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Fünf-Flüsse- Tour, Teil2

Von Techniker2 Donnerstag 09.05.2019, 17:08

So erreichten wir also das Ziel in Fuldatal-Ihringshausen, wo ich mich eigentlich noch mit einer Frau treffen wollte, die ich im Seniorenchat kennengelernt habe, aber es war mittlerweile so spät geworden, dass ich darauf verzichten musste, weil sie in einem anderen Ort der Gemeinde Fuldatal wohnt. Gott sei´s gedankt, war 300 m weiter eine italienische Gaststätte, wo es wieder was Gutes zu Essen gab. Die Unterkunft war gross und die Betten bequem, es gab sogar eine Küche, aber das war es denn auch schon. Es gab kein Geschirr, kein Besteck, nicht mal Zahnputzbecher standen im Bad. Trotzdem kamen für eine Nacht knapp 90 Euro zusammen. Die bisher teuerste Unterkunft auf unserem Weg.
Nun, sei´s drum, man soll ja eh nicht so am Geld hängen, grins.
Der nächste Morgen (24.4.)sah uns das erste Mal ohne Frühstück unterwegs, was uns allerdings nicht allzu sehr störte. Wir hatten uns reichlich mit Müsliriegeln, Knackern und anderen wohlschmeckenden Lebensmitteln versorgt und der erste Pausenplatz wurde zum Frühstücksplatz erklärt.

Monika war übrigens diejenige, die peinlichst darauf achtete, dass jeder Müll anständig aufgeräumt wurde.

Unser Weg führte nun weiter Fulda abwärts bis zum Weserstein. Nach Besichtigung des Wesersteines führte uns der Weg nach Karlshagen. Meine Idee war es, wieder in einer Pension zu übernachten, wo ich schon mal geschlafen habe, leider gab es diese nicht mehr. Aber über die Tourist-Info fanden wir Zimmer im „Gasthof zum Landgraf Carl“, die vom Preis und vom Service angemessen waren. Frühstück wie gewohnt gut und reichlich, es gab nichts zu beanstanden. Klare Empfehlung.

Der nächste Tag war der 25.04. Das Ziel war Hameln-Fischbeck wo wir im Hotel Garni „Zum Sonnenblick“ gute und preiswerte Zimmer fanden. Auch wieder gutes Frühstück, für das Abendbrot am Vortag hatten Peter und Monika eingekauft, wir habe auf dem Balkon gesessen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Der Name Sonnenblick ist übrigens genau angemessen und wen es nicht stört, dass er zum Bad über den Flur muss, ist dort gut aufgehoben.

Allerdings hatte ich mittlerweile rechte Schmerzen im Fussgelenk, die durch eine Ibuprofen-Tablette bekämpft wurden.

Nach dem Frühstück (26.04.) hatten wir zu tun, aus der Stadt wieder heraus zu finden, was uns aber nach Befragung Einheimischer dann doch gelang und nun war das Ziel Petershagen.

Schon am Vormittag hatten wir Gegenwind, der sich aber diesesmal zum Sturm auswirkte und dann fing es auch noch an zu regnen. Der Regen entwickelte sich streckenweise zum Landregen, und als ich mich endlich entschloss, nun, Gegenwind hin oder her, mein Regencape zu nutzen, hörte er auf. Also Cape verpackt und keine 3 km weiter, ein weiterer Schauer. So gingen die km dahin und ich bemerkte mit Sorge, dass die Balken auf dem Intuvia Display wesentlich schneller weniger wurden, als sie eigentlich sollten. Völlig durchnässt, kamen wir in Petershagen an. Dort erwarteten uns meine alten Bekannten von einer Holland Schiffs/Radtour, die alle in der Petershagener/Mindener Ecke zu Hause sind. Nach einer guten Tasse Kaffee und einem gutem Gespräch stand aber für uns die Frage, wo wir übernachten sollten. In der unmittelbaren Umgebung waren die Preise doch schon sehr abgehoben und so wurde beschlossen, dass Monika und Peter in der Grossenheerser Mühle und ich bei Gisela und Hermann Unterkunft finden werden. Manfred holte seinen Wagen, mit einem Heckträger, die Akkus wurden abgenommen, das Gepäck verstaut und los ging die Fuhre. Alles verlief, wie gedacht, und nachdem ich mich geduscht und umgezogen hatte, sah ich gleich viel menschenähnlicher aus. Vorher hätte man geglaubt, ich wäre durchs Moor gefahren. Gepäck, Kleidung und Rad waren nass und völlig verschmutzt.

Jetzt gings per Auto zur Mühle, wo Monika und Peter Unterkunft fanden, zwei weitere meiner Bekannten waren auch schon da und so hatten wir noch viel Spass. Das Eis war zwischen meinen Freunden und meinen Mitfahrern sehr schnell gebrochen und so hatten wir noch einen richtig schönen Abend.

Allerdings sagte die Vorausschau für den nächsten Tag wieder ab Mittag schlechtes Wetter voraus.

Das und meine zunehmenden Schmerzen im Sprunggelenk bewog uns, die Tour zu beenden.

Also nahmen wir am 27.04. bei noch schönem Wetter die 40 km nach Nienburg in Angriff, weil dort der nächste Bahnhof war. Mittlerweile waren die Sachen zwar trocken, aber doch sehr verschmutzt und so mussten die Wechselklamotten herhalten.

Um den Preis für die Bahnfahrt in Grenzen zu halten, wollten wir nur mit Regio-Zügen fahren.

Es ging also von Nienburg über mehrfaches Umsteigen und manchmal knappem Zeiten bis nach Dresden, wo wir dann den Zug nach Görlitz erreichten. Im Fahrradabteil hatte sich allerdings viel junges Volk breitgemacht, so dass wir die Fahrräder nicht ordnungsgemäß sichern konnten. Das hat die Zugbegleiterin sehr schnell in den Griff bekommen, die Leute wurden auf andere Plätze verwiesen und so konnten wir unbeschwert die Fahrt antreten.

Die letzte Etappe führte mich bei völliger Dunkelheit auf dem Radweg nach Hause, wo ich im Scheinwerferlicht ein Tier entdeckte, dass offensichtlich den Weg aus dem Lichtkegel nicht fand. Erst, als wir fast auf gleicher Höhe waren, sah ich: Ein Dachs. Und der bog, nachdem ich fast auf seiner Höhe war, nach rechts weg und war vermutlich genau so glücklich, wie ich, dass alles gut gelaufen war. Zu Hause wurde ich durch den Hund entdeckt, der vor Freude gejault hat, sein Herrchen wieder zu sehen. Bald erschien auch meine Frau, die zwar nicht vor Freude gejault hat, aber froh war, mich wieder gesund und munter zu Hause zu wissen. Und geschlafen habe ich prima.

So endet der Bericht, der sich letztendlich als Drei Flüsse Radweg darstellt.

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