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Ostern in meiner Kindheit

Von Feierabend-Mitglied Samstag 20.04.2019, 09:32

Wünsche allen Schönebergern ein sonniges Osterfest

Wir wohnten mit 11 Personen in einer 1.5 Zimmerwohnung im Paterre und schon Tage vor dem Fest wurden 80 !!! hartgekochte Eier gefärbt, bemalt, beklebt und wurden in einen Wäschekorb gelegt. In der Nacht zu Ostern versteckten unsere Eltern diese in der gesamten Wohnung, da waren sie besonders kreativ. Sie wurden hinter Bilderrahmen, unter Matratzen, in alten Schuhen oder in Kaffeekannen gelegt, unglaublich, welche Verstecke sie fanden. Sogar im Ofen, der ja ab März nicht mehr geheizt wurde, lagen sie in der Restasche.

Am Ostersonntag stand der obligatorische Gottesdienst an, Vorbereitung des Mittagessens, den Tisch decken und einige Möbel auf den Hof stellen, damit Platz war für eine gemeinsame Mahlzeit. Währenddessen wanderte der Blick von uns Kindern durch die ganze Wohnung, um nach dem Essen gleich mit dem Suchen loszulegen.

Wie jedes Jahr wurden jedoch nur ca 55-65 Eier gefunden und nach ungefähr 3 Stunden war jede Motivation und Lust erloschen, zumal wir aus den Vorjahren wussten, was mit den nicht gefundenen Eiern geschah. Im Laufe des kommenden Jahres fand sich beim Saubermachen oder rein zufällig hier und da ein Ei, oft nach Monaten.

Da unser Vater den konsequenten Standpunkt vertrat, dass kein Lebensmittel, auch wenn es verdorben war, weggeschmissen werden durfte, wurde das Ei abends aufgeschnitten und unter uns Kindern verteilt. Weder mein Vater, noch meine Mutter aßen diese Eier, sie waren inzwischen dunkelblau, stanken und schmeckten fürchterlich. Einer übergab sich immer.
Seit dem kann ich gekochte und gefärbte Ostereier nicht mehr sehen, geschweige denn, essen.
Mein Magen ist mein Leben lang gesund geblieben, scheinbar total desensibilisiert und abgehärtet. Allerdings sind mir hartgekochte Eier noch heute ein Graus.

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