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Der Nachbar freut sich...

Von Feierabend-Mitglied Samstag 16.12.2017, 08:11 – geändert Dienstag 13.07.2021, 08:58

Gestern Vormittag musste ich unbedingt einkaufen. Der Einkaufszettel war zu lang und die Ware zu schwer, um zu Fuß zu erledigen. So entschloß ich mich, trotz des vielen Schnees, mit dem Auto zu fahren.
Zuvor war Arbeit angesagt, denn mein Auto war nicht in einer wunderschönen wetterfesten Garage untergebracht, sondern stand an einer schnöden Laternengarage.
Ja, wo steht es denn?
Alle PKWs an der Straße waren zugeschneit. Aber man weiß ja, wo man immer parkt.
Also begann ich, von oben nach unten, den Schnee abzufegen, die Scheiben ringsherum vom Eis zu befreien, das unter dem Schnee hervorkam. Die Frontscheibe hatte ich tags zuvor vorsichtshalber mit einer Folie geschützt, und mir dadurch das Freikratzen gespart.
Und es war auch mein Auto, dass ich fahrbereit gemacht habe, ich musste nur noch ein paar Schritte zu meinem Balkon gehen, um die Folie über meine Balkonbrüstung zu werfen.
Warm war mir durch diese Arbeit geworden, nur meine Hände waren eiskalt, denn die Fingerspitzen der Handschuhe waren nass geworden und nun weiß vom Frost.
Als ich zurück zu meinem Auto trat, schüttelte ich nur den Kopf und dachte mir: „Dass kann doch nicht wahr sein! Was muss heute morgen für eine hohe Luftfeuchtigkeit sein?“ Denn ringsherum waren die Scheiben an meinem Auto wieder dick mit Eisblumen übersät.
Also war wieder kratzen angesagt. Und ehrlich gesagt, ich kam richtig ins schwitzen. Endlich waren die Scheiben frei und ich wollte in mein Auto einsteigen.
Verschlossen! - ? -
Ich rüttelte an der Tür, denn den Schlüssel hatte ich schon ins Zündschloss gesteckt, damit ich ihn nicht verliere. Mein Haustürschlüssel steckte im Einkaufskorb, und der stand auf dem Beifahrersitz. Ratlos stand ich vor der verschlossenen Autotür...
Oh Gott, wie peinlich.
Verstohlen schaute ich mich um, hatte jemand mich beobachtet?
Das war gar nicht mein Auto!
Mein Auto stand ein Stückchen weiter, genau gesagt, vor dem Auto, vor dem ich jetzt stand, dessen Scheiben ich vom Eis befreit hatte.
Beide Autos waren vom gleichen Hersteller und beide hatten die selbe Farbe.
©Monika Koch

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