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Der Liebesstuhl

Von speedygonzalez Samstag 17.07.2021, 16:17

Leon war mal wieder ohne besonderes Ziel auf der Jagd nach Antiquitäten. Halt mal schauen, was es so gibt. Dabei kam er durch eine kleinere Ortschaft, in der er bei der letzten Durchfahrt ein Hinweisschild auf ein Antiquitäten Geschäft gesehen hatte, aber aus Zeitmangel nicht einkehren konnte. Da zog es ihn nun hin.
In dem alten Gebäude aus der Gründerzeit war es trotz der hochsommerlichen Temperaturen draußen angenehm. Die Türen standen offen und Leon trat ein. Rechts und links Ausstellungsräume, die geschmackvoll mit ausgesuchten Exponaten harmonisch eingerichtet waren. Nach ein paar Augenblicken näherte sich eine junge Frau, Mittdreißigerin, wie er schätzte. Angetan mit einem nach unten glockigen Wickelrock und tief ausgeschnittener, luftiger, weißer Bluse. Der BH war fast transparent und ließ die dunkleren Aureolen erahnen - eine aparte Erscheinung. Einen Ehering trug sie nicht. Soweit sein erster Eindruck. Ein guter Eindruck.
„Guten Tag, suchen Sie nach etwas Bestimmtem?“
Angenehme Altstimme.
„Nicht direkt. Ich sah nur kürzlich das Hinweisschild und wollte mich nun ein wenig umsehen. Seit wann betreiben Sie dieses Geschäft hier? Ich meine, die Bevölkerung hier wird doch wohl nicht Ihre Haupt Kundschaft sein.“
„Gewiss nicht, von hier kommt wirklich niemand. Ich wohne oben, so konnte ich diese unteren Räume zur Ausstellung herrichten.“
„Dann werden Sie unter der Woche aber nicht viel Kundschaft haben.“
„Ja, das stimmt leider, aber am Wochenende ist hier doch recht viel los. Ich habe auch nur offen, weil hier immer gelüftet werden muss, da die sonst unbewohnten Räume muffig riechen.“
Sie waren derweil langsam weiterspaziert. Leon besah sich dies und jenes. Anscheinend hatte sie Zeit, oder Langeweile, sonst wäre sie nicht bei ihm geblieben. Auch merkte Leon, dass ihre Blicke mehr verrieten als professionelles Taxieren eines möglichen Kunden.
„Dann betreiben Sie dieses Geschäft wohl allein, alle Achtung. Den Mut hätte ich nicht.“
Sie lächelte
„Es macht aber viel, viel Spaß und gibt mir jede Menge Freiheit.“
Kein Ehering und jede Menge Freiheit, hm. Leon nahm dieses und jenes Teil in die Hand und fragte sie nach dem Woher und Wie alt. Sie hatte gute Fachkenntnisse, die Teile der Ausstellung sahen gut gepflegt aus und waren in Topzustand.
„Die Pflege all dieser Teile ist doch sehr aufwendig. Machen Sie das alles alleine, Staubwischen und so?“
„Iwo, dazu habe ich Hilfe aus dem Örtchen, die das macht. Bei den Möbeln habe ich einen alten Zimmermann an der Hand, der genügend Sachkenntnis hat, die alten Polituren aufzufrischen und kleine Macken auszubessern.“
Allmählich interessierte ihn dieses Persönchen mehr als die Ausstellung. Wenn sie sich vorbeugte, um ein Kärtchen aufzunehmen und die Notizen drauf zu lesen, gab sie ihm Einblick in ein tiefes Dekolleté. Der Wickelrock spannte sich über ihrem Schoß und betonte ihre Hüften und die schlanken, langen Beine. Je nachdem, wie sie stand, zeichnete sich genau zwischen ihren Beinen oben ein ganz sanfter Hügel unter ihrem Rock ab, hm.
Sein Blut begann merklich schneller zu kreisen. Bald merkte seine Begleiterin auch seine Blicke, die mehr ihr, als ihren Exponaten galten. Die Atmosphäre lud sich auf. Sie waren jetzt in dem letzten und kleinsten Raum angekommen. Unschlüssig stand sie einen Moment da und dann fragte sie mit einem kleinen Lächeln.
„Sagen Sie, wenn Sie noch etwas Zeit haben, würde ich Sie gerne zu einer Tasse Kaffee einladen. Diese Stühle und das Tischchen habe ich aus Frankreich mitgebracht. Dieses Räumchen hat eine gewisse, sehr heimelige Atmosphäre. Ich nehme hier gerne nachmittags meinen Kaffee. Ich genieße das und ich bin dann immer wie neu belebt.“
Dabei wurde sie freundlicherweise auch noch etwas rot.
„Herzlich gern. Ich habe auch schon überlegt, ob ich Sie nicht im Ort zu einem Kaffee einladen kann.“
„Vergessen Sie das. Ist nicht Ihr Stil. Also nehmen Sie bitte Platz, ich bin gleich wieder bei Ihnen.“
