schlecht beschildert. Späte Mittagspause in Schwedt. Die Pension in Gartz war Spitze.
13.08.2011
Nun kam die geplante Trennung. 4 Leute fühlten sich nach der täglichen Steigerung fit genug, um 100 km weit bis Ueckermünde zu radeln, dort Übernachtung und abenteuerliche Umstiege mit der Bahn am nächsten Tag. Für meinen ähnlich denkenden Partner schien es genug, den völlig verlassenen Bahnhof Grambow ausfindig zu machen. Dort hielt der durchgehende Zug Stettin-Lübeck und wir verbrachten eine recht ruhige Heimfahrt.

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