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Scoutbericht: Radwandern am Kanal du Nivernais

Vor einiger Zeit haben wir zwei Scouts gesucht, die in das französische Burgund reisen sollten, um bei einer Radwanderung entlang dem Kanal du Nivernais den Tourweg zu testen und zu beschreiben. In dem folgenden Bericht kannst Du lesen, welche Eindrücke und Erfahrungen Mitglieder BuBu50 und Wolkenfreak aus dieser Region mitgenommen haben.

Feierabend-Mitglied Wolkenfreak beim radeln

16.04.2012 Pirmasens - Auxerre

Heute ist der Tag der Anreise nach Auxerre. Nach dem Frühstück bei BuBu50, geht es von Pirmasens nach Auxerre in das schöne Burgund. Ist uns der Wettergott Petrus hold, schickt er uns ein bisschen mehr Sonne zu! Wir hoffen es!!! Das Wetter ist auf der Hinfahrt sehr schön, mindestens 16°. Nach fast über fünf Stunden Fahrzeit erreichen wir unsere erste Unterkunft in Auxerre, das Hôtel Les Clairions.

Um 18:30 Uhr ist die Übergabe der Reiseunterlagen und der Fahrräder durch Phillip, dem Mitarbeiter von France à Velo. Die Räder sind fast neu und mit Sattel- und Lenkradtaschen ausgestattet: Es gibt für und beide ein T-Shirt von France à Velo, ein Helm für jeden ist auch dabei, aber wir benutzen unsere eigenen Helme, die wir von zu Hause mitgebracht haben. Für den Fall eines Plattfußes erhalten wir zudem das nötige Flickwerkzeug. Die Tourenbeschreibung und die Karten sind in Deutsch verfasst, die Beschreibungen der einzelnen Orte, die wir besuchen werden, in Französisch.

Vor dem Abendessen wird uns ein Chablis als Aperitif serviert, vom Veranstalter France à Velo spendiert, danach gibt eine Vorspeise aus Blätterteig mit Kartoffelscheiben, Ente und Salat. Als Hauptmenü erhalten wir Kalbsrollbraten, ein Kalbsparfait und Nieren im Netzsaitling. Zum Dessert gibt es noch Käse aus der Region. Bei einem guten halbtrockenen Rotwein lassen wir den Tag Revue passieren und gehen nichtzu spät auf das Zimmer.

17.04.2012 Auxerre – Bailly – Cravant 24 km

Mit unserem Radler-Dress bekleidet gehen wir um 07:50 Uhr zum Frühstück, welches reichhaltig ausfällt, auch Wurst und Käse ist dabei. Der frisch gepresste Orangensaft schmeckt besonders gut. Mit dem Eieressen üben wir noch, denn Wolkenfreak hat ein rohes Ei erwischt.

Um 09:45 Uhr machen wir uns auf den Weg. Die erste Tour geht heute von Auxerre nach Cravant, ca. 25 Kilometer. Vorher haben wir noch etwas Zeit durch Auxerre zu stöbern. Der Weg führt uns in die wunderschöne Kathedrale St. Etiennè, die von innen wie außen sehr typisch für Frankreich ist, aus jedem Blickwinkel hervorragend zu fotografieren.

Dann fahren wir los. Von Auxerre geht es über Vaux nach Vincelottes, ein herrlicher Radweg an der Yonne entlang. Nun können wir am Canal du Nivernais die Kathedrale St. Etiennè wunderbar sehen, ein Panorama wie im Bilderbuch. Am Canal du Nivernais entlang fahren wir an schönen Landschaften vorbei, gegen 13:15 Uhr kommen wir dann nach Bailly zur Sektkellerei Caves de Bailly. Wir waren zu schnell und müssen uns bis zur Cremant-Probe noch eine Stunde gedulden. Diese Zeit benutzen wir, um den schönen Ausblick vom Berg auf die Landschaft zu genießen und für ein kleines Sonnenbad im Gras.

Vor der Cremantprobe in Bailley

Dann öffnet sich die große Stahltür und wir fahren mit dem Rad ca. 500 Meter in den Berg hinein zur Führung und zu einer Cremant-Probe. Wir haben Glück und können eine Schweizerin für eine Führung in deutscher Sprache gewinnen. Nach einer Stunde interessanter Führung werden wir dann an der Theke von unserer Führerin Sylvia mit je einem Glas Cremant in Weiß und Rosè verwöhnt.

