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Windows für SSDs optimieren


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Inhaltsverzeichnis

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Einleitung

Die unter dem Namen "Festplatte" bekannten Geräte bestehen aus magnetisierbaren Scheiben,daher magnetischen Festplatten genannt. Ein sogenannten Schreib/Lese-Kopf kann winzige Stellen auf der Platte in einer oder der anderen Polung magnetisieren, was einer 0 oder 1 entspricht.
Eine SSD (Solid State Disk) ist ein Flash-Speicher so ähnlich wie ein RAM, nur dass eine SSD nach dem Ausschalten die ihre Werte nicht vergisst. Sie können aber gelöscht und mit neuen Daten beschrieben werden. Ihr Vorteil ist die wesentlich höhere Geschwindigkeit
Bei magnetischen Festplatten geht es darum, die Zugriffszeiten zu verringern, sprich, die Schreib/Lese-Köpfe möglichst nicht zu weit und zu oft bewegen zu müssen.
Dagegen stehen bei SSDs der Verschleiß der Flash-Speicherzellen im Vordergrund mit dem Ziel unnötige Schreibvorgänge zu vermeiden.
Das hat zur Folge, dass manches, was einer magnetischen Festplatte nutzen kann -- z.B. die Defragmentierung -- für eine SSD sogar schädlich ist, weil dabei zig Mal geschrieben wird. Der SSD is es aber egal, wo die Daten stehen. Da wird nichts hin bewegt, sondern nur Adressen geändert.
Während bei XP und Vista in Sachen SSD nichts getan wird, ist bei den Nachfolgern Windows 7, 8.1 und 10 schon einiges geboten aber noch nicht genug.

Trimmen

Windows löscht Dateien nicht, sondern markiert sie nur als löschbar. Zusätzlich werden neue Dateien immer hinten angehängt, die einfachste Methode Fragmentieren (vorerst) zu vermeiden.
Genau das passt zu einer SSD überhaupt nicht. Hier kommt es darauf an, die Daten gleichmäßig auf der SSD zu verteilen, was am besten geht, wenn viele Speicherstellen frei sind.
Deshalb gibt es den TRIM-Befehl, der als gelöscht markierte Dateien wirklich löscht und damit für die SSD freigibt.
Inzwischen haben Windows 7 und höher das Trimmen gelernt und erledigen das einmal pro Woche. Um sicher zu sein, rufe die Eingabeaufforderung auf.
In Windows 7 gebe cmd in das Suchfeld ein und wähle oben cmd.exe.
In Windows 8.1 und 10 drücke die Windows-Taste + x. Wähle im dann aufklappenden Menü "Eingabeaufforderung".
In allen drei Fällen ein gebe ein:

fsutil behavior query DisableDeleteNotify

wenn das Ergebnis 0 ist, dann wird getrimmt.
Sonst gebe ein:

fsutil behavior Set DisableDeleteNotify 0

Defragmentierung ausschalten

Gebe im Startmenü in das Suchfeld „defrag“ (+Eingabetaste) ein. Klicke oben "Defragmentierung". Im Idealfall öffnet das folgende Bild:

Im Bild hat Windows seine Schularbeiten schon gemacht.
Wenn aber dort oben rechts anstatt der Schaltfläche "Planung aktivieren" "Zeitplan konfigurieren" steht, klicke darauf und entferne das Häkchen bei "Ausführung nach Zeitplan".

Defrag

Indizierung ausschalten

Die Indizierung bedeutet, einen Index -- eine riesige Tabelle -- anzulegen, in der steht, wo tausende Dateien auf der Festplatte stehen. Dummerweise muss die Tabelle ständig aktualisiert werden, sprich, zahlreiche Schreibzugriffe auf das jeweilige Laufwerk.
Bei einer SSD mit null Zugriffszeit und ihrer hohen Lesegeschwindigkeit ist die Indizierung überflüssig.

Index nur für SSD ausschalten
Wer noch eine Festplatte im Rechner hat, kann die Indizierung nur für die SSD ausschalten. Dafür reicht ein Rechtsklick auf die SSD, dann Eigenschaften und das Häkchen entfernen bei "Zulassen, dass für Dateien auf diesem Laufwerk Inhalte zusätzlich zu Dateieigenschaften indiziert werden".

Indizierung ganz abschalten
Wer nur eine SSD im Rechner hat oder auf die riesige Index-Tabelle verzichten will, kann die Indizierung ganz abschalten indem er den Suchdienst als solchen deaktiviert. Der heißt hier Windows Search.
Wähle Ausführen oder drücke die Windows-Taste + r. Es erscheint eine Liste aller Dienste, hier ein Auszug:

Liste

Hier klicke doppelt auf Windows Search, das folgende Bild öffnet:

Search1

Hier wähle als Starttyp Deaktiviert, klicke auf Übernehmen und dann auf OK

Ruhezustand ausschalten

Windows 7 und höher arbeiten mit einem Trick. Beim Herunterfahren wird der Ruhezustand,, also die die aktuellen Einstellungen, auf der Festplatte oder der SSD, . gespeichert Beim Neustart wird diese Datei geladen. Das geht wesentlich schneller als das ganze Betriebssystem neu zu laden und zu initialisieren.
Dumm nur, dass diese Datei einige GB groß sein kann und bei einer SSD so gut wie nichts bringt. Oder merkt jemand, ob der Rechner in 7 oder 6,9 Sekunden bootet?
Ergo gilt für eine SSD den Ruhezustand abzuschalten und damit wiederum unnötige Schreibzugriffe zu sparren.

