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Telefonie über das Internet

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Die Telekom verschickt Briefe an Internet-Teilnehmer, in denen sie verlangt, dass sich der Kunde einen neuen Router zulegt oder gar den bestehenden Vertrag kündigt. Was das soll und was man wohl oder übel tun muss, schildert dieser Artikel.

Bis spätestens 2018 soll die Aktion abgeschlossen sein. Da man nicht alle Teilnehmer auf einmal umstellen kann, läuft die Aktion schon eine Weile. Jeden Tag werden einige Tausend Anschlüsse umgestellt. Sozusagen die erste Mahnung ist die Aufforderung, den Router zu wechseln. Das passiert ca. ein halbes Jahr vor dem nächsten Kündigungstermin. Nach noch einer Mahnung erfolgt die Kündigung, der Anschluss wird abgeschaltet. Den Anbieter zu wechseln bringt nichts, denn die haben schon längst umgestellt.

Der Splitter
Bisher funktionierten die Telefone analog und waren direkt mit der Vermittlungsstelle verbunden. Wer Internet zugebucht hatte, bekam einen sog. Splitter, ISDN-Besitzer einen NTBA. Der Grund: Es gibt nur eine Leitung vom Hausanschluss zur Vermittlung, doch es mussten nun 2 Signale übertragen werden, eine für das Telefon wie gehabt und eine zusätzliche höhere Frequenz für das Internet. Der Splitter, praktisch eine Frequenz-Weiche, trennt die beiden Signale. Eines geht zum Telefon, das andere zum Router. In der Vermittlung gibt es auch einen Splitter, einer zum Internet-Pfad und einer zum Telefon-Anschluss.

IP und digital
Das Internet wird mit Hilfe eines Protokolls übertragen. Ein Protokoll ist sozusagen eine Fremdsprache über die sich 2 Teilnehmer unterhalten können. Im Falle Internet heißt das Protokoll Internet-Protokoll, kurz IP.
Wenn man Sprache digitalisiert, lässt sich auch diese per IP übertragen, heißt dann auch IP-Telefonie.
Dafür haben die neueren Router meistens 2 Telefonbuchsen, in die ganz normale (analoge) Telefone gesteckt werden können. Im Router selbst wird dann die Sprache digitalisiert.
Somit kann man sehr leicht feststellen, ob ein Router für Telefonie geeignet ist. Hat er die Telefonbuchsen, ist er es, sonst muss man einen neuen kaufen. Kann der Router IP, sieht das so aus:

Telefon
Telefonanschlüsse: Rückseite eines Speedport

Ein normales (analoges) Telefon wird in eine der beiden Buchsen gesteckt, hier mit einem TAE-Stecker.
Einige Router haben auch die kleineren RJ-11-Buchsen, manche nur diese.
Deshalb muss man ggf. TAE- RJ11-Adapter kaufen (ca. 2 Euro)

Vor- und Nachteile
Die Telekom hat den Vorteil, dass sie den Splitter samt des Analog-Anschlusses nicht mehr braucht und letztlich können auch viele lokale Vermittlungsstellen entfallen (und Gebäude und Land verkauft werden).
Der Kunde hat einen Vorteil: Weil das untere Band für das Analog-Telefon entfällt, hat DSL mehr Bandbreite und ist damit schneller aber dafür hat er 2 Nachteile.
Das Telefon bekommt keinen Strom mehr von der Telefondose. Fällt die Stromversorgung imHaus aus, kann man mit dem Telefon nicht mehr anrufen. Fällt das Internet aus, geht das Telefon auch nicht. Ergo: Wer noch kein Handy hat, sollte nun überlegen,sich eines zu kaufen.
Nachteil 2: Das Telefon wird am Router angeschlossen, neuere Modelle haben dafür sogar 2 Anschlüsse. Hat dein Router diese Anschlüsse nicht, ist ein Neukauf fällig.

