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Der Frühling und die Liebe - eine "fast" wahre Geschichte aus den Jahr 2012

Es wahr dieses Jahr im März, als ich von fröhlichem Vogelgezwitscher geweckt wurde.
Daran sieht man, dass jetzt wirklich Frühling ist, dachte ich.
Knapp 5:00, das war wirklich sehr früh. Doch ich war putzmunter und beschloss aufzustehen. Schlaftrunken sah mich meine Hündin "LUNA" an.Ich zog die Jalousette hoch und betrachtete meine Blumenkästen am Fenster.

Das Fenster öffnend sah ich hinaus. Die Straße war menschenleer. Das traf sich gut, denn so früh würde bestimmt niemand unterwegs sein. - Schnell in den flauschigen Bademantel geschlüpft, die goldenen Flip-Flops an die Füße, schnappte ich mir Hundeleine, Mülltüte und Schlüsselbund. Danach ein gemütliches Frühstück, freute ich mich.

Unten angekommen öffnete ich schwungvoll die Klappe des Müllcntainers. Und dann.... - MIST!!!, fluchte ich. Mein Schlüsselbund war mit dem Abfall im Müllbehälter gelandet.- Das konnte auch nur mir passieren. Verzweifelt sah ich mich um. Wirklich..., keine Menschenseele weit und breit. Doch plötzlich...., ich traute meinen Augen nicht. - Ausgerechnet der Glatzkopf aus dem Park mit seinem aufdringlichen Köter. - Ich zog meine Hündin näher zu mir heran und flüchtete in die Nische zwischen Müll- und Papiercontainer. - Pech gehabt, meine Luna verriet mich. Und gleich darauf erschien ein großer, breiter Rottweilerkopf vor uns. Schwanzwedelnd begutachtete er uns. Gefolgt von seinem Herrchen, dem "Glatzkopf", welcher mich mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. Er starrte auf den von mir zusammengehalten Bademantel und die goldenen Flip - Flops.

Ja...., ich ähm..., mir ist da eben ein Missgeschickt passiert, stotterte ich. Mein Schlüsselbund ist mit im Müllkübel gelandet. "Keine Panik, junge Frau, das haben wir gleicht." - Sportlich schwang er sich über den Rand des erbärmlich stinkenden Metallbehälters. - Ich besah mir inzwischen seine in Turnschuhen steckenden sportlich muskulösen Beine. Ein heißer Schauer lief mir über den Rücken und ich bekam eine Gänsehaut. Ein wohliges Prickeln durchzog meinen Körper. - Gott sei Dank, dass der Mann da unten im Müllcontainer steckt und hoffentlich nicht meine aufkeimenden Gedanken lesen konnte, dachte ich.- Auf einmal..., ein Schrei von dort unten: " Verdammt, jetzt ist mir mein Handy aus der Jackentasche gerutscht. Ich kann es hier unten nicht mehr wiederfinden!! Doch hier sind ihre Schlüssel." "Bitte gehen sie doch in ihre Wohnung und wählen sie einmal die folgende Handy-Nummer! Sicher können sie sich die Zahlen bis oben merken. Ich kann dann das klingelnde Handy hier unten in der Dunkelheit besser finden."

Flugs eilte ich in meine Wohnung und wählte schnell besagte Nummer an.- Oh nein, jetzt hat der Typ meine Telefonnummer auf seinem Display, dachte ich ärgerlich.

Von oben aus dem Fenster bedankte ich mich. Damit war für mich die Sache erledigt.- Und tatsächlich, noch am gleichen Abend: SMS for you! - AM MONTAG UM 10:00 IN DER STRANDPERLE ZUM FRÜHSTÜCK? - Aha, der Kerl will Finderlohn, mutmaßte ich wütend.

Trotzdem ging ich dann hin. Das werden wir gleich klären, dachte ich mit säuerlicher Miene. Am Elbstrand angekommen fiel mir jedoch ein, dass das Lokal doch eigentlich Montags Ruhetag hatte. Und doch..., je näher mein Luna ich zur Strandperle kamen, desto deutlicher stieg mir der Geruch von frischen Brötchen und Rührei mit Speck in die Nase. Merkwürdig..., vor dem lokal am Strand stand nur ein einziger gedeckter Tisch.

"Willkommen in meinem Reich", tönte es von drinnen aus dem Haus. "Falls dir kalt ist, auf der Bank vorm Haus liegen Decken. Oder hast du deinen weißen Flauschbademantel und die goldenen Flip - Flops mit?" - Ich fuhr zusammen und lief knallrot an.

Es wurde ein wundervoller Brunch. - Vor uns im Sand am Wasser tobten unsere Hunde herum. Die Sonne schien, die Schiffe tuckerten vorrüber. - OTTO, so hieß er, gestand mir, er habe an diesem Morgen beim Joggen gar kein Handy dabei gehabt und meine Nummer erst zuhause abgelesen. Das Ganze sei nur ein Trick gewesen, um mit mir in Kontakt zu bleiben. Er habe mich bei seinen Spaziergängen im Park schon sehr sympathisch gefunden. Leider sei ich aber immer abweisenden Blickes, ohne ihn zu beachten vorbeigegangen. - Da konnte ich ihm nicht mehr böse sein...

Das "Frühstück" dauerte geschlagene 3 Stunden. Später tranken wir, schon etwas näher aneinander gerückt noch ein Gläschen Champagner. - Was will man mehr...?, dachte ich zufrieden. Das Leben ist schön, mit einem netten Mann an seiner Seite und zwei Hunden, welche offenbar das Gleiche füreinander empfanden.

Übrigens: Ich mag "GLATZKÖPFE" UND "ROTTWEILER" mag ich auch.

Ja, der Zauber des Herzen ist oft gar nicht so weit. Wir müssen ihn nur sehen und unsere Herzen öffnen, denn meistens kommt er unverhofft.

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