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Kettenbrief im Anmarsch

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Gefesselter PC

Hoaxes verursachen unnötig Schäden in Millionenhöhe

Manchmal flattern sie wochenlang immer und immer wieder per E-Mail ins Haus. Elektronische Kettenbriefe - sogenannte Hoaxes - werden immer beliebter und breiten sich in Windeseile oft rund um den ganzen Globus aus.

Das Prinzip, mit dem diese Briefe arbeiten, ist extrem einfach: Der Autor eines Hoax verpackt eine Meldung in eine Mail und fordert den Empfänger dieser Mail auf, die Nachricht an möglichst viele Personen weiterzusenden. Kommen alle angeschriebenen Personen dieser Aufforderung nach, kursieren oft innerhalb weniger Stunden wahre Fluten dieser einen einzigen Mail. Ein effektives System.

Doch selten werden in elektronischen Kettenbriefen wertvolle Informationen auf den Weg geschickt. Fast alle Hoaxes transportieren ganz einfach Falschmeldungen, die gelegentlich glaubhaft klingen, manchmal einfach völlig abstrus sind und gelegentlich sogar gefährlich sein können.

Hier ein beliebtes Beispiel für die zunächst glaubhaft klingenden Mail: Ein Kettenbrief meldet, ein schwerkrankes Kind aus Chile suche dringend eine Knochenmarkspende. Per Mail werden alle Empfänger aufgefordert, zu überprüfen, ob sie der passende Spender für das erkrankte Kind sein könnten, und sie werden gebeten, den Brief an möglichst viele andere potentielle Spender aus dem eigenen Bekanntenkreis weiterzuleiten. Fast nie gibt es diese todkranken Menschen, und Knochenmarkspender sucht man am besten in einer eigens dafür angelegten Kartei und nicht über eine völlig willkürlich losgetretene E-Mail-Lawine. Reagieren Sie nicht, wenn eine derartige Botschaft Sie erreicht. Mit Sicherheit lesen Sie gerade eine Falschmeldung.

Eine andere Sparte der Hoaxes sind Meldungen, die sofort vollkommen absurd erscheinen. Regelmäßig kursieren Nachrichten durchs Internet, die verkünden, dass eine bestimmte Firma jedem, der diese Message an mindestens 10 Personen weiterleitet eine hohe Prämie dafür zahlt, wenn es letztendlich gelingt, diese Mail 10 Millionen Mal zu verschicken. Niemand ist in der Lage eine E-Mail-Flut exakt zurückzuverfolgen und alle gesendeten Mails zu registrieren. Keine Firma zahlt irgendwem auch nur einen Pfennig dafür, dass er irrwitzige Hoaxes weiterleitet. Auch diese Sorte Kettenbrief können Sie getrost aus ihrem Postfach löschen.

Und nicht nur überflüssig und lästig, sondern auch gefährlich können Kettenbriefe dieser Art werden. Nehmen wir noch einmal unser Beispiel des hilfesuchenden, kranken Menschen. So kursiert seit Anfang Dezember eine Mail, in der angeblich eine Julia Schmidt einen Knochenmarkspender für eine krebskranke Freundin sucht. Für die echte Julia Schmidt, die in einer Münchner PR-Agentur arbeitet, ein echter Albtraum. Das Telefon in ihrer Agentur läuft heiß mit Anrufern, die sich auf den gefälschten Aufruf hin melden. Zusätzlich stürzt eine Flut von täglich über 400 Mails und Faxen auf das Büro ein. Darunter sind viele Menschen, die positive Rückmeldungen geben, aber ebenso viele Drohungen, die Agentur zu verklagen, da diese Meldung mutmaßlich nur dazu diene, möglichst viele E-Mail-Adressen zu erschleichen.

Andere Typen dieser böswilligen Juxmeldungen verkünden Warnungen vor gefährlichen Kosmetikprodukten, melden Angriffe fiktiver Computerviren, fordern dazu auf, persönliche Daten preiszugeben oder orakeln sogar, dass fatales Unglück über die Person hereinbrechen werde, die den Kettenbrief an weniger als 20 Bekannte weiterschickt.

Hoaxes sind also fast ausschließlich gefälschte Meldungen, die manchmal nur zum Spaß abgeschickt werden, manchmal aber auch in der vollen Absicht, einem Menschen, einer Institution oder einer Firma dadurch Schwierigkeiten zu bereiten. Der Industrie entstehen in jedem Jahr durch Fluten von Hoaxes Schäden in Millionenhöhe, da beispielsweise Hotlines eingerichtet werden müssen, um verunsicherte Mitarbeiter oder Kunden aufzuklären.

Leider stoßen auch die absonderlichsten Kettenbriefe gerade bei unerfahrenen Internet-Usern oft auf offene Ohren, werden an viele Personen weitergeschickt, breiten sich so lawinenartig aus, blockieren unnötig Kapazitäten im Netz und werden auf die Dauer ganz einfach lästig. Schenken Sie darum diesen Hoaxes keine Beachtung, und scheuen Sie sich nicht, die Kettenbriefe einfach aus ihrem Postfach zu löschen. Sie tun sich und vielen anderen damit einen Gefallen!

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