Zeitfalle

Zeitfalle

Vor mir ragt die beeindruckende Glasfassade des neuen Museums in Nürnberg auf. Fasziniert von den Spiegelungen der umliegenden Hausfassaden, zücke ich meinen Fotoapparat.
In diesem Moment flitzt ein Radfahrer in blauer Jacke durch mein Blickfeld. Spontan drücke ich dreimal hintereinander auf den Auslöser, fange so die Dynamik der Szene in drei flüchtigen Momenten ein.

Entstanden ist ein Bild voller Paradoxien: ein statisches Medium, das einen winzigen Zeitabschnitt von etwa drei Sekunden festhält. Die Bewegung des Radfahrers, die eigentlich vergänglich ist, wird auf diese Weise verewigt. Die Spiegelungen in der Glasfassade verstärken diesen Eindruck noch.

"Zeitfalle" nenne ich dieses Bild, denn es fängt nicht nur einen Moment ein, sondern spielt mit der Wahrnehmung von Zeit und Raum.
Es ist eine Momentaufnahme, die gleichzeitig eine Zeitspanne umfasst, ein statisches Bild voller Dynamik.