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Der Solinger Vogelpark

Vor kurzem besuchten meine Tochter und ich den Solinger Vogelpark. Es ist eine winzige Anlage. Die drei Euro Eintrittspreis schienen mir dennoch angemessen zu sein. Denn Tierpfleger und Wärter müssen bezahlt sowie die Tiere gefüttert und tierärztlich betreut werden. Außer der Vögel beherbergte der Park sogar Lamas, Esel, Affen, Luchse, Hängebauchschweine und kleinere Wildkatzen. Sie wirkten alle gut ernährt und gepflegt, jedoch hielt ich die Gehege und Käfige für viel zu klein. „Erstens fehlt der Platz und zweitens das Geld!" Leider wurden auch die Volieren der größeren Raubvögel deren Bedürfnissen in keiner Weise gerecht. Sehr viel besser hatten es dagegen die verschiedenen Sittiche und die Kanarienvögel getroffen. Sie fühlten sich offensichtlich wohl, zwitscherten fröhlich durcheinander, veranstalteten Wettflüge und tobten herum. Es machte viel Spaß, ihnen zuzusehen. Aber nicht allein wir waren neugierig, sondern ein besonders kesses Exemplar setzte sich direkt ans Gitter und musterte uns aus. „Unsympathisch sind wir dem aber nicht!" Wir fühlten uns geschmeichelt.

Eigentlich wäre der Rundgang bereits nach zwanzig Minuten zu Ende gewesen. Aber dann standen wir vor einem großen Vogelhaus, dessen Tür weit geöffnet war. Drinnen befanden sich mehrere geräumige Volieren und aus denen sahen uns Aras, große exotische, sehr farbenprächtige Sittiche und ein Beo-Pärchen entgegen. Den Aras und den Sittichen hatte unser Anblick wohl die Sprache verschlagen. Ein Ara kletterte am Gitter entlang zutraulich in unsere Nähe, und musterte uns. „Was mag er wohl von uns denken?" Es blieb sein Geheimnis.

Die Beos dagegen hatten keinesfalls vor, sich mit ihrer Meinungsäußerung über den unerwarteten Besuch zurückzuhalten. Offensichtlich bestens erzogen, schmetterten sie uns zunächst einmal ein völlig klares ´Moorgen!` entgegen. Gleichfalls gut erzogen, erwiderten wir den Gruß. Es begeisterte die Zwei so sehr, dass sie mindestens zwei Minuten lang ununterbrochen im Duett herum ´moorgeten`. Dies wiederum fanden wir toll. Es entwickelte sich zwischen uns Vieren eine regelrechte Unterhaltung: „Moorgen!" Wir: „Guten Moorgen!" „Moorgen!" Ich: „Das macht ihr aber fein!" Sie wurden noch nicht einmal verlegen. Mit einem Blick ´das war noch längst nicht alles!` legten sie los: „Ihr wart gerade so laut!" Meine Tochter und ich wurden prompt das Gegenteil davon. „Die reden ja total deutlich!" Vielleicht verstanden sie uns ja wirklich. Ich ließ es einfach darauf ankommen: „Nicht wir, sondern ihr!" Ihre Antwort darauf machte uns sehr nachdenklich: „Tirrili: Miiaauuu!!"
Allein dieses kleine Erlebnis entschädigte uns mehr als genug für die doch längere Fahrt von Düsseldorf nach Solingen.

Autorin: tastifix

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