Noch ein "Burgengedicht" aus der Pfalz

Hans Trapp

Wenn Kinder schrei'n zu Weißenburg
und Wort und Rut' nicht frommt,
so schlägt gewiß zuletzt noch durch
der Ruf: "Hans Trapp, der kommt!"

Wer ist Hans Trapp? Vom Bärbelstein
der Ritter Hans von Drot
der grüßt' einst Weißenburg nicht fein
und bracht's in schwere Not.

Denn mit dem Kloster und dem Abt
lebt' er in schlimmem Streit,
drum hat's sein böses Herz gelabt,
ihm anzutun ein Leid.

Voll arger List hemmt' er einmal
der Lauter raschen Lauf,
da schwoll der Bach durchs ganze Tal
gleich einem Strome auf.

Dann riß er ein den hohen Damm,
fort stürzte wild die Flut,
riß mit sich manchen Fels und Stamm,
als echter Bot' der Wut.

Ganz Weißenburg ist Schreck und Graus,
die Fluren sind ein See!
Ach, mit der Ernte ist's nun aus!
Der Streich tut lange weh.

Und alles heult: "Was gibt's, o Gott!"
Der Abt zornflammend ruft:
"Das hat getan der Hans von Drot,
den Gott verdamm', der Schuft!"

Drum hat die Stadt vergessen nicht
den furchtbar'n Ritter Hans;
packt nichts so'n kleinen, bösen Wicht,
gewiß Hans Trapp, der kann's.

Verfasser: unbekannt

Hans Trapp, das ist der Ritter Hans von Trotha, der gefürchtete Besitzer der Burg Berwartstein in der Pfalz (in der Nähe des Trifels). Gestorben ist er 1503 auf Burg Berwartstein, sein genaues Geburtsjahr ist nicht bekannt.

Das Bild ist ein eigenes Bild aus Weißenburg. Bei den Bildern vom Berwartstein, die ich im Internet gefunden habe, bin ich mir nicht sicher, ob ich sie veröffentlichen darf.