Den Berg hinunter geht es dann wieder auf die alte Route und nach acht Kilometer erreichen wir in Cravant das Hotel St. Pierre, wo uns die Wirtin auf Deutsch begrüßt und uns alles erklärt, Zimmer, Essenszeiten, und den Menüplan für abends. Dieses Hotel überrascht uns sehr, denn von außen sieht man nicht, welch schönes Kleinod sich darin versteckt. Die Zimmer sind zwar einfach, aber liebevoll eingerichtet, das Restaurant sehr geschmackvoll im Detail.

Nach dem Abendessen, das aus sehr leckeren sieben Gängen besteht, gehen wir durch die ersten Regentropfen zu unserem Zimmer. Unter anderem habe ich an diesem Abend das erste Mal Jakobsmuscheln und Schnecken gegessen, dazu das obligatorische Glas Vin Rouge getrunken.

18.04.2012 Cravant – Chatel–Censoir – Clamecy 44 km

Es ist 08:50 Uhr, als wir nach einem ausgiebigen Frühstück von Cravant nach Clamecy starten, leider von Beginn an schon mit Nieselregen, der sich in strömenden Regen verwandelt. Nach fat sechs Kilometer und einer Dreiviertelstunde Radeln bequemt sich die Sonne, auch mal aus den Federn zu kommen. Zum Glück kommt sie im Laufe des Tages dann richtig zum Vorschein und wärmt uns den Rücken. Diese Sonnenstrahlen brauchen wir auch, denn wir bekommen von vorn eine schöne steife Brise burgundischen Wind um die Nase, so dass uns am Abend die 44 Kilometer doppelt so lang vorkommen. Unterwegs beginnen wir das Lied "Vom Pfälzer Wind" umzudichten, auf "Burgunder Wind"… : Das ist der Wind, Wind, Wind, der Wind von Burgund, der uns soooo wehet um Nase und Mund. Das ist der Wind, Wind, Wind, der Wind aus Burgund, er wird noch wehen, wenn wir lang nicht mehr sind.

Hotel de la Poste, Clamecy

Entlang der Yonne und dem Canal Du Nivernais, die sich über die Etappe immer mal wieder die Hand geben, fahren wir im gleichmäßigen Tempo an schönen Landschaften vorbei, der Canal Du Nivernais hat sehr viele Schleusen, in denen auch ab und an ein mittleres Schiff zu sehen ist. Um 14:30 treffen wir dann in Clamecy ein. Im Hotel de la Poste, welches vom Ambiente her bis jetzt das Zweitbeste ist, erhalten wir einen Schlüssel für die Garage, um unsere Fahrräder sicher unterzustellen. Dieses Zimmer ist bisher das größte und schönste Zimmer.

Nach dem Frischmachen besuchen wir die Stadt Clamecy, die mit den alten Gebäuden sehr schön ist. Die Kirche St. Martin ist von innen mit sehr schönen Glasbildern und Motiven ausgestattet. Hier kann man Ruhe finden. Der ganze Vorplatz draußen wird neu gestaltet, deshalb ist auch die Hauptstraße gesperrt, die ein Ordnungshüter sozusagen bewacht, damit niemand den Weg benutzt. Um 19:00 Uhr geht es zum Abendessen. Zu Beginn gibt es kleines, getoastetes Brot mit zwei Cremes als Vorspeise, als nächstes bekommen wir eine Tasse so groß wie Espresso gereicht, in der grüne Spargelcremesuppe ist. Nun gibt es Rindfleisch mit etwas Soße und ein Filet. Als Nachtisch bekommen wir fünf Sorten Käse mit Mini-Brötchen - der Fromage le Marèchal hat Wolkenfreak am besten geschmeckt. Aber auch alle anderen Käsesorten waren lecker und haben den Magen geschlossen.

19.04.2012 Clamecy – Vèzelay 33 km

Heute führt uns die Radtour von Clamecy nach Vèzelay. Nach dem Frühstück holen wir die Fahrräder aus der Garage und befestigen unsere Gepäcktaschen. Es ist 09:40 Uhr, der Regen verfolgt uns schon seit gestern und lässt uns auch heute nicht im Stich. Entlang der Yonne geht es weiter nach Breves. Unterwegs sehen wir vier Fischreiher, die wir gern ablichten möchten, aber sie lassen uns immer nur bis 100 Meter auf Sichtweite heran und fliegen dann weg; nur einmal über dem Kanal erwischt Wolkenfreak einen beim Fliegen.

