Der Granatapfelbaum gehört wie der Zitronen-, Mandarinen- und Olivenbaum zu den beliebtesten Obstbäumen Zyperns.
Er ist ein hochwachsender, strauchähnlicher Baum und wird 5 - 7 Meter hoch, hat gelbe oder scharlachrote Blütenblätter und trägt später sechseckige, apfelgroße Früchte, die mit einer ledrigen purpurroten oder grünen, später gelb werdenden Schale umgeben sind.
Das Innere der Frucht ist in mehrere Kammern verteilt, in denen sich Hunderte kleine transparente Fruchtbläschen befinden, in deren Mitte, eingehüllt in das saftige rosafarbene Fruchtmark, sich der lange spitze Samenkern befindet.
Die Früchte werden von September bis Dezember geerntet. Sie halten sich gewöhnlich ein ganzes Jahr und lassen sich auch gut trocknen.
Der Granatapfelbaum wächst in vielen Klimaregionen, aber die Qualität seiner Früchte hängt von den hohen Temperaturen und der trockenen Atmosphäre während der Reifezeit der Früchte ab.
Gerade deshalb gedeihen sie auf Zypern besonders gut und reichlich.
Die langen, heißen und trockenen Sommer bieten den pflegeleichten Bäumen optimale Wachstumsbedingungen.
Der Granatapfelbaum symbolisiert Glück, Reichtum und Wohlergehen. Und ein Granatapfel aus dem eigenen Garten ist ein stets willkommenes Gastgeschenk.
Wie und wann der Granatapfelbaum nach Zypern kam ist nicht geklärt. Man vermutet, daß er im Iran beheimatet war und in der Antike im Mittelmeerraum verbreitet wurde.
Der Mythos erzählt, daß die sagenumwobene Aphrodite, Göttin der Liebe und der Schönheit, diesen Apfel für sich beansprucht hat, da der Genuß des saftigen Fruchtmarks sie in den Zustand wohliger Erregung versetzte.
Der Baum wurde der Göttin gewidmet und durfte fortan nur noch in den Gärten der Aphrodite angepflanzt werden.
Demnach muß man fast annehmen, daß sie selbst den ersten Granatapfelbaum auf Zypern pflanzte.
Tatsächlich wurde der Granatapfel zum Symbol des Aphroditekults - ein Sinnbild für Liebe und Fruchtbarkeit.
Der Granatapfel hat seit der Antike einen festen Platz im Brauchtum der Zyprer eingenommen.
So heißt das Kloster Panayia Chrysorryiatissa übersetzt "Unsere Herrin von den goldenen Granatäpfeln".
Und in den Hochzeitsritualen der Insel spielt der Granatapfel je nach Region eine wichtige Rolle. So wird zum Beispiel das Brautpaar nach Verlassen der Kirche mit Granatapfelsamen beworfen, oder es wird auf dem Weg oder aber an der Frontwand seines zukünftigen Hauses ein Granatapfel zerschmettert.
Egal welche Variante gewählt wird, die Bedeutung ist dieselbe, der Wunsch für Liebe und Fruchtbarkeit.
Nicht zuletzt aber findet man noch heute Nachbildungen und Ornamente des Granatapfels in den Juwelier- und Töpfereiläden der Insel, schauen Sie genau hin!
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