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Normalerweise gibt es 4 Jahreszeiten aber wir auf Zypern sagen, hier gibt es 5!

Zypern im Frühling
Er beginnt im März, dieses Jahr aber bereits im Februar.
Die Insel badet im Licht und ein Teppich aus Gras, Blumen und Blüten bedeckt das Land. Es duftet wie in einem Flower-Shop. Auf den Märkten wird knackfrisches Gemüse angeboten und Ostern, das höchste Fest der orthodoxen Christen, steht vor der Tür
Es ist die Zeit zum Wandern, zum Malen und Fotografieren.
Die Temperaturen betragen durchschnittlich um 20 Grad und mehr. Kenner der Insel kommen im April, weil das Meer dann schon badewarm und das Osterfest allemal eine Reise wert ist

Zypern im Sommer
In der Antike hieß die Insel der Götter „ Sonneninsel“. Garantierte Sonnentage sind die Regel und das glasklare Wasser ladet zum Baden ein. Wem es zu heiß ist, besucht die kühlen Bergregionen des Troodos, die Zedernwälder oder eine der vielen antiken Stätten. Und in den Tavernen gibt es die köstlichen einheimischen Weine zu einer üppigen Meze

Zypern im Herbst
Im Oktober duftet die Insel nach Früchten und Wein, es ist die Zeit der Genießer und Schlemmer und die Zeit der Weinfeste. Irgendwo in den Dörfern findet immer ein Dorffest statt, denn Zypern kennt viele Heilige. Und immer heißt es: Komm, setz dich zu uns, iß und trink und tanze mit uns, du bist willkommen.
Im November kann man noch wunderbar baden und die Strände nicht mehr so voll.

Zypern im Winter
Im Dezember wird es in den Tavernen so richtig gemütlich. Und wen 19 Grad Wassertemperatur nicht schrecken, kann immer noch im Meer baden. Die Museen und antiken Stätten laden zum Verweilen ein, denn nun kann man sie in Ruhe und Muße betrachten. Und wer Schnee im Winter braucht, der fährt hoch auf den Olympos zum Schi laufen.

Die fünfte Jahreszeit
Hier auf Zypern gibt es eine fünfte Jahreszeit. Es gibt zwar kein genaues Datum, wie z.B. für den Frühlingsanfang am 21. März, aber die besagte fünfte Jahreszeit beginnt mit dem Wochenende nach Ostern. Sie dauert bis Ende der Sommerzeit, also bis Ende September.
Diese Zeit zwischen Ostern und Oktober ist die „ Hoch Zeit „ der zypriotischen Hochzeiten.
Mit etwas Glück ( oder auch Pech ) kann man unter Umständen an einem Wochenende bis zu vier oder fünf Einladungen erhalten. Auf einer zünftigen Dorfhochzeit wird nämlich gewöhnlich am Samstag oder Sonntag gefeiert.
Beim ersten Besuch eines solchen Spektakels, denn so sollte man es betrachten, fühlt man sich an ein Schützenfest erinnert. Auf dem Feld vor dem Elternhaus oder auf der Straße, oder aber auf einem speziell für Hochzeitfeiern angelegtem Platz der Gemeinde werden für die 1000 bis 3000 zu erwartenden Gäste Klapptische mit Stühlen aufgestellt, an denen dann der Hochzeitsschmaus stattfindet.
Die Anzahl der Gäste ist kein Schwindel. Denn für eine zyprische Familie ist dieser Tag der Tag, auf den sie quasi seit der Geburt der Kinder warten und den Großteil ihres Lebens drauf ausrichten.
Eine Hochzeit wird in der Regel von den Familien des Brautpaares ausgerichtet, d.h., alle Vorbereitungen werden mit Freunden und Verwandten in Eigenarbeit unternommen. Wochen vorher werden Campingbestecke, Becher und Servietten gepackt. Die Einladungen werden persönlich durch Angehörige in die Häuser getragen, die Bewohner umliegender Dörfer werden mit eingeladen. Dabei spielt es keine große Rolle, ob die Gäste persönlich bekannt sind. Eine Verbindung über Angehörige oder Bekannte reicht aus.
Je mehr Gäste kommen, desto gelungener die Hochzeit!

Zurück zu den Vorbereitungen. Eine Dorfhochzeit hat viele überlieferte und abgeänderte Traditionen. Das traditionelle Hochzeitsgericht „Ressi“ ist ein Weizenpilaw, das nur noch von wenigen gut zubereitet werden kann.
Für eine mittlere Hochzeit von vielleicht 2000 Gästen, rechnet man 3 Säcke Vollweizen. Dieser Weizen wird, nachdem er getrocknet wird, 2 Tage vor dem Hochzeitstermin gemahlen. Aber nicht in einer Motor betriebenen Mühle, sonder in einer Ressi Mühle . Und zwar so wie in alten Zeiten mit „MS“ ( Menschenstärke ). Freunde und Verwandte fahren also zu einer Ressi Mühle und jeweils 4 – 6 Personen setzen den Mühlstein durch schieben der Achse, die durch den Mühlstein geht, in Bewegung. Runde um Runde. Das ist sehr anstrengend, aber auch sehr lustig. Oft mit musikalischer Begleitung durch eine Fiedel.

Für eine Hochzeitsfeier, auf der Kleftiko serviert wird, rechnet man mit ca. 1000 kg Lamm – oder Ziegenfleisch. Das sind etwa 20 Tiere. Die Zubereitung des Kleftiko, genau wie das Aufstellen der Tische und Stühle, fällt in den Aufgabenbereich der Männer. Die Tiere werden in der Nacht vor der Hochzeit zerlegt, das Fleisch wird in portionsgerechte Stücke geschnitten und in Alufolie gewickelt , in der es dann im Backofen gegart wird.

Kartoffeln werden geschält, Backbleche voll „ Makaroni tou Fourno „ ( Nudelauflauf ) zubereitet und unzählige „ Koupepia „ ( gefüllte Weinblätter ) gewickelt. Dazu sind viele erfahrene Frauenhände von Nachbarinnen, Angehörigen und Freundinnen nötig.

Darüber hinaus haben aber diese Aktionen einen ganz besonderen Charakter, nicht selten treffen sich bei den Essensvorbereitungen erstmalig dem Brautpaar nahe stehende Personen.
Nach diesem riesigen Aufwand an Vorbereitungen kann dann die Feier losgehen. Es wird getanzt und gegessen. Eine Feierlichkeit die man so schnell nicht vergisst, wenn man das Glück hat, irgendwann einfach mal mitgenommen zu werden.


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