Herr Blyantur hatte von dem einen Apfelbaum, von dem er sich einredete, er trüge Ontario-Äpfel, so viele Früchte geerntet, dass er sie unmöglich alleine aufessen konnte. Weil er aber schon mehrere Gläser Apfelmarmelade und Apfelmus angefertigt hatte und die Äpfel aber auch nicht wegwerfen wollte, kam seine karitative Ader zum Vorschein. Er füllte mit einigen der schönen runden Früchte eine sogenannte Tragetasche aus Papier.

In dem verlorenen Land hätte er sicherlich ein Netz benutzt oder einen Stoffbeutel. So, wie sich diese Sache geändert hatte, hatte sich die Einstellung zum Kleingarten auch mehrfach gewandelt. Zumindest, was die offizielle Meinung betraf. Die Meinung der Kleingärtner war ungebrochen.

Herr Blyantur wusste noch, dass es als kleinbürgerlich verschrien war, wenn man einen solchen Garten hatte. Später dann wurde es positiver bewertet, denn die Kleingärtner sorgten dafür, dass das Geschrei nach frischem Obst und Gemüse zumindest bei den Kleingärtnern und ihren Verwandten und Freunden geringer wurde.

Nun trug er also die gefüllte Tragetasche zum übernächsten Hauseingang, wo zwei alte Leutchen wohnten. Die kannte er von der Bushaltestelle, wo er sich immer mal mit ihnen unterhielt, wenn sie gemeinsam auf den 255-er warteten. Denen wollte er eine Freude machen.

Der Postbote hatte grade die Türe geöffnet, so dass Herr Blyantur ohne zu klingeln in das Haus kam. Er stieg die Treppe nach oben und hängte den Beutel an den Türknauf der Wohnungstür der alten Leutchen.

Da kam ihm plötzlich Schneewittchen in den Sinn.

Was nun, wenn die alten Leutchen sich auch an das Märchen erinnerten. Wenn sie vielleicht an die böse Schwiegermutter mit dem vergifteten Apfel dachten? Und wenn sie daraufhin das taten, was Herr Blyantur mit seiner Aktion verhindern wollte?

Wenn sie also die Äpfel wegwarfen?

Und so klingelte er dann doch und überreichte die Apfeltüte persönlich.


Als Dankeschön musste er mit dem Hausherrn etliche Kräuterschnäpse trinken und kam dann ziemlich beschwipst nach Hause.


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