In Window 7 gebe cmd in das Suchfeld ein und klicke oben mit der rechten Maustaste auf cmd.exe. Iim dann öffnenden Kontextmenü wähle "Als Administrator ausführen".

In Windows 8.1 und 10 drücke die Windows-Taste + x. Wähle im dann aufklappenden Menü "Eingabeaufforderung (Administrator)".
In allen drei Fällen gebe ein:

powercfg -h off [Eingabetaste]

Wer das Feature wieder einschalten will, muss on anstatt off schreiben.

Prefetch ausschalten

Prefetch ordnet häufig verwendete Daten im vorderen Teil der Festplatte an, so dass sie vom Schreib/Lesekopf schneller erreicht" werden. Superfetch kopiert häufig verwendete Daten in den Arbeitsspeicher.
Beide Aktionen sind bei SSDs überflüssig und erzeugen nur unnötige Schreibvorgänge.
In Windows 7, 8 und 10 sollten diese Dienste standardmäßig deaktiviert sein. Oft ist aber Superfesch gar nicht implementiert.
Zum Ändern muss die Registry bemüht werden. Wähle Ausführen oder drücke die Windows-Taste + r. Gebe regedit ein.
Wähle "HKEY_LOCAL_MACHINE" und hangle dich so durch:
SYSTEM/CurrentControlSet/Control/SessionManager/MemoryManagement/
PrefetchParameters

Durch Doppelklick auf die Einträge "Enable Prefetcher" und -- falls vorhanden -- "Enable Superfetch" werden diese geöffnet. Dann ändert man den Wert von 3 in 0.

Systemwiederherstellung und Schattenkopien

Für eine SSD sind zwei Features von Window lästig, weil sie zu zahlreichen Zugriffen führen und zusätzlich eine Menge Platz verbrauchen. Es geht um die bekannten Systemwiederherstellung-Punkte und die sogenannten Schattenkopien. Für letztere werden Kopien ältere Versionen von Dateien gespeichert, um sie bei Bedarf problemlos wiederherstellen zu können Das hat für SSDs den Nachteil, dass ständig Daten auf das Laufwerk geschrieben werden müssen.
Die naheliegende Annahme, dann einfach den zugehörigen Dienst (Microsoft-Softwareschattenkopie-Anbieter) zu löschen, hat den Nachteil, dass die Schattenkopien eng mit der Systemwiederherstellung verknüpft sind, die dann gar nicht mehr funktioniert, sondern dann nur eine unpassende Fehlermeldung bringt.

Die radikalste Lösung ist, den Computerschutz ganz abzuschalten. Dazu muss man die Basisinformationen des Computers anzuzeigen. Das geht einfach mit der Windows- plus der Pausentaste. Wer nicht weiß, wo die versteckt versteckt ist klickt rechts den Computer bzw. "Dieser PC" und wählt Eigenschaften. Dort wählt man in der linken Spalte Computerschutz und klickt dann im dann öffnenden Fenster auf die Schaltfläche "Konfigurieren", was das folgende Bild öffnet:

Configure

Nach dem Deaktivieren wird zwar nur in Sachen Wiederherstellung gewarnt, doch die Schattenkopien gibt es danach auch nicht mehr.

Systemwiederherstellung und Schattenkopien behalten aber ab und zu löschen.
Man kann die Schattenkopien löschen, was auf jeden Fall für alle Dateien nützlich ist, die ehr nicht mehr angefasst werden. Gleichzeitig werden alle alle Systemwiederherstellung-Punkte bis auf den letzten gelöscht und das können viele sein, weil Windows vor jedem Update eine Systemwiederherstellung anlegt.
Dazu geht man via Computer bzw. "Dieser PC" per Rechtsklick auf das Laufwerk und wählt im Register "Allgemein" die Schaltfläche "Bereinigen". Windows sammeln erst einmal Daten und zeigt dann dieses Fenster an:

Bereinigen
Links Windows 7, rechts Windows 8.1 und 10

Der wesentliche Unterschied: In Windows 7 erscheint das Register "Weitere Optionen" sofort, in Windows 8.1 und 10 erst nach einem Klick auf de Schaltfläche "Systemdateien bereinigen".
""Weitere Optionen" bringt uns endlich zum Ziel, siehe folgendes Bild:

Schattenkopie

Das alle Systemwiederherstellungspunkte bis au den letzten gelöscht werden ist klar. Dass die Schattenkopien nur in einigen Editionen nicht gelöscht werden, meint zuerst Windows XP und Vista.

Autor: WoSoft

Peter Wollschlaeger

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