Der Regen ist stark und wir können nicht sehr schnell in die Pedale treten, aber zum Glück ist es zwischendurch immer mal wieder trocken. Ab Sardy-les-Forges haben wir einige Steigungen zu bewältigen, bei denen Wolkenfreak öfter mal das Rad schieben muss. Da sie an Diabetes leidet, ist sie nicht ganz so fit und ihre Muskeln an den Oberschenkeln verweigern selbst im kleinsten Gang ihren Dienst. Aber Rad fahren und Bewegung tun ihr gut. Nach einer Stärkung haben wir noch etwa 15 Kilometer bis nach Vèzelay. Nach Chamoux kommen wir durch eine schöne Waldgegend, die aber einen fast vier Kilometer langen Anstieg hat. Aber es lohnt sich, denn danach geht es herrlich bergab. Hui - wie schnell sind wir drei Kilometer den Berg heruntergerollt!

Kurz vor Vèzelay ging es noch mal steil bergan, dieses nutzt Wolkenfreak um Wolken-Panorama-Bilder zu schießen. Die Aussicht ist einfach traumhaft, die Sonne scheint auf Rapsfelder, und die Ortschaften liegen davor mit kleinen Kirchen. Noch haben wir ca. fünf Kilometer zu fahren, aber die Aussicht auf Vèzelay ist klasse. Denn wir sehen die Basilika Sainte Marie-Madeleine sehr schön auf dem Bergrücken gelegen. Es scheint als habe die Basilika die Häuser um sich versammelt wie eine Schafherde. Wir brauchen nur noch 600 Meter zum Hotel, aber ein Regenguss hat nicht zugelassen, dass wir trocken ankommen, es regnet wie aus Eimern. Endlich sind wir da, das Hotel de la Poste et du Lion d`Or liegt direkt hinter der langgezogenen Kurve.

Dolmetscherin Evelyne in Vèzelay

Nach dem Beziehen unseres Zimmers gönnen wir uns eine Dusche in dem kleinen Bad, bevor wir uns auf den steilen Weg in die Basilika St. Marie-Madeleine begeben. Dieses riesige Gotteshaus fasziniert immer wieder und lockt viele Gläubige aus aller Welt an. Bei leckeren vier Gängen, die uns von Evelyn, der freundlichen Servicekraft in deutscher Sprache serviert werden, erfahren wir, dass auch Louis de Funes in den sechziger Jahren hier schon gewohnt hat. Mit einer Flasche guten Rotweins lassen wir die vergangenen Tage noch mal Revue passieren, bevor wir uns zu Bett begeben.

20.4.2012

Heute sollen wir nochmals 25 Kilometer von Vèzelay nach Avallon radeln, aber als wir am Morgen aus dem Fenster das Regenwetter sehen, beschließen wir uns von Phillip mit unserem Gepäck vom Hotel abholen zu lassen. Wir duschen hier noch einmal ausgiebig und ziehen uns um. So gelangen wir trocken und sauber zu unserem Auto. In Auxerre eingetroffen, räumen wir unser Gepäck ins Auto und fahren nach der herzlichen Verabschiedung von Phillip wieder in unsere Heimat zurück.

France à Velo hat eine wunderschöne Tour zusammengestellt und wir haben die Tage sehr genossen, auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat.

Die Hotels waren alle sehr gut in Unterkunft, Verpflegung und Service. Da wir kein Französisch sprechen, haben wir manchmal eine deutsche Betreuung im Hotel vermisst. Allerdings waren alle sehr freundlich und hilfsbereit und mit Englisch und Zeichensprache konnte wir uns immer irgendwie verständigen - wenn ich auch bis heute noch nicht genau weiß, was wir alles gegessen haben.

Ich möchte mich bei Feierabend.de, bei France à Velo, dem französischen Tourismusbüro und Burgund Tourismus recht herzlich bedanken, dass sie uns diese Reise ermöglicht haben, auch im Namen meiner Radelpartnerin Wolkenfreak.

Autor: ehemaliges Mitglied

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