Wieso kannte sie meinen Stil? Ach so, ja. Wer sich für Antiquitäten interessiert, würde wohl kaum Geschmack an den örtlichen Kneipen haben. Hier war es auf alle Fälle gemütlicher, als in einer Ortskneipe. Ein Flair lag über dem Raum, da hatte sie recht.
Die Stühle, die sie meinte, hatten eine eigentümlich schräge Lehne. Man lag mehr darin, als man saß, Armlehnen suchte man vergebens, aber ansonsten waren sie schon sehr bequem. Nach einigen Minuten, in denen Leon sich in seinem Fauteuil hin-und hergesetzt hatte, um die bequemste Position zu finden, kam sie mit einem Tablett, Tassen und Kanne, nebst Zuckerdose und Milchkännchen aus der entsprechenden Periode und stellte alles auf dem Tischlein ab. Wieder gab sie ihm einen anregenden Einblick in ihre Bluse und sie merkte seine Blicke wohl.
„Es macht mir Spaß, hin und wieder aus diesem alten Geschirr meinen Kaffee zu genießen. Außerdem passt es zu den Möbeln. Die Tassen nimmt man besser nebst Untertassen auf die Hand.“
Auch beim Einschenken hatte er wieder einen tiefen Einblick in ihre sonnigen Gefilde. Sie setzte, bzw. legte sich in ihren Stuhl, schlug mit einem erregenden Geräusch der bestrumpften Schenkel die Beine übereinander, nahm ihren Kaffee auf die Hand und lehnte sich zurück.
„Zum Kaffeetrinken nicht grade ideal diese Stühle.“ Fand er wenigstens.
„Sie sagen es. Dazu wurden sie auch nicht gemacht.“
„Wozu dann, wenn nicht zum Draufsitzen?“
„Es sind Liebesstühle, Fauteuils d’Amour, haben Sie es sich nicht denken können?“
„Liebesstühle? ... Ach so, ja, ich verstehe.“
„Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie das in jenen Tagen darauf zuging.“
Konnte er jetzt auch, aber er wollte es von ihr hören.
„Und wie? Erzählen Sie es mir. Es ist immer höchst interessant von Fachleuten den Hintergrund erklärt zu bekommen.“
„Sie wissen doch, wie die Mode damals aussah. Cul de Paris und so. Aber drunter hatten Männlein wie Weiblein nur die Hosenbeine, die mit Schnüren am Gürtel befestigt waren und im Schritt waren sie alle offen -und empfangsbereit. Da man sich in jenen Zeiten sowieso selten bei der Liebe, besonders der Gestohlenen, entkleidete, war die Erfindung dieser Stühle wohl zwangsläufig.“
Dabei bewegte sie unbewusst ihr Becken, wie in Aktion und wieder blitzte der sanfte Hügel unter dem gespannten Rock auf.
„Das ist ja interessant.“
Leon hielt seine Tasse und sinnierte über eine solche Situation der damaligen Zeit nach.
„Genau so.“ Meinte sie mit einem trockenen Lächeln.
„Wie meinen Sie das?“
„Sie haben sich grade genau so bewegt, wie mit einer Dame auf dem Schoß.“ Sagte sie lächelnd und mit einem Blick auf seine Hose
„Außerdem sehe ich Ihre Bereitschaft, halbwegs wenigstens, die Stühle genau jetzt und hier auszuprobieren.“ Fügte sie trocken hinzu. Ihr amüsierter, wenngleich auch flackernder Blick, mit dem sie ihn dabei ansah, ließ es erkennen. So trocken, wie ihre Bemerkung dabei, war ihr wohl nicht.
Verwegenheit ritt ihn. Viel passieren konnte ihm wohl nicht, denn sie hatte das Thema ja selber angeschnitten.
„Und Sie würden es auch gerne wissen wollen, verstehe ich das richtig? Also, an mir soll es nicht liegen. Kommen Sie, fangen wir mit diesem hier an!“
Er stellte die Kaffeetasse ab und streckte ihr die Hände entgegen. Prickeln breitete sich in seinem ganzen Körper aus, der Puls ging hoch und Jungleon auch. Sie sah ihn ein, zwei Sekunden an, stellte dann ihrerseits die Tasse ab und erhob sich. Den Verschluss ihres Wickelrockes lockernd, schob sie die Falten nach vorne. Dann kam sie herüber.
„Wie heißt Du?“
„Leon, und Du?“
„Leoni“ Heiterkeit auf beiden Gesichtern.
„Hast Du keine Sorge, überrascht zu werden?“
„Nein, keine. Den Eingangsweg habe ich von hier vor den Augen, außerdem meldet eine Glocke Besucher, ohne dass man vorne etwas davon hört. Deinem kleinen Leon tut also niemand etwas.“
„Ich dachte mehr an Deine Reputation hier im Ort.“
„Zum Teufel damit!“

Wie hatte sie gesagt? "Wie neu belebt...?"

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