Neuer Router
Die Telekom versucht meistens den Router "Speedport W724V" zu verkaufen oder zu vermieten. Der " W724V" kostet bei der Telekom 150 Euro, 117 € bei Amazon. Um mit dem nächsten Router vergleichen zu können, hier die wichtigsten Features:


  • Für hohe Leistungsansprüche: Gigabit WLAN und Gigabit Netzwerk-Schnittstellen (Datenrate bis zu 1,3 Gbit/s = 1.300 MBit/s im Heimnetzwerk)

  • Optimiert für Telekom-TV, Highspeed-Internet und IP-basierte Telefonie in HD Voice

  • ADSL-/VDSL2-Modem für den schnellen Internetzugang mit bis zu 100 Mbit/s

  • Medienserver zur Übertragung von Musik, Bildern, Videos

  • NAS-Funktionalität für Synchronisation, Datenaustausch und Datensicherung im Heimnetzwerk

  • Unterstützt WLAN TO GO (HotSpot in Kooperation mit Fon - Kostenlose Nutzung aller Telekom HotSpots in Deutschland sowie vieler Millionen Fon Hotspots weltweit)

  • DECT-Cat-iq Basisstation für bis zu 5 Mobilteile (Speedphones mit HD Voice, DECT-Telefone)

  • Automatische Konfiguration und Aktualisierung der Firmware sowie Fernunterstützung

  • Unterstützt die Verschlüsselungsstandards WEP/WPA/WPA 2

  • Bis zu 4 PCs per Kabel ans LAN anschließen

Der Speedport Entry 2

Ziemlich die Hälfte kostet der Telekom-Router "Speedport Entry 2" oder 2,45 Euro/Monat. Hier empfehle ich Miete, denn damit hat man "ewige" Garantie. Wenn später Features des "Speedport W724V" benötigt werden, mietet man den anstatt neu zu kaufen. Dem "Entry 2" fehlen die USB-Buchsen für z.B. NAS per WLAN. Er hat nur 2 LAN-Buchsen, eignet sich nicht für TV von der Telekom und eine eingebaute DECT-Basis hat er auch nicht. Man kann aber eine vorhandene DECT-Basis in eine der Telefonbuchsen stecken.
Lesern, die schnelle Verbindungen, 50 oder 100 Mbit/s, anstreben, kann ich den "Speedport Entry 2" nicht empfehlen, da er die schnelle WLAN-Verbindung 802.11ac nicht beherrscht. Über 802.11n würden von 100 Mbit/s über WLAN nur ca. 70 Mbit/ ankommen.

AVM-Router 7490
Zur Zeit noch Top-Modell bei AVM ist der 7490, kostet aber mit 200 Euro auch deutlich mehr als der "Speedport W724V", den ich zur Zeit nutze. Hatte den 7490 vor einiger Zeit installiert und 2 Wochen getestet. Ergebnis:
Die Grunddaten, wie der Empfang der 100 Mbit/s, das Upload von 40 Mbit/ sowie die WLAN-Reichweite und -Güte waren nicht besser.
Viele interessante Features sind speziell für Techniker sehr interessant, aber mir waren die keine 200 Euro wert. Deshalb habe ich den Router wieder an Amazon zurückgegeben.

Die Umstellung
Wie gesagt, die neueren Router haben 2 Telefon-Buchsen, weshalb man den Splitter nicht mehr braucht. Den kannst du herausziehen, so dass dann nur noch die Telefondose, die sog. TAE-Dose, übrig bleibt.
Der DSL-Anschluss des Routers wird dann mit der mittleren Buchse der TAE-Dose (F) verbunden, das Kabel dazu wird mitgeliefert.
Das Kabel vom Router zur TAE-Buchse ist 2 m lang. Das Telefon kann aber über Kabel verlängert ganz woanders stehen. Wenn es mit dem Stecker passt, reicht Umstecken. Wie schon gesagt, kann man auch eine externe DECT-Basis anschließen.
Doch beim "Speedport W724V" gibts es noch eine Möglichkeit, das "Speedphone 10". Dieses drahtlose Telefon für rund 40 Euro bei Amazon wird mit nur einem Tastendruck angemeldet. Ähnlich funktioniert es auch bei AVM mit dem Fritz!Pone. Beide bieten HD-Qualität, also einen glasklaren Ton.

Den neuen Router musst du anmelden *). Dafür brauchst du bei der Telekom (und anderen)
Die Anschlusskennung
Die Zugangsnummer, hieß früher T-Online-Nummer
Das persönliches Kennwort.

Wenn du diese Daten nicht mehr hast, rufe die Telekom an oder gehe in einen Telekom-Laden.
Kostenlose Hotline 8-23 Uhr:
0800 3301000

*) Die Telekom stellt seit einiger Zeit alle Anschlüsse auf BNG um (Broadband Network Gateway).
Da erfolgt die Anmeldung automatisch.

Autor: WoSoft

Peter Wollschlaeger

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